Rezension

Freischwimmen

22 Bahnen -

22 Bahnen
von Caroline Wahl

Bewertet mit 4 Sternen

Tilda studiert Mathematik, arbeitet nebenher als Kassiererin im Supermarkt und geht gerne schwimmen, und zwar genau 22 Bahnen. Die Herausforderung liegt eher im familiären Bereich, denn die Mutter trinkt und sorgt nicht für Tildas kleine Schwester.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und nutzt wiederkehrende Elemente zur Schilderung von Tildas Routinen, wie ihr Spiel, anhand der Waren auf dem Kassenband zu erkennen, was für eine Person diese erwerben möchte. „Bifi-Roll-Dreierpack, Bifi-Roll-Dreierpack, Bifi-Roll-Dreierpack. Sonst nichts. Ferdinand, rate ich, sage ‚7,47 Euro’ und schaue in Ferdinands emotionsloses Gesicht.“ Dialoge werden mit Nennung der Figuren, aber ohne Anführungszeichen gekennzeichnet.

Neben solchen stilistischen Mitteln lebt das Buch von der Stärke und dem Zusammenhalt der Figuren, die mit Alkoholismus, Geldknappheit und Tod umgehen müssen. Mir hat gut gefallen, wie feinfühlig und originell diese Themen zu einer authentischen Geschichte verarbeitet wurden.