Rezension

Mrs. Quinn kriegt’s gebacken

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn -

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
von Olivia Ford

Bewertet mit 3.5 Sternen

          Eigentlich lese ich solche „Frauenromane“ eher selten, doch dieser Roman war für mich eine ganz nette Abwechslung. Liest sich flott weg, tut niemandem weh, sympathische Charaktere: locker-leichte Lektüre wie ein Sahnewölkchen. Interessiert hat mich der Roman wegen des Themas „Backen“ und das kommt wirklich nicht zu kurz. Die Kapitel sind mit Backrezepten betitelt, die Mrs. Quinn dann auch jeweils in die Tat umsetzt. Für sie sind die Gebäcke auch immer mit bestimmten Lebenserinnerungen verknüpft, sodass man in ihre Vita eintaucht. Sie hatte stets das Gefühl, nicht alle Ziele im Leben erreicht zu haben und fühlt eine Lücke wegen der sie meint, anderen nicht zu genügen. Nun will sie sich und ihre Träume durch die Teilnahme an der britischen Version des TV-Backduells „Das große Backen“ verwirklichen.
All das wird in einem sympathischen Ton erzählt, der sich leicht wegliest. Die Handlung ist zwar recht vorhersehbar und ohne Dramatik, aber die Autorin kann gut und interessant schreiben, sodass man am Ball bleibt und mehr über die liebenswürdige, alte Dame Mrs. Quinn erfahren möchte. Der Roman wälzt keine Probleme, kommt ohne Antagonisten aus und ist somit ein echter „Wolldeckenroman“ zum Entspannen. Dabei ist er aber wie gesagt auch nicht zu kitschig oder seicht, weswegen er selbst mir gefallen hat, die sich sonst eher abseits dieses Genres bewegt. Das typisch britische Flair war außerdem nach meinem Geschmack, ganz wie die vielen leckeren Backwerke! Und deswegen zum Schluss noch das größte Manko des Buches: es fehlen die Rezepte! Zu gerne hätte ich ein Backbuch zum Roman, um Mrs. Quinn nachzueifern… Denn soviel sei zum Ausgang der Geschichte verraten: Mrs. Quinn kriegt‘s gebacken.