Rezension

✎ Caroline Wahl - Tilda & Ida 1 22 Bahnen

22 Bahnen -

22 Bahnen
von Caroline Wahl

„22 Bahnen“ habe ich im Internet (gefühlt) überall aufblitzen sehen. Die Geschichte wurde in den Himmel gelobt, mehrfach ausgezeichnet und immer wieder beworben. Also habe ich sie mir ausgeliehen und angehört. (ohne den Klappentext zu kennen)

Erst letztes hatte ich einen Jugendroman mit einer alkoholabhängigen Mutter in der Hand. Ich fragte mich, ob dies hier ähnlich ablaufen würde und hoffte, dass es nicht zu viele Parallelen gibt.
Tatsächlich ist die Familiensituation gleichartig - und doch anders.

Wir erleben die Geschichte aus Tildas Sicht. Daher bekommen wir ihre Gefühle hautnah mit. Ihre Situation ist authentisch und nachvollziehbar. 
Doch erneut muss ich erleben, dass das Umfeld von Tilda und ihrer kleinen Schwester die Augen verschließt.
Alles schon da gewesen. Alles irgendwie abgelutscht.

Die Sprecherin Carolin Haupt hat ihren Job wirklich gut gemacht. Ich hörte ihr gerne zu. Und eigentlich mag ich ungekürzte Versionen lieber. ABER! Wow, war ich genervt! Vor jeder wörtlichen Rede wird der Name der Person genannt, die gerade spricht.
„Ich: » … «
Viktor: » … «
Ich: » … «
Viktor: » … «„
Echt jetzt? Beim Lesen hätte ich es übersprungen, beim Hören fand ich es einfach nur störend.

Der Roman hat mich persönlich nicht vom Hocker gehauen. Vielleicht auch deshalb, weil ich genau über solch ein Thema gerade erst gelesen habe.

Wenn ich es richtig interpretiere, ist „Windstärke 17“ eine Erzählung über Tildas Schwester Ida - einige Jahre später. Ich werde sie mir vormerken und bei Gelegenheit anhören. Sie klingt interessant.

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