Rezension

Enttäuschung pur

This is not a love story - Holly Bourne

This is not a love story
von Holly Bourne

Bewertet mit 0.5 Sternen

An die wahre Liebe oder gar an Seelenverwandtschaft hat die 17jährige Penny nie geglaubt. Bis sie eines Abends bei einem Konzertbesuch auf Noah trifft. Wie ein Magnet fühlt sie sich von ihm angezogen – und Noah geht es anscheinend nicht anders. Sie spürt die gewaltige Kraft der Gefühle und lässt Noah doch mit dem ihr eigenen Sarkasmus abblitzen. Erst als sie sich ein paar Monate später wiedersehen, ist klar: Penny und Noah können nicht voneinander lassen. Doch je näher sie sich kommen, desto gefährlicher scheint ihre Leidenschaft für sie und ihre Umgebung zu sein. . . Ist diese Liebe zu groß für sie? (Amazon)

 

 

[Die Protagonisten]

Mehr Klischee als Penny und Noah geht in keinem Buch. Sie haben noch nicht mal richtige Macken und nerven sich mal. Penny ist die typische Freundin, die nicht weiß oder wissen will, wie schön sie ist. Natürlich will eigentlich kein Junge etwas von ihr und dann gleich der Gitarrist. Es könnte ja auch einfach sein, aber die Gute hat Panikattacken, dafür herzensgute Eltern und eine flinke Zunge. Sie hat auf alles eine Antwort, motzt viel herrum und jetzt der Hammer: Nein, sie wird nie wie Julia, in Romeo und Julia sein. Sie ist hart wie Stein, Liebe ist eine Erfindung und ich hatte irgendwann keine Lust mehr, mir DAS ewig anzuhören. Auch der schrägste Charakter kann sich bitte irgendwann mal nachvollziehbar verändern.

Noah ist auch ein Klischee auf zwei Beinen. Er ist der tollste, hübscheste, Frauenverschlingende Junge in dieser Stadt. Hat reiche Eltern, alles was er braucht und will doch nur Penny. Das Rockstarklischee hat das Fass völlig zum Überlaufen gebracht! Er spielt mit geschlossenen Augen? Alle liegen ihm zu Füßen und dann gibt es noch die ein oder andere Eifersuchtsszene? Pffz, nur gut, dass die beiden Turteltauben auch manchmal miteinander reden und ich einen Einblick bekommen, wie das Buch hätte sein können, wenn es eine wirklich tolle Liebesgeschichte gewesen wäre.

 

 

[Kulisse]

Tja, mittelgroße Stadt würde ich sagen. Fast jeder kennt jeden, aber es gibt einen Club, in dem Bands spielen. Noahs gehört dazu. Aufregend sind nur die Zwischensequenzen, die ich nicht mag, aber wenigstens da habe ich mich gefragt, wo die Wissenschaftler sitzen.

 

 

[Handlung]

Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt, aber ich habe euch mal den Klappentext von Amazon kopiert. Warum? Weil er sehr schön zeigt, dass dieses Buch mit einer anderen Anfangsintention an den Leser herantritt, als das englische Original.

Nach dem Inhalt war ich nämlich Feuer und Flamme für das Buch. Musste es unbedingt lesen, weil es mich an “Soundtrack einer Nacht” erinnert hat. Ich wollte eine junge, frische Liebe, die sich nicht sicher ist. Gespräche im Mondschein oder in der Disco. Etwas tiefgründig, aber nicht zu sehr, da sie noch Teenager sind. Irgendetwas, was mein Herz berührt.

Und nun bin ich so frei und füge den englischen Klappentext ein:

“Every so often, two people are born who are the perfect match for each other. Soulmates. But while the odds of this happening are about as likely as being struck by lightning, when these people do meet and fall in love, thunderstorms, lightning strikes and lashings of rain are only the beginning of their problems. After a chance meeting at a local band night, Poppy and Noah find themselves swept up in a whirlwind romance unlike anything they’ve ever experienced before. But with a secret international agency preparing to separate them and a trail of destruction rumbling in their wake, they are left with an impossible choice between the end of the world, or a life without love…” (Amazon)

Aha, komische Wetterkatastrophen, es geht um Seelenverwandte und um eine Behörde? DAS hätte ich auf keinen Fall gelesen, und wenn dann mit einer anderen Leserintenion. Ich hätte mich nicht auf eine unschuldige Liebe gefreut. Bin ich jetzt ein undankbarer Leser, weil ich wissen wollte, womit ich es zu tun habe? So frustriert, war ich schon lange nicht mehr.

Außerdem besteht immer noch die Frage, warum das arme Mädchen nicht weiter “Poppy” heißen durfte, sondern “Klopf,Klopf,Klopf-Penny” heißt, sodass eben jener Satz immer in meinem Kopf ist, wenn ich das Buch lese.

Jetzt wisst ihr, was mich gestört hat. Die Schreibart nämlich, die die Autorin hat, ist eigentlich sehr gut. Leicht und locker gibt es tausend Gespräche zwischen Penny und ihren Freundinnen und Penny und Noah, die ich liebend gerne gelesen habe. Sie waren frech, manchmal tiefsinnig und manchmal ein wahrer Schlagabtausch.

 

[Die Gestaltung]

Das Cover reißt mich nicht vom Hocker. Die Gesichter sind sehr anonym, verbinden mich nicht mit den Charakteren und sind einfach ganz nett. Die vielen Seiten haben mich erst immer etwas abgeschreckt, aber da die Geschichte keinen tiefsinnigen Hintergrund hat, lässt sie sich sehr schnell lesen und ich mache mir keine Gedanken mehr über die Seitenzahl.

 

 

[Die Bewertung]

Quak, Quak, Quak – Ich bin nicht romantisch, ich bin nicht verliebt – ups, ich bin es doch. Nicht, das die Protagonisten mich schon alleine in den Wahnsinn getrieben hätte. Nein, die Autorin muss auch noch eine Instanz dazwischen schalten, die mir erklärt, dass die Jugendlichen Katastrophen auslösen. Tut mir ja leid, dass ich hier Spoilern muss, aber wie soll ich es euch sonst erklären, dass das Besondere am Buch, das hirnrissigste ist, was ich je gelesen haben?