Rezension

Wundervolle Wohlfühl-Atmosphäre

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn -

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
von Olivia Ford

Bewertet mit 5 Sternen

Jenny und Bernhard Quinn sind seit fast 60 Jahren glücklich verheiratet. Da Jenny eine leidenschaftliche Bäckerin ist und aus ihren alten Familienrezepten köstliche Kreationen herstellt, verfolgt sie die Fernsehsendung "Das Backduell" mit großem Interesse. In Jenny keimt der Wunsch auf, noch einmal in ihrem Leben etwas zu wagen und deshalb bewirbt sie sich heimlich um die Teilnahme an der Show. Sie ahnt nicht, dass dadurch ihr Wunsch immer größer wird, das dunkelste Geheimnis ihrer Vergangenheit, von dem nicht einmal Bernhard etwas weiß, endlich aufzudecken. Doch die Angst, dass Bernhard kein Verständnis dafür hat, dass sie ihm nie davon erzählt hat, ist allgegenwärtig...

Jenny Quinn wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man sie sofort vor Augen hat und sich dadurch mühelos auf Jennys Geschichte einlassen kann. Man sieht Jenny förmlich vor sich, wie sie in der Küche steht und ihre Kreationen mit Liebe zubereitet. Sie schwelgt dabei auch in Erinnerungen, denn ihre Familienrezepte sind eng mit Ereignissen aus der Vergangenheit verbunden. Die Handlung trägt sich deshalb auch auf zwei Zeitebenen zu, denn man beobachtet in Rückblicken die junge Jenny und nähert sich dabei nach und nach dem Geheimnis, das sie nie jemanden anvertraut hat.  

Die Szenen, in denen man Jennys Teilnahme an der Back-Show verfolgt, wirken ausgesprochen lebendig. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass ihr beim Backen alles gelingt. Die anderen Teilnehmer werden so realistisch beschrieben, dass man die entsprechenden Bilder dazu im Kopf hat. Es gelingt der Autorin hervorragend, in allen Teilen der Handlung eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre zu vermitteln und dabei zum Nachdenken anzuregen. 

Dieses Buch überzeugt von der ersten bis zu letzten Seite. Man gerät früh in den Bann der Geschichte und mag sich kaum davon lösen. Man sollte allerdings bedenken, dass einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammenläuft und man unweigerlich Lust auf Jennys Kreationen bekommt.