Rezension

Konstruiert und kaum spannend

Die Herzchirurgin -

Die Herzchirurgin
von Jack Jordan

Bewertet mit 2 Sternen

Ein bisschen habe ich gezögert, ob ich „Die Herzchirurgin“ wirklich lesen soll, denn der Inhalt schien mir schon sehr extrem. Doch der Anfang hat mir wirklich gut gefallen, ich mochte den Schreibstil des Autors und auch die Beschreibung einer Herz-OP fand ich sehr interessant. Nach der Lektüre muss ich allerdings sagen: Hätte ich es mal besser gelassen.

Erzählt wird aus Sicht von Anna (der Herzchirurgin), der Krankenschwester Margot und der Polizistin Rachel, immer abwechselnd in kurzen Kapiteln. Mein erstes Problem war, dass ich keine der drei Frauen sonderlich sympathisch fand. Allerdings hätte ich das noch verschmerzen können, wäre es wenigstens spannend gewesen. Leider kam so etwas ähnliches wie Spannung erst weit nach der Hälfte des Buchs auf und auch dann beschränkte sie sich eher darauf, dass ich natürlich schon wissen wollte, wie der Autor diesen ganzen Unsinn auflösen wird.

Denn die Handlung war für mich einfach nur hanebüchen, die ständigen Wiederholungen, was für ein inneres Wrack Anna doch ist (nach außen ist sie aber die taffe und abgebrühte Chirurgin, möglicherweise bringt das der Beruf mit sich), dauernd schwitzt und zittert sie, fand ich sehr ermüdend. Wird zu Beginn noch häufig auf ihre Trichotillomanie eingegangen, verschwindet dieser Punkt irgendwann völlig aus den Beschreibungen, obwohl sich der Druck auf sie immer weiter erhöht.

Für mich war „Die Herzchirurgin“ leider von vorne bis hinten konstruiert, kaum spannend und am Rande der Zeitverschwendung. Eine Empfehlung kann ich daher nicht abgeben.