Rezension

Absolute Suchtgefahr !!!

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 4 Sternen

Anhand des Covers, das durch seine hellen Farben und die glitzernde Krone ja wirklich bildschön ist, und des Klappentextes ging ich, warum auch immer, zunächst davon aus, das es sich bei Paper Princess um einen Erotikroman handelt. Genau deshalb ist das Buch auch kurzerhand von der Wunschliste geflogen, denn auf dieses Genre habe ich mittlerweile immer weniger Lust.

Dann hat man mich in Bloggerkreisen jedoch eines besseren belehrt und mir das Buch wurde mir von mehreren Seiten wärmstens empfohlen, so das ich schließlich nachgegeben und mich dem Hype hingegeben habe.

Und ich habe es nicht bereut. Nicht eine einzige Minute !!!
Royal Princess hat mich so in seinen Bann gezogen, das ich mir, noch bevor ich Band 1 beendet hatte, direkt den zweiten Band kaufen musste.

Ella ist gerade mal 17, muss sich aber schon alleine durchs Leben schlagen. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und ihre Mutter, die ihr nie wirklich ein sicheres Leben bieten konnte, hat sie an den Krebs verloren.
Als plötzlich Callum Royal auftaucht und ihr eröffnet, er sei ihr Vormund, ändert sich alles ! Sie lässt ihr erbärmliches Leben hinter sich und taucht ein in eine Welt voller Luxus. Doch dieser Luxus hat auch viele Schattenseiten. Die wohl Größte sind Callums Söhne, die sich vorgenommen haben, Ella das Leben so richtig schwer zu machen....

Ella ist eine tolle Protagonistin, die sich von den Jungs nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Zunächst ist sie natürlich absolut verunsichert und versucht zu ergründen, warum ihr die Royals mit so viel Feindseligkeit entgegentreten, doch irgendwann hat sie von der Grübelei und den Anfeindungen genug und ihr platzt der Kragen. Sie ist taff und schlagfertig und zeigt den Jungs, das sie sich nicht zu deren Sündenbock machen lässt und auch nicht machen lassen muss ! Und dieses Verhalten wirkt, denn aus einem anfänglich zögerlichen Waffenstillstand entwickelt sich bald eine geschwisterähnliche Beziehung und Ella wird mit jedem weiteren Tag mehr zur echten Royal.
Leider schließt das aber auch mit ein, das sie sich plötzlich mit den Problemen der Jungs befassen muss und die sind teilweise wirklich drastisch. Seit dem Tod ihrer Mutter sind die 5 Brüder nämlich nicht nur schlecht auf Callum zu sprechen, sondern tragen auch jede Menge Ballast mit sich herum, den sie wirklich mal loswerden sollten.

Die Royals sind im wahrsten Sinne "BadBoys" wie sie im Buche stehen. Ich hatte ja schon mit vielen Protagonisten dieser Art das Vergnügen, aber diese Jungs sind nochmal eine ganz andere Kategorie. Ich war permanent hin- und hergerissen zwischen "Sie sind die absolute Pest" und "Sie sind so hinreißend". Wirklich schlimm, da kommt selbst Hardin Scott nicht ran und der war ja schon ein echter Idiot ! Aber die Royals übertrumpfen echt alles.

Leider, und das ist einer von wenigen kleinen Kritikpunkten, die ich an diesem Auftakt anzubringen habe, sind sie teilweise sehr blass und oberflächlich gezeichnet. Lediglich Reed und Easton stechen heraus, allerdings nicht unbedingt durch Heldentaten.
Überhaupt und dies ist ein weiterer Punkt der mich genervt hat, sind alle Figuren und auch die Handlung schon wahnsinnig klischeehaft.
Es ist vorauszuesehen, das sich Ella ausgerechnet in Reed verknallt, der ihr eigentlich am mürrischsten gegenübertritt und irgendwie war auch abzusehen, das die aufkeimende Beziehung zwischen den Beiden niemals gutgehen kann. Schon alleine deshalb, weil es im Hintergrund so viele durchtriebene Figuren gibt, die reichlich Intrigen schmieden.
Fakt ist aber auch, das ich, egal was ich hier als Kritikpunkt anbringe, im Gesamten doch total begeistert und angetan war. Seit langem hab ich keinen Roman dieser Art mehr so schnell verschlungen und das spricht doch eindeutig für sich.

Fazit:
Sicherlich ist Paper Princess ein Roman, der die Geister spalten wird. Die einen lieben es, die anderen werden es hassen. Mich persönlich hat das Buch sehr gut unterhalten, auch wenn es durchaus weniger Klischees und mehr Tiefe hätte geben dürfen.