Rezension

Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick - und endet mit mehr Drama als nötig

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick - Kelly Moran

Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick
von Kelly Moran

 

Zum Buch:

Der Roman „Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick“ wurde von Kelly Moran geschrieben und erschien im September 2018 im Rowohlt-Verlag. Das Buch hat 364 Seiten und ist der Auftakt einer neuen Romance-Trilogie, die in jedem Band einen der Tierarzt-Brüder, den O’Gradys,  in den Fokus stellt. Der Roman spielt in einer Kleinstadt namens Redwood und die Protagonistin im ersten Band ist Avery, Mutter einer autistischen Tochter.

 

Zum Inhalt:

Cade O‘ Grady leitet mit seinen beiden Brüdern, dem tauben Flynn und dem Witwer Drake, die Tierarztpraxis seines verstorbenen Vaters. Cade ist eigentlich nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung, doch dann stürzt eines Tages Avery in die Praxis. Avery hat gerade eine Scheidung hinter sich und wollte eigentlich nur für eine Weile nach Redwood zu ihrer Mutter ziehen. Doch dann begegnet sie dem attraktiven Tierarzt und den tollen Menschen, die das kleine Städtchen bereithält. Eine Zukunft in diesem verträumten Ort scheint auf einmal gar nicht mehr so abwegig. Was vielleicht auch an dem charmanten Tierarzt liegen könnte, der Avery den Atem raubt und ihre Tochter Haley scheinbar als einziger normal behandelt. Schade, dass Avery eigentlich eine Pause von einer festen Bindung machen wollte. Ob die beiden trotzdem zusammenfinden?

 

Meine Meinung:

Ich hatte mich riesig auf dieses Buch gefreut, da es nicht sehr oft vorkommt, dass mal ein Tierarzt im Mittelpunkt steht. Man erfährt am Rande ein wenig vom Praxis-Alltag und wie die Brüder damit umgehen. Aber leider eben nur am Rande, was mich zu meinem ersten Kritikpunkt führt. Man erfährt nur ein wenig vom Praxisleben, geschweige denn von dem Leben als Tierarzt. Vielmehr wurde sich darauf konzentriert, die Flirtversuche zu schildern, als mit der Kulisse zu spielen. Die Möglichkeiten, die dieses Setting bereithält wurden leider nicht so ausgenutzt, wie man es hätte nutzen können. Aufgrund dessen kam leider auch die Atmosphäre, die ich mir gewünscht hätte nicht zustande.

Die Charaktere waren leider zum Großteil Stereotypen. Der attraktive Playboy, der für diese eine Frau seine gesamte Einstellung ändert, oder auch die zerbrochene Frau, mit schwerer Vergangenheit, die sich ausgerechnet bei diesem einen Mann selbst wiederfindet. Die Figuren waren nichts, was man nicht schon aus anderen Büchern kannte, aber etwas Abwechslung boten die autistische Tochter oder auch der taubstumme Bruder. Diese Personen haben etwas frischen Wind in die Geschichte gebracht, welche sonst sehr in das typische Romanzen-Muster getriftet wäre. Diese besonderen Charaktere boten einfach etwas, an dem man sich festhalten konnte. Doch alles in allem war die Geschichte nicht wirklich etwas Neues.

Auch die Idee mit den drei Brüdern in drei Büchern ist bekannt. Doch wenn ich Band zwei und drei ein bisschen mehr auf die Charaktertiefe hingearbeitet wird, könnte man dafür sorgen, dass diese Reihe sich von anderen deutlicher abhebt. In diesem ersten Band waren die Charaktere leider nicht so griffig und tiefgründig, wie ich es mir gewünscht hätte.

Der Schreibstil hingegen war sehr angenehm und flüssig. Man kam durch das Buch gut durch und wurde nicht von seitenlangen Beschreibungen erschlagen.

Diese Geschichte hatte ihre Längen, gerade in der Mitte. Es gab einfach Stellen, da wollte ich gar nicht wissen wie es weitergeht, da das Buch mich da einfach nicht packen konnte. Hinzu kam das ewige, scheinbar grundlose Hin und Her der Charaktere, für das es gar keinen Grund gab. Sie haben manchmal Probleme in Handlungen interpretiert, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Zu oft wurde aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Es wurde Probleme kreiert, wo keine nötig gewesen wären.

 

Eine Empfehlung?:

Wenn man was zum Abschalten sucht und etwas lesen möchte, auf das man sich nicht voll konzentrieren muss, dann kann man dieses Buch sehr gut lesen. Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch, die Leser ab 16 Jahren gut unterhalten kann.

 

Fazit:

Leider war das Buch nicht so etwas Besonderes, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Atmosphäre hat einfach gefehlt. Aber da das Buch letztendlich recht gut unterhalten hat und ich beim Lesen abschalten konnte, bekommt es von mir 3 von 5 Sternen.