Leserunde

Leserunde zu "Wir sehen uns unter den Linden" (Charlotte Roth)

Wir sehen uns unter den Linden - Charlotte Roth

Wir sehen uns unter den Linden
von Charlotte Roth

Bewerbungsphase: 25.04. - 09.05.

Beginn der Leserunde: 16.05. (Ende: 06.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Droemer Knaur Verlags – 20 Freiexemplare von "Wir sehen uns unter den Linden" (Charlotte Roth) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Ein aufwühlender Roman über den Mauerbau, das Leben in der jungen DDR und über zerrissene Familien und Freundschaften von der Bestseller-Autorin Charlotte Roth

Berlin nach dem 2. Weltkrieg.
Von ihrem geliebten Vater Volker, einem Lehrer, hat Susanne gelernt, an den Sozialismus zu glauben. Ohne je das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, hat er gegen das Naziregime gekämpft – und wurde vor den Augen seiner sechzehnjährigen Tochter kurz vor Kriegsende erschossen. Nie hat Susanne dieses Erlebnis vergessen, das sie für ihr Leben geprägt hat.. Um das Vermächtnis des Vaters zu erfüllen, widmet sich Susanne von ganzem Herzen dem Aufbau eines besseren Deutschland. 

Erst als sie den lebenslustigen Koch Kelmi kennen- und liebenlernt, beginnt sie allmählich zu begreifen, was um sie herum passiert. Zu tief jedoch ist der Glaube an den Sozialismus im Osten Deutschlands in ihr verwurzelt, zu stark das Band, das sie mit dem toten Vater verbindet.
Dann kommt der 13. August, und plötzlich verstellt die Mauer Susanne jegliche Möglichkeit einer Alternative …
»Eine berührende Liebesgeschichte und eine erschütternde Familientragödie, spannend geschrieben.« Mechtild Borrmann, Autorin des SPIEGEL-Bestsellers Trümmerkind

ÜBER DIE AUTORIN:

Charlotte Roth, Jahrgang 1965, ist gebürtige Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit zehn Jahren freiberuflich als Autorin tätig. Charlotte Roth hat Globetrotter-Blut und zieht mit Mann und Kindern durch Europa. Sie lebt heute in London, liebt aber Berlin über alles.
Ihr Debüt, „Als wir unsterblich waren“, war ein Bestseller, dem seitdem zahlreiche weitere Romane über Frauenschicksale vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte folgten.

08.06.2019

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende

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florinda kommentierte am 19. Mai 2019 um 09:33

Ich vermochte dieses Buch kaum zu unterbrechen und bin deshalb bereits mit der Lektüre fertig. Selbstverständlich diskutiere ich hier weiterhin mit, möchte aber meine Eindrück möglichst früh schriftlich festhalten.

Der letzte Leseabschnitt hatte es erneut "in sich". Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich den "Schlenker", dass Hillchen in Wahrheit die Flugblätter verfasste/verteilte, wirklich nötig hatte. Aber die Autorin wird sich schon etwas dabei gedacht haben, und sei es auch nur, aufzuzeigen, dass es neben den großen Täuschungen ("Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!") auch viele Täuschungen/Selbsttäuschungen (Lischkas oder Ilos Familie als Denunzianten) im persönlichen Bereich gegeben hat und gibt.

Auch Hillchens "Rettung" der kleinen Birgit könnte man auf lange Sicht eigentlich als im höchsten Maße übergriffig ansehen. Mit welchem Recht glaubt sie, entscheiden zu können, dass es für das Kind im Westen wirklich besser ist? Und dies auch noch ohne Mutter!? Ich erhielt also erheblichen Stoff zum Nachdenken! Auch etwas, was ich an guten Büchern schätze. Bis zur Erstellung einer Rezension werde ich das Ganze also noch etwas "sacken lassen", bin mir jedoch heute bereits ziemlich sicher, dass dieses Buch sich mit "Als wir unsterblich waren" (das Frankreichbuch kenne ich noch nicht) Platz 1 bei mir teilt! (Und mich langsam den "Ramadamaarmanamarna"-Wirrwarr überwinden lässt*g*)

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cybergirl kommentierte am 25. Mai 2019 um 13:35

Den Hinweis, dass Hiltrud die Flugblätter verfasst hat fand ich auch unnötig. Vorher hatte nichts darauf hingewisen. 

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florinda kommentierte am 25. Mai 2019 um 13:58

Schade, dass auf die im Bewerbungsthread gestellte (oder durch Korrektur dorthin gerutschte) Anfrage der Autorin, ob sie mitmachen dürfe, vom Team her keine Zustimmung erfolgte. Frau Lyne/Roth hätte dazu gewiss etwas zu sagen gehabt...

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Sursulapitschi kommentierte am 01. Juni 2019 um 00:51

Oh, gab es da eine? Das ist echt ein Jammer. 

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florinda kommentierte am 01. Juni 2019 um 15:43

Ja. Ich erwog kurz, Aline zu verständigen, wollte sie jedoch damit nicht "unter Zugzwang setzen", zumal es - aber das ist jetzt nur Hörensagen durch eine ehemalige Büchertauschbekannte! - bei Leserunden von Lovely Books und/oder Lesejury mal Probleme gegeben haben soll. 

Wir hätten bestimt einige Fragen klären können, aber haben es ja nun auch so "geschafft":-)

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florinda kommentierte am 02. Juni 2019 um 09:57

Ich reiche betrübt das zweite "m" für "bestimmt" nach:-)

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lesebrille kommentierte am 03. Juni 2019 um 09:01

Aber es zeigt, wie sehr man sich in Menschen täuschen kann. So politisch aktiv war Hille ja vorher überhaupt nicht beschrieben.

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florinda kommentierte am 03. Juni 2019 um 09:24

Ob es rein politische Motive waren? Ich habe ja mein Buch momentan an eine Zeitzeugin verliehen (s. Leseabschnitt II), daher die Frage: Schnuffken (S.) lebte doch noch zum Zeitpunkt der Erschießung von Susus Vater, oder? Oder hat Hilli die erst verteilt, als S. tot war? Wenn S. noch lebte, dann musste Hilli ja voll riskiert haben, dass S. allein zurück bleibt, wenn man sie beim Verteilen erwischt. Wusste Susus Vater, dass Hilli das gemacht hat?

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:13

Ich glaube diese Aufklärung mit den Flugblättern soll verdeutlichen wie schuldig sich Hille fühlt, denn ihretwegen ist Volker erschossen worden. Mit der Flucht in den Westen will sie m. E. keine Wiedergutmachung sondern nicht erneut schuldig werden. Sie hat kein Vertrauen in den neuen Staat.

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Corsicana kommentierte am 04. Juni 2019 um 19:57

Aber ich befürchte, dass Hiltrud hier wieder einen Fehler begeht. Und sie hat schon so viele Fehler begangen. Aus Unwissenheit? Aus Dummheit? Das mit den Flugblättern habe ich ja nun gar nicht verstanden. Und ein Kind ohne Mutter in den Westen zu bringen? Das geht nicht.

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Gina1627 kommentierte am 06. Juni 2019 um 02:05

Das Gefühl habe ich auch, Hille sieht eine ähnliche Gängelung der Menschen wie zu Kriegszeiten auf sich zukommen und kann es nicht mir ihrem Gewissen vereinbaren, dass Birgit dort aufwächst. 

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vielleser18 kommentierte am 04. Juni 2019 um 14:27

Mir hat die Wendung allerdings gefallen ....es war wiederum ein Hinweis darauf, dass man oft von falschen Voraussetzungen ausgeht. Susu war sich so sicher, dass es Otmar war, dass sie die Schuld hatte an dem Tod des Vaters. Der Vater war ihr Vorbild, ihr Idealbild, gerade aus Sicht des Kindes das vieles einfach noch nicht wußte, weil es zu jung war. Ihr Vater hatte Flugblätter geschrieben, ja, aber er hat auf Rücksicht auf die Mutter und das Kind aufgehört.

Hillu hingegen hat durch den Verlust ihrer kleinen Schwester die Kraft gehabt sich zu wehren, wenn auch nich offen, so doch heimlich, Warum gerade in der Wohnung von Volker.....sie hat den Schuß ausgelöst, sie war die Ursache dafür, dass die Gestapo überhaupt aufgetaucht ist, dennoch hat sie hinterher nicht den Mut gehabt sich den anderen zu offenbaren. Sie wurde ja auch gebraucht, Ilo verwirrt, Susu noch klein, was hatte sie für eine Wahl? Ihre Schuld abzutragen....

 

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nikolausi kommentierte am 25. Mai 2019 um 15:52

Ich glaube nicht, dass Hille vorhatte, Birgit im Westen ohne Mutter sein zu lassen. Ihr Plan ging wohl dahin, Birgit als Druckmittel in den Westen zu bringen, damit Sanne möglichst bald nachkommt.

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florinda kommentierte am 25. Mai 2019 um 21:03

Das denke ich auch. Aber das konnte sie nur hoffen, nicht wissen. Sie hat also billigend in Kauf genommen, Mutter und Kind zu trennen. Ich verurteile sie ja auch gar nicht. Mich beschäftigt das nur...

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KerstinT kommentierte am 02. Juni 2019 um 19:21

So sehe ich das auch. Vermutlich wird Sanne auch nachgekommen sein. Vielleicht ist sie durch den Mauerbau auch "aufgewacht".

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florinda kommentierte am 03. Juni 2019 um 08:56

Ich bin eigentlich nicht so sehr für ein offenes Ende (oder sagen wir mal so, ein offenes Ende ist mir immer noch viel lieber als ein unglückliches, es sei denn, ein glückliches würde an den sprichwörtlichen Haaren herbei gezogen wirken, aber grundsätzlich bevorzuge ich "Happy Ends"), aber hier passt es irgendwie ganz gut. Abgesehen davon, dass das Ganze ja ein Roman ist (wenn es vermutlich auch reale ähnliche Konstellationen als Vorbilder gab), bleiben Möglichkeiten, dass Sanne irgendwann irgendwie rüber kommt, wenn sie das wirklich will.

Am Ende stören mich eher die Enthüllungen Hilli betreffend. Obwohl das passt. Aber mir nicht so ganz*g*. Aber es ist ja nicht mein Buch. Wenn ich den diesbezüglichen Buchtext nicht schwärzen oder mit einem eigenen Text abändern will, muss ich halt damit leben.:-)

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lesebrille kommentierte am 03. Juni 2019 um 09:05

Ich denke Hille hat gesehen,wie festgefahren Suse in ihren Ansichten über Ostdeutschland ist und wie sehr sie dort arbeiten und das Land aufbauen will. Hille denkt da anders und will Birgit ein  Leben bei ihrem Vater ermöglichen. Ich glaube auch nicht,das Suse  in den Westen kommt.

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:16

Ich teile deine Meinung und auch ich glaube nicht, dass Suse in den Westen kommt.

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Corsicana kommentierte am 04. Juni 2019 um 19:58

Na, wenn sich Hille da mal nicht irrt. Süße ist so verbohrt...

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Corsicana kommentierte am 04. Juni 2019 um 20:00

Suse meinte ich...

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Gina1627 kommentierte am 06. Juni 2019 um 02:07

Genauso sehe ich das Ende für mich auch. Bei mir gehörte Sanne zu den wenigen Menschen, die nach der Grenzschließung noch geflüchtet sind.

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MiriamAnne kommentierte am 06. Juni 2019 um 07:41

Das habe ich mir auch gedacht...

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florinda kommentierte am 10. Juni 2019 um 14:45

Leider ist es mir nach interessanten Gesprächen mit einer Handvoll von Zeitzeuginnen, die mit einer Ausnahme alle zu Beginn der 50er Jahre in Berlin lebten, eine davon sogar in unmittelbarer Nähe der hier geschilderten Ereignisse, und damals alt genug waren, um das Geschehen richtig einzuordnen, aber dennoch jung genug, um es heute noch klar denkend zu berichten, nicht mehr möglich, meine Begeisterung aufrecht zu erhalten. Über die Gespräche habe ich im vorangegangenen Leseabschnitt mehr geschrieben.

Inzwischen las ich einige Rezensionen zu diesem Buch. Häufig enthielten sie Äußerungen wie "Ich habe wieder viel gelernt". So etwas schrieb ich auch oft. Künftig werde ich mit solchen Aussagen zurückhaltender sein. Natürlich ist es bei historischen Romanen immer schwer, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen, wenn man nicht "selbst dabei" war, wofür es ja natürliche Grenzen gibt. Es ist auch sicher nicht von eminenter Bedeutung, ab wann es Joghurt gab und ob man von West nach Ost vor dem Mauerbau Papiere benötigte und wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person von der Stellung "Eugens" in der Nacht vor dem Baubeginn darüber informiert war und vor allem, ob er eine solche Information, hätte es sie denn gegeben, per Telefon weiter gegeben hätte. Nichtsdestotrotz vermitteln auch unwesentliche Dinge ein unrichtiges Bild der damaligen Atmosphäre. Irgendwann wird das vermutlich ohnehin egal sein, auch die Chance, dass so etwas in einer in der Zukunft liegenden Millionenshow à la Jauch zur 500.000€-Frage wird, tendiert gegen Null. Aber es stört mich, nimmt mir nachträglich den Großteil der Freude am Gelesenen und verunsichert mich im Hinblick auf künftige Lektüre von Büchern, die bisher zu meinem Lieblingsgenre zählten.  

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lenisvea kommentierte am 25. Mai 2019 um 08:59

So, ich konnte gestern auch nicht mehr aufhören und habe das Buch auch bereits beendet. 

Das Ende hat mich ja schon ein wenig zerstört. Da kann man ja nur hoffen, dass Sanne noch rechtzeitig die Flucht ergriffen hat, auch wenn ich nicht wirklich daran glaube. 

Dass Volkers Schwester die Flugblätter damals verfasst und verteilt hat, hatte ich nicht mit gerechnet. 

Sie tat mir insgesamt total leid. Sie hatte ja wirklich kein schönes Leben. Erst kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihre kranke Schwester und später um ihre Schwägerin. 

Ich fand es auch schlimm, wie ihr einfach die Schwester entrissen wurde und sie sie ja nie wieder gesehen hat. 

 

Insgesamt war dies ja mein erstes Buch der Autorin, obwohl ich ihre anderen Bücher fast alle auf dem SuB habe. 

Ich muss sagen, mir ist der Einstieg echt schwer gefallen. Nur gut, dass ich dran geblieben bin, denn die Geschichte an sich wurde ja richtig interessant.

Wenn ich jetzt den Titel durchlese, ist die Geschichte sofort wieder präsent. 

Erwähnen muss ich dabei, dass ich zwar schon Anfang 40 bin, aber mit Ost und West nie wirklich konfrontiert war. Wir haben immer im Westen gelebt und habe auch keine Verwandten im Osten gehabt. Ich kannte es daher nur aus den Nachrichten. 

Daher ist die Lektüre für mich auch ein wenig Geschichtsunterricht gewesen, habe also noch dazu gelernt. 

Ich hatte letztes Jahr ein Highlight, das auch das Thema DDR betraf. Das war Kranichland von Anja Baumheier. 

Von mir gibt es hier 5 Sterne. Die Rezension folgt in den nächsten Tagen. 

LG

Sandra 

 

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cybergirl kommentierte am 25. Mai 2019 um 13:36

Kranichland habe ich auch gelesen, sehr zu empfehlen.

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Readaholic kommentierte am 30. Mai 2019 um 12:56

Ich auch, hat mir gut gefallen.

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:18

Und damit wandert ein weiteres Buch auf meine Wunschliste.

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KerstinT kommentierte am 02. Juni 2019 um 19:23

Den Titel find eich auch super passend!

 

 

Ohja, Kranichland habe ich auch gelesen - hat mir sehr, sehr gut gefallen. :)

 

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Gina1627 kommentierte am 06. Juni 2019 um 02:09

Auch für mich war es das erste Buch der Autorin und es hat mir sehr gut gefallen.

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cybergirl kommentierte am 25. Mai 2019 um 13:34

Auch der 3. Abschnitt hat sich gut gelesen, lässt mich aber mit gemischten Gefühlen zurück.
Es freut mich, dass Kelmi es geschafft hat ein Restaurant zu eröffnen. Es ist zwar nicht das alte Kranzler geworden aber im Ostteil hätte es sowieso nicht lange Bestand gehabt. Kelmi hätte sich dann entscheiden müssen in Ostberlin zu leben und damit Bürger der DDR zu werden. Aber das wusste bis dato ja noch niemand.
Er und Susu kommen wieder zusammen. Ich finde es nett wie er versucht Susu bei einer Klage gegen die Zeitschrift zu unterstützen.
Susu kommt mir etwas starrköpfig vor, sie lässt nur ihre Meinung gelten.
Westdeutschland ist schlecht. Was über die DDR schlechtes gesagt wird ist Propaganda vom Westen.
Es fragt sich anscheint keiner warum so viele Menschen weglaufen.
Grundsätzlich finde ich es gut wenn man sich seinem Land so verbunden fühlt und mithelfen will es neu aufzubauen.
Vielleicht hätte man aber manches Hinterfragen sollen, dann hätte es vielleicht besser geklappt.
Ich glaube mal es war für beide nicht ungefährlich, dass sie sich immer wieder getroffen haben und das Susu dann ein Kind von Kelmi bekam. Wie hatte sie die Schwangerschaft bis zur Geburt verbergen können?

Ich finde es so traurig was aus Ilo geworden ist. Auch was mit Schnuffeken passiert ist finde ich furchtbar. Dabei glaube ich nicht an eine Lungenentzündung. Ich habe das Buch „Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg gelesen. In einem Handlungsstrang ging es da um Euthanasiemorde in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Daran hat mich der Krankenhausaufenthalt von Schnuffeken sehr erinnert.
Dass jetzt rauskam, dass Hiltrud die Flugblätter verfasst hat wundert mich ein bisschen. Sie hat ja immer erklärt, dass sie von Politik keine Ahnung hat. Ob das von Anfang an geplant war?

Jetzt zum Ende, ich fühle mich etwas im Regen stehen gelassen.
Hiltrud hat die kleine Birgit in den Westen gebracht, in der Nacht wurde die Grenze gesichert so, dass kein Ostbürger mehr in den Western kann.
Gut, sie hat Susu einen Brief hinterlassen und die hätte tagsüber noch nachkommen können was Hiltrud sicher bezwecken wollte.
Aber ich denke die wusste nicht dass die Grenze geschlossen wird oder wollte es nicht glauben.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Kelmi seine Tochter einfach im Westen behält, noch kann ich mir vorstellen, dass Susu nicht alles unternimmt ihre Tochter wiederzubekommen.
Auch zwischen Ost und West wird man eine Kindesentführung nicht einfach ignorieren.
Dieses offene Ende ist für mich sehr unbefriedigend.

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florinda kommentierte am 25. Mai 2019 um 14:06

"Wie hatte sie die Schwangerschaft bis zur Geburt verbergen können?"

Das ist gar nicht sooo selten, wie man auf Anhieb glauben nöchte! Es kommt sogar vor, dass unerfahrene Frauen überhaupt nicht bemerken, dass sie schwanger sind (manche glauben, beim 1. Mal könne nix passieren, andere bekommen weiterhin ihre Regel usw.). 

 

"Dabei glaube ich nicht an eine Lungenentzündung." 

Ich auch nicht. So etwas kam auch in der Kurz-TV-Serie "Die Charité" andeutungsweise vor und in Gerald Greens "Holocaust" ebenfalls.

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florinda kommentierte am 25. Mai 2019 um 14:08

"glauben nöchte" = "glauben möchte"
;-)
 

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Readaholic kommentierte am 30. Mai 2019 um 13:04

Ich gebe dir in fast allem recht. Man hört ja immer wieder von Frauen, die ihre Schwangerschaft verbergen oder selbst nicht einmal wissen, dass sie schwanger sind, bis das Kind dann kommt. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das offene Ende ist wirklich unbefriedigend. So wie Sanne die ganze Zeit beschrieben war, würde sie ihre geliebte DDR doch nicht verlassen, das wäre ja ein Eingeständnis, dass alles, an das sie bisher geglaubt und was sie ihren Schülern zu vermitteln versucht hat, falsch war. Und wenn sie wirklich in den Westen "rübergemacht" hat, ist sie sicher total verbittert, weil sie im Grunde dazu gezwungen wurde, um ihre Tochter nicht aufzugeben. Und Kelmi muss es ausbaden. Ich glaube aber, dass sie bis heute noch im Ostteil Berlins wohnt und sich weigert, Bananen zu essen und Jeans zu tragen :-)

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Corsicana kommentierte am 24. Juni 2019 um 11:01

... ich glaube auch, dass Suse noch im Osten wohnt und sich weigert Bananen zu essen....

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Sursulapitschi kommentierte am 01. Juni 2019 um 00:56

Es wäre auch fair gewesen, Suse Bescheid zu geben, dass die Grenze geschlossen wird. So ist es natürlcih dramatisch und kunstvoll, aber fair ist es nicht.

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florinda kommentierte am 01. Juni 2019 um 15:46

Susu Bescheid zu geben, wäre m. E. schwierig gewesen, da Hilli es ja selbst erst sehr kurzfristig erfuhr, man nicht sicher sein konnte, ob sie es überhaupt glauben und wie sie reagieren würde.

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Sursulapitschi kommentierte am 01. Juni 2019 um 16:41

Na ja, ein Kind zu entführen ist auch nicht einfach und das hat sie geschafft. Mit welchem Recht entscheidet Hilli für alle? Ich finde, das geht gar nicht. 

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florinda kommentierte am 01. Juni 2019 um 17:24

Naja, das mit dem Kind haben wir ja gesehen - Besuch machen, drüben bleiben Punkt.

Ich denke, bei Hilli kommen mehrere Dinge zusammen: Übersteigertes Muttergefühl, da nie eigene Kinder, verlorene Angehörige, da vor allem natürlich das arme Schnuffken, Herrschsucht (Mutter Beimer, Inge Meysel in den Unverbesserlichen) und aus verschiedenen Dingen Schuldgefühle z. B. wegen der Sache mit den Flugblättern. Sie will immer alles richtig machen, alle beschützen...

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florinda kommentierte am 01. Juni 2019 um 17:26

Das zweite "Dinge(n)" sollte "Gründe(n)" heißen, sorry...

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:23

Hille hat Suse ja eine Nachricht hinterlassen; vielleicht hat sie ihr auch von dem bevorstehenden Mauerbau berichtet. So wie wir Suse kennen gelernt haben, wird sie es aber nicht glauben (wollen) und wieder als westliche Propaganda abtun.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 03. Juni 2019 um 12:06

Das mag alles sein, aber sie hat kein Recht, für Suse zu entscheiden, wo deren Tochter leben sollte und sie eigenmächtig trennen. 

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Borkum kommentierte am 04. Juni 2019 um 19:19

Das habe ich damit auch nicht sagen wollen und m. E. auch nicht getan.

Es war nur ein Gedankengang auf deinen Kommentar, dass sie Suse über den bevorstehenden Mauerbau hätte informieren müssen.

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KimVi kommentierte am 01. Juni 2019 um 07:33

"Ich habe das Buch „Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg gelesen. In einem Handlungsstrang ging es da um Euthanasiemorde in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Daran hat mich der Krankenhausaufenthalt von Schnuffeken sehr erinnert."

 

So ging es mir auch. Ich habe das Buch von Ellen Sandberg auch gelesen und habe deshalb schonn früh damit gerechnet, dass Schnuffeken plötzlich an einer Lungenentzündung sterben wird. Leider ist es dann ja auch so gekommen. 

 

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:26

Dieses Buch liegt noch auf meinem SuB. Einerseits möchte ich es unbedingt lesen, andererseits bin ich jetzt schon sicher, dass es mich total mitnehmen wird. Ich muss da für mich noch den richtigen Moment abwarten.

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florinda kommentierte am 25. Mai 2019 um 14:11

Danke euch für die Erwähnung von "Kranichland" und "Die Vergessenen"! Werde sie in mein Wunschregal übernehmen:-)

 

Meine Rezension folgt auch zeitnah.

Habt ein erholsames Wochenende!

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cybergirl kommentierte am 26. Mai 2019 um 12:03

Beide Bücher sind sehr zu empfehlen.

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Readaholic kommentierte am 30. Mai 2019 um 13:06

Ja, die Vergessenen ist ein super Buch, ich fand es sehr spannend und informativ. (Hinter dem Pseudonym Ellen Sandberg verbirgt sich übrigens Inge Löhnig.)

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florinda kommentierte am 30. Mai 2019 um 13:56

Danke für diese Info. Diesen Namen habe ich bisher eher mit (guten) Krimis in Verbindung gebracht...

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:28

Ach, das wusste ich gar nicht. Ich kannte sie bisher nur als Krimiautorin.

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nikolausi kommentierte am 25. Mai 2019 um 15:59

Ein paar Überraschungen hatte der letzte Leseabschnitt parat, insbesondere dass Hille die Ermordung ihres Bruders indirekt durch das Schreiben von Flugblättern verursacht hat. Es gab auch so manche traurige Ereignisse - Ilos Tod aufgrund ihrer "Fresssucht", Schnuffekens Tod in der Anstalt (bestimmt war sie schon zeitnah mit ihrer Aufnahme getötet worden und galt der Briefverkehr mit Hille nur als Alibi). Wenig Verständnis kann ich für Kelmi und Sanne aufbringen, aus denen aufgrund ihres unterschiedlichen politischen Verständnisses keine Paar wird. Sanne erscheint mir sehr verbohrt. Aber vielleicht fehlt mir da als Westdeutscher ohne jeglichen Bezug zur früheren DDR das nötige Verständnis. Alles in allem fand ich die geschichtlichen Hintergründe sehr informativ.

 

 

 

 

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Readaholic kommentierte am 30. Mai 2019 um 12:20

Das mit dem Briefverkehr hat mich etwas befremdet, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand wirklich die Mühe gemacht hätte, noch jahrelang Briefe über die angeblichen Fortschritte einer längst toten Patientin zu schreiben.

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:30

Ich habe mich auch darüber gewundert, dass diese Ärtztin sich so eine Mühe macht. Zuerst habe ich auch vermutet, dass Schnuffeken bereits tot war, aber dann habe ich befürchtet, dass man an ihr Experimente vornimmt.

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Gina1627 kommentierte am 06. Juni 2019 um 02:12

Ich war mir hier sehr unsicher Es gab sicherlich Experimente, aber ich vermute, dass Schnuffeken schon viel früher gestorben ist.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 01. Juni 2019 um 00:59

Das ist das, was ich schade finde. Als Westdeutscher weiß man sehr wenig über dei Gedankenwelt der DDRler und wir bekommen hier Eugen und Sanne, eigentlich zwei Extremisten. Beide wirken sehr vernagelt und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie repräsentativ sind. 

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KerstinT kommentierte am 02. Juni 2019 um 19:28

Ich vermute auch, dass schnuffken sehr früh schon ermordert wurde. Und der Briefwechsel einfach erfunden war. Außer es wurden tatasächlich noch irgendwelche Versuche an ihr gemacht, bis es zum Letzten kam.

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florinda kommentierte am 03. Juni 2019 um 09:15

Das sehe ich ähnlich.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
Sabine_AC kommentierte am 26. Mai 2019 um 18:57

Ich fand den letzten Leseabschnitt auch wieder richtig spannend, und habe das Buch nun zügig durchgelesen.
Ich muss das Ganze nun auch erst mal sacken lassen, ehe ich eine Rezension schreiben. Gerade der letzte Teil brachte diverse Themen auf, die mich nachdenklich zurücklassen.

Inklusive des offenen Endes, dass ich hier durchaus als passend empfinde, obwohl ich es eigentlich nicht sehr mag, wenn eine Geschichte nicht abgeschlossen ist. Hier passt es einfach...

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florinda kommentierte am 27. Mai 2019 um 06:35

Hat nun eigentlich Irgendjemand mitbekommen, wer die Radiosuchanfrage initiiert hatte?

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Sabine_AC kommentierte am 30. Mai 2019 um 08:51

Ich habe das Buch aktuell nicht dabei, um nochmal nachzuschauen, aber wenn ich mich recht erinnere gab die Radiomeldung einen ersten Hinweis auf die Verwandschaft zwischen Birgit und Suses später zu Unrecht als Verräter geächteten Kinderfreund Otti? Da wurden doch weitere Verwandte genannt... das waren die "Suchenden"?
Und ganz am Anfang, meine ich, dass der Name von Ottis Tante (Birgits Mutter) schon mal nebenbei erwähnt wurde.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
florinda kommentierte am 30. Mai 2019 um 09:53

Danke!!! Endlich reagiert mal jemand (ich warte immer noch mit meiner Rezi...)! Das stimmt alles. Aber wer diesen Radioaufruf gestartet hat, warum der überhaupt in dem Buch Erwähnung fand, das frage ich mich die ganze Zeit. Einfach nur Zuifall? Stasi?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
Sabine_AC kommentierte am 02. Juni 2019 um 19:22

Gute Frage... erschließt sich mir auch nicht so ganz.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
florinda kommentierte am 03. Juni 2019 um 08:45

Gut, danke. Dann komm ich mir nicht so allein/unwissend vor.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
Corsicana kommentierte am 04. Juni 2019 um 20:04

Den Radioaufruf fand ich Recht überflüssig, da er nicht ausreichend aufgeklärt wurde.

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:32

Nein, dass ist für mich auch eine ungeklärte Sache.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
MelaM kommentierte am 29. Mai 2019 um 09:16

Huhu,

 

auch ich bin durch mit dem Buch.

Der erste Teil von diesem Abschnitt hat mir noch sehr gut gefallen. Schön das Kelmi sein Restaurant eröffnet hat.
Aber ganz ehrlich? Das Ende hat mir gar nicht gefallen.

Ich mag einfach keine halboffenen Ende. Ist Sanne zu ihrem Kind gekommen? Oder muss die kleine Birgit jetzt als entführte aufwachsen?

In meinen Augen ist Hille da doch etwas über die Stränge geschlagen.

Wie so viele fand ich auch die Erwähnung dass Hille und Eugen die Flugblätter gemacht haben zu dem Zeitpunkt nur noch irrelevant..

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Readaholic kommentierte am 30. Mai 2019 um 08:32

Ich finde nach wie vor die Geschichte an sich nicht uninteressant, aber dann kommen Sätze wie "Auf dem Höhepunkt glaubte sie einmal, sie würde Gerti-Sing-Gans singen hören, und musste so lachen, dass sie nicht mehr aufhören konnte." Wie albern ist das denn. Noch 100 Seiten. 

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vielleser18 kommentierte am 04. Juni 2019 um 14:34

Ja, das ist mir auch eher aufgestoßen.

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Mama2009 kommentierte am 31. Mai 2019 um 11:38

So, ich habe es jetzt auch ausgelesen. Und Hille nimmt für mich immer mehr eine zentrale Rolle ein, die die Familie „steuert“. Bisher habe ich sie immer als Randfigur betrachtet. Für mich hat sie immer für alle das Beste gewollt.

Die Zeit von Susu und Kelmi in Rumänien hat mir gut gefallen, es wurde auf die Situation im Land hingewiesen und es ist ersichtlich, dass viele Länder nichts für die Bevölkerung tun und diese fast verhungert.

Es wird nich einiges aufgedeckt und mir die Beleuchtung Ulbrichts Worte sehr gefallen und für das Paar ist es schade, dass Susanne so sehr an den Staat glaubt und Gedanken dagegen sofort verdrängt.

Ich hoffe sehr, dass Hilles Plan aufgeht und Susanne hinterher kommt.

Ein wenig sammel ich meine Gedanken und dann schreib ich die Rezi.

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lesebrille kommentierte am 03. Juni 2019 um 09:11

Ich stimme dir in allem zu, nur denke ich nicht,das Hille glaubt das Susanne hinterherkommt. dafür ist Susanne in ihrem Ansichten zu festgefahren und sturköpfig.

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Sursulapitschi kommentierte am 01. Juni 2019 um 00:49

Im  letzten Abschnitt nimmt das Buch eine Richtung, die mir nicht gefallen hat.

Erstmal waren da viel zu viele Vorträge. Viele lange Dialoge waren nur dazu da, die politische Situation zu erklären, das ist langweilig.

Dann habe ich nicht verstanden, was an dem Zeitungsartikel über Sannes Vater so furchtbar war. In einer westlichen Zeitung schreiben sie über Sannes Vater, er hätte keine Flugblätter geschrieben? Ja und? Und wie kommen sie überhaupt dazu? Er war nicht besonders wichtig, kein großer Widerstandskämpfer, keine bekannte Persönlichkeit und ist seit Jahren tot. Warum schreiben sie überhaupt über ihn? Dass es dann Hiltrud war, ist eine Überraschung, aber so sensationell fand ich es nicht.

Den erneuten Zeitsprung zurück zu Schnuffeken fand ich auch nicht sehr gelungen. Im Grunde wusste man doch längst, was mit ihr passiert ist, das Thema war schon durch, da muss man es nicht noch einmal aufwärmen.

Die Liebesgeschichte ist ein einziges Hin- und Hergezerre, was mehr nervt als mitreißt. Sanne ist mir zu verbohrt, um mit ihr zu fiebern.

Dieses Buch hat mir deutlich weniger gefallen als die anderen Charlotte Roth Bücher. Ich habe den Eindruck, man hetzt sie zu sehr. Da kommt sehr schnell eins nach dem anderen heraus und die anderen Pseudonyme bedient sie auch noch. Das kann eigentlich nur Fastfood geben.
 

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KimVi kommentierte am 01. Juni 2019 um 07:29

Mittlerweile habe auch ich das Buch beendet. Obwohl ich ja ganz am Anfang Startschwierigkeiten hatte und nicht so richtig "warm" mit den Protagonisten geworden bin, hatte ich in diesem letzten Teil keine Probleme mehr damit.

Allerdings gestehe ich mal, dass mir Sanne nicht wirklich sympathisch war. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat und dass sie von dem neuen Staat begeistert war. Doch sie erschien mir zu verbohrt und hat einfach gar nichts mehr hinterfragt. Deshalb konnte ich bei der Liebesgeschichte zwischen ihr und Kelmi auch nicht so richtig "mitfiebern".

Damit, dass Hille für die Flugblätter verantwortlich war, habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das hat mich wirklich überrascht. Auch, dass Eugen alles wusste und "gedeckt" hat.

Normalerweise bin ich kein Fan von offenen Enden, aber bei diesem Buch finde ich es passend. So kann jeder Leser für sich selbst entscheiden, ob Sanne tatsächlich noch in den Westtteil der Stadt gegangen ist. Von Hille finde ich es schon ein wenig anmaßend, Mutter und Tochter zu trennen. Doch vielleicht hat ihr "Plan", Sanne damit in den Westteil zu locken, geklappt. 

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kommentierte am 01. Juni 2019 um 07:57

Ich musste die Lektüre auch erst einmal sacken lassen, bevor ich meine Rezension schreibe. Das ist für mich immer zunächst einmal ein positiver Faktor, wenn man noch längere Zeit nach dem Auslesen über eine Geschichte nachdenkt. Insgesamt gesehen, waren mir aber leider zu viele Themen zu kurz angerissen ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Alleine schon über die Themen Euthanasie und jüdisch-deutsche Mischehen hätte man eigene Bücher schreiben können. Hier werden sie nur relativ kurz angerissen, ohne die Hintergründe ("War das wirklich so oder nur ein Einzelfall? Warum ist es damals so gekommen? ") zu beleuchten. Das Glossar hinten im Buch war mir in dem Sinn zu oberflächlich, denn es wurden ja nur die Begriffe/Abkürzungen erläutert. Den Nachsatz fand ich sehr gelungen ("In den ersten Tagen ... gelang es 216 Menschen ... in den Westen zu flüchten."). Genau so ein ausführliches zusätzliches "Kapitel" hätte das Buch rund gemacht. 

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Amy kommentierte am 01. Juni 2019 um 20:42

Auch ich habe den letzten Teil sehr schnell durchgelesen und wollte die Lektüre nicht unterbrechen. Aber ich fand das Ende zu offen, zu unbefriedigend. Birgit und Hille (und natürlich auch Kelmi) sind drüben im Westen, in Sicherheit, aber was ist mit Sanne? War sie wirklich so sehr vom Staat überzeugt, dass sie die Zeichen gar nicht gesehen hat, wie es Tante Hille tat (sonst hätte diese Eugen nicht angerufen und Birgit in den Westen entführt). Diese Sturheit und Verbohrtheit von Sanne hat mich manchmal ein wenig gestört, sie hat sie fast unsympathisch wirken lassen. Deshalb war ich froh, dass sie mit Kelmi immerhin ein paar ruhige und einigermaßen entspannte Tage im Urlaub genießen konnte. Mich hätte aber doch interessiert, wie es mit Hille und Birgit weitergeht. Die Autorin lässt uns ja mit Absicht darüber im Unklaren, ob Sanne zu den 216 Flüchtlingen in den ersten Tagen nach dem Mauerbau gehörte.

Obwohl mir insgesamt das Buch und auch die Thematik sehr gut gefallen hat, lässt es mich doch an einigen Stellen mit Fragezeichen zurück. Aber vielleicht war genau das die Intention der Autorin, damit wir Leser  darüber eben noch mehr nachdenken.

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KerstinT kommentierte am 02. Juni 2019 um 19:18

Auch den dritten Abschnitt fand ich thematisch richtig gut, allerdings der Schreibstil war auch hier eine Qual für mich, so dass ich ewig gebraucht habe.

Das offene ende ist jetzt nicht wirklich mein Fall. Andererseits wäre eine Weiterführung der Geschichte dann wohl zu lang geworden. Aber ein kurzer Epilog, wie es mit ihnen weitergeht wäre dennoch schön gewesen.

Sehr überrascht hat mich, dass Hille für die Flugblätter verantwortlich war, die Volker das Leben gekostet haben. Ob er wusste, dass Hille sie geschrieben hat?

Auf Seite 469 „Zweifelhafte Abkunft“ zeigt sich mal wieder wie ähnlich der Systemaufbau der beiden Systeme war/ist. Eugen ist für mich ein komischer Charakter. Erst sieht er, was das System mit seiner Liebe gemacht hat und nun macht er im Endeffekt dasselbe mit DDR-Bürger. Traurig.

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Mama2009 kommentierte am 03. Juni 2019 um 19:51

Mit dem Systemaufbau sehr ich genauso, sehr gut beschrieben von dir. 

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lesebrille kommentierte am 03. Juni 2019 um 09:41

Im dritten Teil ist sehr viel Unerwartetes passiert.Das offene Ende gefällt mir gut. Hilltrud und Eugen,die vorher immer nur Randfiguren waren, haben sich hier ja als Hauptfädenzieher der Geschichte herausgestellt. Die zwei sind die heimlichen Hauptprotagonisten der Story,die vieles im Geheimen machten und deren Handlungen viele Auswirkungen auf die anderen Personen hatten. So passt am Schluss auch gut,das Eugen nur Hille vom Mauerbau etwas sagt.  Hilltrud will Birgit beschützen vor einem Leben hinter der Mauer,auch wenn sie dabei von Susanne getrennt wird. ich glaube nicht,das Susanne in den Westen  flüchtet.

Die beiden Liebesgeschichten haben mir an dem Buch überhaupt nicht gefallen und auch die Personen dazu kamen mir nicht sehr nahe. 

Die Zeitsprünge waren zuweilen anstrengend zu lesen.  

Gut finde ich die Wandlungen,die einige Personen durchgemacht haben. z.B. Hilltrud , Eugen ,Birgit und die Nachbarn die zu Unrecht verdächtigt wurden etc. 

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florinda kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:22

Birgit?

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lesebrille kommentierte am 03. Juni 2019 um 20:58

Susannes Freundin 

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florinda kommentierte am 03. Juni 2019 um 21:15

Ahja, danke. Mein Buch ist wie gesagt verliehen. Ich dachte, Birgit sei die Tochter gewesen und wunderte mich deshalb:-)

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Borkum kommentierte am 03. Juni 2019 um 11:10

Was für ein Schlussabschnitt. Mit diesem Ende hätte ich nie gerechnet. Aber mal der Reihe nach.

Als Kelmi überlegt in die DDR zu übersiedeln, habe ich im Stillen gerufen "Nein, mach das bloß nicht!". Bis dahin hatte ich noch gehofft, dass Suse etwas nachgiebiger wird und bereit ist, im Westen zu wohnen. Aber wenn sie sich mal eine Meinung gebildet hat, ist sie davon auch nicht mehr abzubringen, wie z. B., dass ihre Familie sie verraten hat.

Die arme Schnuffeken. Bestimmt hat man mit ihr noch sehr viele Experimente gemacht. Da wünscht man ihr doch lieber einen schnellen Tod. Es tat mir so leid für Hille, dass sie ihre Schwester nie wiedersehen durfte. Und sie war die ganze Zeit so voller Hoffnung.

Überrascht hat mich Hilles Aktion mit der kleinen Birgit in den Westen zu gehen. Ihre Motivation kann ich nachvollziehen, aber ich weiß noch nicht was ich davon halten soll, Mutter und Kind so zu trennen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Suse in den Westen gekommen ist.

Mir hat auch dieses Buch von Charlotte Roth sehr gut gefallen, aber es kommt m. E. nicht ganz an "Als wir unsterblich waren" ran.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
Gina1627 kommentierte am 06. Juni 2019 um 02:01

Den letzten Leseabschnitt habe ich gefühlt inhaliert und mit dem Ende überhaupt nicht gerechnet. Das war eine wirkliche Überraschung.

Hille empfand ich in Bezug auf die Glaubwürdigkeit  der Ärzte  von Schnuffeken sehr leichtgläubig. Ich vermute mal, dass sie schon viel früher nicht mehr am Leben war. Total platt war ich über ihre Schuld am Tod ihres über allem geliebten Bruders und Eugens Mitwisserschaft. Vielleicht  hätte er ja ansonsten den Krieg  überlebt? 

Ilo ging mir in dem Leseabschnitt etwas unter. Ihr Dahinsiechen hat mir zwar Leid getan, hat mich aber jetzt nicht so bewegt.

 

Das ständige Auf und Ab in der Beziehung von Kelmi und Sanne zermürbt einen und ich habe gehofft und gebangt um sie. Das aus ihrer Beziehung ein Kind entspringt, habe ich mir fast schon gedacht. Irre, dass Sanne es bis zur Geburt geheim halten konnte, dass sie schwanger ist. Hier muss man Hille zu Gute halten, dass sie Kelmi informiert hat und ganz zum Schluss eine Entscheidung trifft, die ihnen ein freies Leben ermöglicht. Ob Sanne zu den Menschen gehört hat, die nach der Schließung der Grenzen noch fliehen konnte? Jeder Leser kann sich hier sein eigenes Ende der Geschichte ausdenken. Für mich ist sie ihrer Tochter noch nachgefolgt.

Eugens Laufbahn fand ich auch krass. Er hat nicht den richtigen Mumm gehabt, nein zu sagen. Gut, dass er wenigstens Hille noch eine Tipp gegeben hat. Wie wird sein weiteres Leben wohl ohne seine geliebten Menschen verlaufen sein? Gefühlt gehörte er für mich bis zum Mauerfall mit zu den führenden Köpfen der Regierung. 

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 353 bis Ende
MiriamAnne kommentierte am 06. Juni 2019 um 07:50

 Dies war mein erstes Buch der Autorin und mir ist der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen aber ich bin froh das ich es weiter gelesen habe! Mir hat es bis zum Ende gefallen und es wurde immer spannender und interessanter.

Da ich bis auf die Schulzeit und aus Erzählungen meiner Mutter mit Ost und West nie wirklich konfrontiert war war es ein wenig wie Zeitreise.  

Meine ausführliche Rezi kommt in den nächsten Tagen <3