Rezension

Nicht das beste Buch der Autorin

Aller guten Dinge sind zwei
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 3 Sternen

Nach 18 Jahren in vermeintlich glücklicher Beziehung wird die Mittdreißigerin Laurie überraschend von ihrer großen Liebe Dan verlassen. Als ob das nicht schon genug wäre, ist die Neue von Dan auch noch schwanger, obwohl er Laurie erzählt hat, dass er noch nicht soweit ist. Als Laurie mit ihrem Kollegen, dem Schürzenjäger Jamie im Fahrzeug stecken bleibt, schmieden sie einen Plan. Bis nach der Weihnachtsfeier wollen die beiden allen weismachen, dass sie frisch verliebt und ein Paar sind. Laurie hofft so, Dan eifersüchtig machen zu können und Jamie spekuliert auf eine Beförderung, wenn er eine feste Partnerin hat. Ob der Plan aufgeht?

Nachdem mir die anderen Bücher der Autorin Mhairi McFarlane gut gefallen haben, war ich mir sicher, dass dies auch bei ihrem neuen Buch „Aller guten Dinge sind zwei“ der Fall sein wird. Doch schon das erste Drittel hat mich ernüchtert. Denn es ging die gesamte Zeit um die Trennung von Dan und wie sehr Laurie ihn wiederhaben wollte. Die Gedanken und Gefühle von Laurie konnte ich gut nachempfinden, da ich selbst schon das Ende einer Beziehung erlebt habe. Doch durch diese ausgiebige Schilderung der Trennung und der daraus resultierenden Konsequenzen, kam die Geschichte nicht vom Fleck. Da wäre weniger mehr gewesen.

Als Laurie und Jamie dann im Aufzug stecken bleiben, kommt endlich Bewegung in das Buch. Mhairi McFarlane hat auch die eine oder andere schöne Szene geschrieben. Doch leider bleiben die Figuren insgesamt eher blass und ich fühle mich nicht mit ihnen verbunden. Meine Lieblingsfigur in dem Buch ist eindeutig Jamie. Er ist zudem fast der einzige Mann, der nicht unsympathisch dargestellt wird. Die anderen Männer sind sexistisch, bevormundend, manipulativ, verlogen und hinterhältig.

Als Film hätte das Buch gut funktioniert. Doch als Buch wünsche ich mir mehr Tiefe bzw. Persönlichkeit der Figuren und eine Handlung, bei der Verbundenheit bzw. Nähe entsteht. Es werden einige Themen, oft wichtige Themen, angesprochen, doch sie werden nur angerissen. Leider scheint es zurzeit einen Trend dahin zu geben, möglichst viele für die Gesellschaft wichtige Themen, wie z.B. abwesender Vater, Kindesmissbrauch, Mobbing, in einem Buch anzusprechen. Besser fände ich es jedoch, sich auf ein oder zwei Probleme zu beschränken und diese dafür nicht nur oberflächlich zu streifen. Das Ende war mir dann zu dick aufgetragen. Auch dort wäre weniger wieder mehr gewesen.

Auch wenn mir dieses Buch nicht so gut gefallen hat, wie die bisherigen, glaube ich doch, dass Mhairii McFarlanes Stil mir grundsätzlich gut gefällt. Und so hoffe ich darauf, dass mich das nächste Buch wieder besser unterhält.