Rezension

Ein wahrer Lesegenuss

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn -

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
von Olivia Ford

Es gibt Bücher, die entwickeln gleich zu Beginn einen ganz eigenen Zauber und umhüllen einen wie eine warme Kuscheldecke. Olivia Fords Roman „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ gehört definitiv auch dazu.

Im Mittelpunkt dieses berührenden Romans steht Jennifer Quinn, 70+, leidenschaftliche Bäckerin und seit fast 6 Jahrzehnten mit Bernard verheiratet. Dieses Paar ist einfach so zauberhaft, dass es mein Herz im Sturm erobert hat und selbst das tägliche Einerlei war bei den beiden unterhaltsam. Jennifer könnte eigentlich mit ihrem Leben rundherum zufrieden sein und doch stellt sich ihr die Frage, ob das nun schon alles gewesen sein soll. Nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann“ bewirbt sie sich erfolgreich um die Teilnahme in einer bekannten Backshow. Aber es gibt noch ein dunkles Geheimnis in ihrer Vergangenheit, das sie noch nicht einmal Bernard offenbart hat.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen und ruhigen Schreibstil, der mir sehr schnell die passenden Bilder im Kopf hat entstehen lassen. Mit Jennifers Kuchen- und Tortenträume vor Augen ist mir das Wasser im Munde zusammengelaufen und ich fand es sehr schade, dass gar kein einziges Rezept im Anhang zu finden war.

Obwohl der Backwettbewerb als solcher schon recht spannend war gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang in der Vergangenheit zu Jennifers Geheimnis. Beide Zeitebenen sind aber perfekt aufeinander abgestimmt und bringen langsam Licht ins Dunkel.

Nicht nur der tollen Backkreationen wegen war das Lesen dieses Buches ein wahrer Genuss. Auch die Botschaft, dass es nie zu spät ist, sich seine Träume zu verwirklichen, wird hier glaubhaft dargestellt.

Für mich ein Lesehighlight in diesem Jahr.