Rezension

Ein sehr bewegendes Stück Zeitgeschichte!

Feldpost -

Feldpost
von Mechtild Borrmann

Schon das Cover des Buches lässt erahnen, dass die Geschichte zu Zeiten des 2. Weltkriegs angesiedelt. Der Titel "Feldpost" passt ebenso perfekt in diese Zeit. An eben solche Feldpost-Briefe und weitere Unterlagen gelangt die Kassler Anwältin Cara unter sehr ungewöhnlichen Umständen. Sie macht sogar den damaligen Absender der Briefe ausfindig, aber ihre Neugierde ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren, ohne zu ahnen, welche Tragödie zum Vorschein kommt.

Die Geschichte geht zurück zu Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland. Die Familie des Apothekers Mertens und des Fuhrunternehmers Kuhn sind gut befreundet, auch ihre fast gleichaltrigen Kinder verstehen sich sehr gut. Während Mertens "linientreues" NSDAP-Mitglied ist, verabscheut Kuhn die neue politische Führung und bekommt große Schwierigkeiten. Auch an seinen Kindern geht die neue Richtung in Deutschland nicht spurlos vorbei und eine große, innige Liebe hat schwerwiegende Folgen ...

Der Autorin ist hier wieder ein fesselnder und äüßerst bewegender Roman gelungen, in dem sie wie gewohnt gekonnt Zeitgeschichte und Fiktion miteinander verknüpft. Zeitsprünge von der Gegenwart bis in verschiedene Zeiten der Vergangenheit fesseln den Leser neben der sehr berührenden Familiengeschichte zu Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland. Wie immer sind die Fakten bestens recherchiert und authentisch in den Roman eingebunden. Schon ab der ersten Seite wird man als Leser in die Geschichte hineingezogen und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Borrmanns Bücher haben mich bisher noch nie enttäuscht und wirken lange nach, so auch dieses, das ich nur jedem ans Herz legen kann, um allein nie den Schrecken unserer Geschichte zu vergessen und die Bedeutsamkeit unserer Demokratie und Meinungsfreiheit zu bewahren.