Rezension

Wie cozy kann ein Roman bitte sein?

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn -

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
von Olivia Ford

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hatte dieses Buch tatsächlich selbst überhaupt nicht auf dem Schirm, habe aber in diversen Buchforen viel von der Begeisterung für dieses Buch mitbekommen und bin deswegen neugierig geworden. Ich kann nur sagen: ein Glück, denn wie schön, herzlich und liebenswert ist bitte diese Geschichte? Für mich ein echtes Wohlfühlbuch, dass ich nicht nur nicht aus der Hand legen wollte, sondern von ich will, dass es auch alle meine Freunde lesen. Einziger Nachteil: beim Lesen bekommt man echt Hunger auf Süßes!

 

Zum Inhalt: Mit 77 Jahren blickt Jennifer Quinn auf ein glückliches, erfülltes Leben an der Seite ihres Ehemanns Bernard zurück. Kinder waren ihnen zwar nicht vergönnt, aber sie beide waren einander immer genug. Aber soll das jetzt eigentlich schon alles gewesen sein? Kann man nicht auch mit 77 Jahren noch Träume haben? Kurzentschlossen bewirbt sich Jenny bei einem Backwettbewerb ohne zu ahnen, was dieser für Kreise schlagen wird.

 

Was ich einmal ganz positiv hervorheben will, ist diese wunderbare Grundstimmung die im Buch innerhalb der Familie Quinn herrscht. Alles sind wahnsinnig herzlich und unterstützend und lassen das auch sehr selbstverständlich und natürlich erscheinen. Auf Jennys Bewerbung wird mit viel Verständnis, Vorfreude, Stolz und Optimismus reagiert. Die ganze Familie wirkt so im Einklang und im reinen mit sich, wie ich es selten in einem Buch erlebt habe. Und ich muss sagen, ich finde es mal absolut erfrischend dass es überhaupt kein Drama gibt.

 

Total liebevoll ausgestaltet finde ich, dass jedes Kapitel nach einer Süßspeise benannt ist, die im jeweiligen Kapitel auch irgendwie im Fokus steht, entweder weil sie Teil des Backwettbewerbs oder von Jennys Erinnerungen ist. Das ist  nämlich die zweite, wunderschöne Besonderheit des Buches: viele der Rezepte, die alle irgendwie aus Jennys Familiengeschichte stammen, hängen auch direkt mit ihrer eigenen Vergangenheit zusammen. In kursiver Schrift abgegrenzt erfährt der Leser in Rückblenden mehr über Jennys Leben.

 

Diese Rückblenden haben mir zeitweise sogar noch besser gefallen als die Gegenwartshandlung, weil Jenny ein sehr bewegtes Leben geführt hat und es nicht immer leicht hatte. Um Jenny rankt sich nämlich ein Geheimnis, das nur nach und nach enthüllt wird und dessen ganzes Ausmaß sehr spannend ist. 

 

Ein supertolles Buch, das einfach schön ist und mitten ins Herz trifft