Leserunde

Leserunde zu "Das Flüstern der Bäume" (Michael Christie)

Das Flüstern der Bäume - Michael Christie

Das Flüstern der Bäume
von Michael Christie

Bewerbungsphase: 22.10. - 05.11.
Beginn der Leserunde: 12.11. (Ende: 03.12.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Penguin Verlags – 20 Freiexemplare von "Das Flüstern der Bäume" (Michael Christie) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

Eine Familie, vier Generationen, schicksalhaft verbunden mit den Wäldern Kanadas

Jacinda Greenwood weiß nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner Zufall. Bis eines Tages ihr Ex-Verlobter vor ihr steht. Im Gepäck hat er das Tagebuch ihrer Großmutter. Jahresring für Jahresring enthüllt sich für Jacinda endlich ihre Familiengeschichte. Seit Generationen verbindet alle Greenwoods eines: der Wald. Er bietet Auskommen, ist Zuflucht und Grund für Verbrechen und Wunder, Unfälle und Entscheidungen, Opfer und Fehler. Die Folgen all dessen bestimmen nicht nur Jacindas Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Wälder …

Michael Christies grandiose Familiensaga ist großes Kino: farbenprächtig, mitreißend, bewegend!

Michael Christie, in Thunder Bay, Ontario, geboren, studierte Psychologie und arbeitete in der Obdachlosenhilfe, bevor er 2011 sein Debüt, »The Beggar’s Garden«, veröffentlichte. »Das Flüstern der Bäume« ist sein zweiter Roman, der mehrfach nominiert wurde, u.a. für den bedeutendsten kanadischen Literaturpreis, den Scotiabank Giller Prize. Michael Christie lebt mit seiner Familie in einem selbst gezimmerten Holzhaus auf der Insel Galiano vor Vancouver.

03.12.2020

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 366 bis Ende

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florinda kommentierte am 15. November 2020 um 14:47

Jössas! Ich komme mir vor, als hätte ich den Iron-Man mitgemacht, Naja, so ungefähr stelle ich mir das jedenfalls vor... Fangen wir mit dem "am unkompliziertesten abhandelbaren Punkt" an: Der Groß/Kleinschreibfehler versteckte sich dieses Mal auf S. 378: "Ich wusste, dass sie früher oder später geschnappt werden" - Sie ist Anrede, daher groß.

Berührt haben mich mehrere Stellen:

Da waren zunächst die "Underdogs", die Schuhkartons für Temple brachten, der Abschnitt "Astrein", natürlich alles, was mit Everett zu tun hatte, das Zitat über die Lebenslüge (s. Lieblingsstellenthread) und noch einige mehr, obwohl ich mir manchmal - ebenso wie bei Filmszenen oder Musiktexten - schon die Frage stelle, ob ich mich ärgern soll, weil der Autor das vermutlich in voller Absicht, möglicherweise sogar nach in einer "Schreibschule" gelerntem Rezept genau so beabsichtigte und ich ihm sozusagen auf dem Leim gegangen bin. Jedenfalls erwischte es mich hier ziemlich häufig. Natürlich kann das immer auch mit der jeweiligen momentanen privaten Situation zu tun haben oder der eigenen Geschichte. Stoff zum Nachdenken habe ich jedenfalls. - Unsympath ist Baumgartner!

Zur Geschichte an sich: Ja, alles wurde letztendlich irgendwie nachvollziehbar aufgedröselt, auch, wo der von wandagreen im letzten Leseabschnitt dankenswerterweise verratene 2. Liam herkam (schöne Idee von Willow, ihren Sohn nach Harris' Gefährten zu benennen!), aber vielleicht waren es doch etwas zu viele "Twists" und Nebenbeis wie beispielsweise Lomax in der Drogenhölle, wie gesagt, es war recht anstrengend. Oder ist es vielmehr der sprichwörtliche "Fisherman"-Effekt "Ist es zu stark, bin ich zu schwach"?

Ich freue mich jedenfalls, dass es langsam voller wird und hoffentlich ein interessanter Meinungsaustausch entsteht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 366 bis Ende
Pusteblümchen kommentierte am 21. November 2020 um 16:14

Dein "Iron-Man" ist schön und passt hier wirklich gut.

Ich habe das Buch gerade erst beendet und muss gedanklich erst einmal alles sortieren, fand aber auch, dass hier alles gut und nachvollziehbar erklärt wurde.

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florinda kommentierte am 21. November 2020 um 17:50

Ich konnte mich wegen "Sortierungsarbeiten" auch bisher noch nicht zu einer Rezension durchringen. Andererseits widerstrebt mir die Verzögerung, wel das Leseerlebns dadurch immer weiter zurückliegt und durch andere Eindrücke überlagert zu werden droht. Das Buch sofort noch einmal lesen (hab ich mal bei einem Stieg Larsson-Milleniumstrilogie-Band gemacht) ist hier für mich keine Option, aber vielleicht im Notfall meine hiesigen Kommentare.

Auch beschäftigt mich eine Stelle, an der Everett meint, Harris habe seinen und "Schote"s Inselaufenthalt verraten und ihm so Lomax & Konsorten auf den Hals gehetzt. Ich kann mir das nicht vorstellen. Wisst ihr, wie man die Beiden bzw, Everett dort aufspürte (Willow wurde ja von Liam auf die bei Harris' Beerdigung erwähnte Bootsfahrt mitgenommen)?

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Sago kommentierte am 03. Dezember 2020 um 20:12

Ich habe es schon so verstanden, dass Harris Everett verraten hat. Deswegen ist er an diesem Abend auch nicht mehr ans Funkgerät gegangen und Everett hat umsonst gewartet. Und Liam hat Harris letztendlich deswegen verlassen.

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florinda kommentierte am 03. Dezember 2020 um 20:53

Stimmt! Da sieht man wieder einmal die Vorteile des gemeinsamen Lesens hier! Danke! Ich hatte das irgendwie nicht mehr "auf dem Schirm".

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Sago kommentierte am 03. Dezember 2020 um 20:08

Hm, Jacindas Reaktion zum Schluss habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Warum sie auf alles einfach verzichtet. Denn laut Silas wäre sie ja wohl ohne Gentest Erbin geworden.

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florinda kommentierte am 03. Dezember 2020 um 20:56

Ja, das mag sein, aber irgendwie passt es zu ihr und zur Geschichte, finde ich.

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Mara S. kommentierte am 13. Dezember 2020 um 16:48

Das habe ich mir so erklärt, das es wohl für die Baumwelt keine Zukunft gibt und auch ihr Reichtum die Insel nicht hätte retten können. Das Bild, als sie von der Insel wegflog und die Bäume ihre Notpollen in die Luft versprühten, ließ mich an unsere hiesigen Kastanienbäume denken, die im Oktober/November wohl auch vereinzelt blühten als letztes Aufbäumen vor dem Ende. Während ich das hier schreibe, fällt mir noch eine Folge bei Doktor Who ein. Da haben die Bäume Lebensfunken, die sie vor dem Sterben aussenden. Alles sehr starke Bilder.

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newra kommentierte am 21. November 2020 um 16:55

Ich habe das Buch jetzt auch beendet. Das letzte Kapitel, das uns wieder zu Jake bringt, habe ich allerdings erst heute Morgen gelesen :)

Ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu viele Twists waren. Für mich wurde jeder Handlungsstrang konsequent zu Ende gebracht. Die Drogenhölle macht auch Sinn, schließlich ist Lomax hin und her gerissen, zwischen seinem Seitentritt und der Loyalität gegenüber seiner Familie, aber auch seinem Arbeitgeber. Ich glaube, dass wird am Anfang erwähnt, dass er sich glücklich schätzen kann, dass Holt ihn engagiert hat. Wegen seiner körperlichen Leiden und auch weil er eine Familie zu versorgen hat.

Die Schuhkarton-Szene war es auch bei mir! So ein schöner Gedanke, dass alles zurückkommt.

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florinda kommentierte am 21. November 2020 um 18:01

Ja, die Drogengeschichte machte schon Sinn, aber Lomax (der wie alle fiktiven und realen Personen ganz gewiss sein eigenes Schicksals/Sorgenpäckchen  zu tragen hatte) kam mir wie so ein "Jack-in-the-Box" schwarzes Springteufelchen vor, das immer wieder auftauchte und meinen Helden*g* bedrohte, obwohl er doch längst dank des erpressten Geldes allein oder mit Familie ab- oder von mir aus auch ins Drogenparadies hätte eintauchen können.

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newra kommentierte am 22. November 2020 um 07:57

An einer Stelle wird erwähnt, dass er Sorge hat, dass das Kind von ihm ist. Scheinbar hat er sich sehr gut um Euphemia gekümmert. Er hat ein schlechtes Gewissen seiner Frau und Kinder gegenüber und verzögert die Heimfahrt. Dann hat er sicherlich auch Skrupel sein eigenes Kind bei einem Fremden aufwachsen zu lassen, auch wenn er selbst nicht für es sorgen kann. Als er entdeckt, dass er von den Greenwood hinters Licht geführt wurde mit dem gefälschten Tagebuch sieht er rot und springt, wie du sagst, wieder aus der Box.

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florinda kommentierte am 22. November 2020 um 09:14

Stimmt, er hält es für sehr wahrscheinlich, dass es sein eigenes Kind ist. Das haate ich nicht "auf dem Schirm". Wieder ein + für die Leserunden;-)

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newra kommentierte am 22. November 2020 um 09:57

Ja, es ist doch etwas anderes, wenn man sich nochmal austauschen kann und nicht im Stillen von einem Buch zum nächsten springt ;) 

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gagamaus kommentierte am 07. Dezember 2020 um 14:24

Ich weiß, was du mit zu viele Twists meinst. Ich empfand es ähnlich. Es war schon sehr vollgepackt mit Menschen und Motivationen. Ich hätte mir etwas mehr Ruhe und Intensität an mancher Stelle gewünscht.

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florinda kommentierte am 08. Dezember 2020 um 11:34

Ich fühle mich verstanden! :-)

Aber ich empfand die Fehler als wesentlich unangenehmer als die "Twists". Ich stehe auf dem Standpunkt, dass zwar kaum ein Mensch fehlerfrei ist, aber es verdienen immerhin etliche Personen ihren Lebensunterhalt mit einer Buchveröffentlichung. Und als normalerweise für ein Buch zahlen müssender Käufer sehe ich eine Häufung von Fehlern als Respektmangel gegenüber dem König Kunde an.

Insgesamt gesehen werde ich dieses Buch jedoch in sehr guter Erinnerung behalten und habe es bereits mehrfach weiterempfohlen...

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Sigrid kommentierte am 16. November 2020 um 21:04

Ich habe das Buch auch durchgelesen. Mir hat es gut gefallen. Am Anfang musste man die vielen Erzählwechsel verarbeiten, aber dann ging es gut. Und Jake haben wir ja dann zum Schluß auch wieder erleben können. Sie kommt doch gut nach Everett - obwohl sie ja nun nicht verwandt sind. Aber ihre Aktion mit Gottes Mittelfinger (ich fand die Namensgebung klasse) hätte auch zu ihm gepasst.

Diese Familie oder die einzelnen Protagonisten (war ja nun mal keine Familie) waren wirklich interessante Persönlichkeiten. Niemand hat aber ein wirklich "normales" und ruhiges Leben gehabt, warum auch immer. Mal von sich heraus - mal von Außen beeinflusst (z.B. Krieg). Aber egal was passiert - die Bäume waren schon da oder spielten eine wichtige Rolle. Sie sind eben länger da als wir Menschen. Auch wenn viele natürlich kein hohes Baumalter erreichen. Das Buch ist wirklich eine Baumgeschichte..... und Familien sind wirklich wie Bäume, mit ihren vielen Verästelungen und Empfindungen.

Das Leben der Protagonisten zu verfolgen, war sehr spannend. Ich fand ihre Entscheidungen eigentlich für sich gesehen immer sehr schlüssig. Und sehr interessant, was sich daraus entwickeln kann.Allerdings ist in meinen Augen keiner richtig glücklich geworden - denn irgendetwas war immer. Auch wenn sie zeitweise glücklich waren, es gab immer ein Hindernis.

Doch, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte zwar irgendwie was anderes erwartet, aber es hat mich sehr angesprochen und auch nachdenklich gemacht.

 

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florinda kommentierte am 16. November 2020 um 21:09

Hast DU verstanden, was es auf dem Baumscheibenquerschnittsbild S. 7/8 mit diesem "Einschluss" im Osten bei 15/16 Uhr etwa auf sich hat?

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newra kommentierte am 21. November 2020 um 17:22

Hallo Florinda, ich glaube, ich hätte den Makel als Metapher dafür gesehen, dass es in jedem Leben Höhen und Tiefen gibt. Man sieht es auch gut an jedem der Charaktere, jeder hat Schicksalsschläge hinter sich gebracht und ist gezeichnet, entweder von seinen eigenen Handlungen oder den Konsequenzen aus den Handlungen Anderer. Diese Schicksalssschläge machen uns Menschen aus, da wir dadurch eine Entwicklung durchlaufen. Wir lernen damit zu leben und uns anzupassen. Ähnlich wie die Bäume, die Jahr um Jahr eine neue Schicht umlegen und das alte Leiden einschließen.

"Jahr um Jahr, Schicht um Schicht (...) durch Dürre und Stürme, Krankhehit und Stress hindurch (...).Jeder Baum wird von seiner eigenen Geschichte aufrecht gehalten." (S. 541)

Ich bin aber gespannt, was sonst eure Interpretationen hierzu sind :)

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Sigrid kommentierte am 21. November 2020 um 17:46

Hi, nein  - eigentlich nicht. Habe gerade mal das Jahr 2008 nachgelesen. Aber da finde ich jetzt auch nichts.

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Myrna kommentierte am 22. November 2020 um 13:32

@florinda, ich habe Dir dazu im Teil I eine Erklärung geschrieben, was ich denke, was es bedeutet. Dort kannst Du es nachlesen.

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florinda kommentierte am 23. November 2020 um 22:49

Habbisch, habbisch!;-)) Vielen Dank!

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Myrna kommentierte am 26. November 2020 um 00:59

Ich habe das übrigens korrigiert - natürlich meinte ich Willow! Habe Willow gedacht und Jake geschrieben... Da war meine Konzentration weg...

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Pusteblümchen kommentierte am 21. November 2020 um 16:16

Auch wenn sie zeitweise glücklich waren, es gab immer ein Hindernis.

Das fand ich sehr authentisch, das Leben besteht aus Hindernissen und trotzdem kann man glücklich sein.

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Sigrid kommentierte am 22. November 2020 um 20:12

Hier kann ich dir nur zustimmen: das Leben ist oft voller Hochs und Tiefs und man muss Entscheidungen treffen. Manchmal haben nunmal auch die kleinsten Entscheidungen Folgen, die man nicht voraussehen kann. Aber wie gesagt: C´est la vie!!

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Sancro82 kommentierte am 03. Dezember 2020 um 13:21

Ja, dem stimme ich auch zu. Das Leben ist kein Ponyhof. ;)

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newra kommentierte am 21. November 2020 um 16:58

Mich hat ihre Reaktion, die dazu geführt hat, dass sie den Baum schließlich gefällt hat, sehr an Willow erinnert. Sie schlägt alles Geld aus, das ihr ggf. zustehet oder das sie sich erstreiten kann. Ähnlich wie Willow kämpft sie für das, was sie als richtig erachtet ungeachtet der Konsequenzen für sich persönlich.

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Sago kommentierte am 03. Dezember 2020 um 20:16

Sie hätte doch aber auch die kranken Bäume abholzen und trotzdem das Erbe verfolgen können. Das ist mir rätselhaft geblieben.

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newra kommentierte am 05. Dezember 2020 um 08:06

Gute Frage. Meiner Meinung nach spielen hier zwei Dinge ein: Erstens, Jake ist mit den Bäumen verbunden. Sie steht nicht dahinter, dass der Schein zum Wohl der Touristen bewährt wird. Die Unterhaltungsbranche bzw der Kommerz ist ihr zuwider, daher verlässt sie die Insel. Zweitens hadert sie mit ihrer Familiengeschichte: Harris und Holt haben ihr Reichtum durch die Rodung der Wälder verdient. Etwas, was sie verabscheut und ablehnt. Außerdem zweifelt sie an der Echtheit der Aussage, da auch Lomax der Vater von Willow sein könnte. Sie will sich nichts ergaunern, was ihr wohlmöglich gar nicht zusteht. 

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Kochbuch-Junkie kommentierte am 29. November 2020 um 23:13

Mir hat das Buch auch wirklich gut gefallen und du hast Recht, es gab viele kleine Verästelungen, Verbindungen, die sich nach und nach klären und nach wie vor finde ich das Buch trotz vieler Perspektiven gut nachvollziehbar.
Es hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich solche "Familiengeschichte" nicht so sehr mag... Es wurde nicht langweilig sondern eher spannend, wie manche Sachen dann zusammenhingen.

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Pusteblümchen kommentierte am 19. November 2020 um 21:47

Ich habe gerade erst mit dem dritten Abschnitt begonnen, aber direkt zu Beginn S. 382 einen so wahren und genialen Satz entdeckt, den musste ich schon mal loswerden:

 

“Wissen Sie, was ich nicht verstehe?”, sagt Lomax nach einer Weile. “Sie haben alles getan, um sie loszuwerden. Und dann haben Sie alles getan, um sie zu behalten. Das ergibt keinen Sinn.”

“Menschen ergeben nie Sinn”, sagt Everett. “Merken Sie das jetzt erst?”

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Pusteblümchen kommentierte am 21. November 2020 um 16:10

Wie schon zu erwarten kehren wir in der Geschichte wieder zu Jacinda zurück. Diesen Aufbau – analog zu den Jahresringen der Bäume - finde ich total gut gelungen. Alle Ereignisse – die Familie, die Bäume, die Pflanzen und die gesamte Natur – sind miteinander verbunden und verwoben und Jacinda hat eine Menge über ihre Familie erfahren.

 

Das Leben der Protagonisten war interessant und spannend zu lesen.

Allerdings weiß ich gar nicht so richtig, wo ich das Buch einsortieren soll.

Dystopie ? Familiengeschichte ? Abenteuerroman ? Liebesgeschichte ? Krimi ?

Irgendwie hat es von allem etwas, ein interessanter Mix, der mir gut gefallen hat.

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Ayda kommentierte am 04. Dezember 2020 um 20:22

Würde auch sagen, von allem etwas :)

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newra kommentierte am 21. November 2020 um 17:12

Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen. Jeder erfährt Leid und Freude und muss eine Entscheidung für sich und seine Zukunft treffen. Mir hat jede einzelne Geschichte dieser Personen gefallen. An erster Stelle kommen natürlich, Everett und Liam (Jakes Vater). Aber auch Willow und Harris, Temple und Liam (der Beschreiber) und sogar Lomax und Euphemia. Gerade bei den zuletzt genannten hat mir gefallen, wie sich der Kreis am Ende geschlossen hat und das Handeln dieser Personen erklärt wurde.

Der letzte Abschnitt lebt für mich von dem Showdown um Everett und Willow. Hier ging mir besonders die Szene mit Harris und Liam nahe. Harris, der seinen Bruder verrät, weil er sein Glück über das seines Bruders stellt und schließlich alles verliert. Nur Willow nicht. Ich hatte mich eingangs verwundert, was hinter den Charakterzügen von Harris steckt und habe hier die Erklärung gefunden.

Ich muss auch gestehen, dass ich verwundert war, dass Liam auf die Hintertür in der gemeinsamen Hütte bestanden hat und habe hier eher an einen Varrat durch Liam gedacht, aber die Hintertür sollte nicht ihm einen Ausweg geben, sondern Everett und somit auch in gewisserweise Harris. Denn ohne diese Hintertür hätte er zweifelslos den Mord seines Bruders auf dem Gewissen.

Schöne Bilder waren, wie oben schon genannt, die Hilfsgüter für die gestrandete Temple, aber auch die Ahornschösslinge, die dem Sturm getrotzt haben und einen Neuanfang und Hoffnung symbolisieren. Auch die Szenen, in denen die Brüder über das Funkgerät miteinander kommunizieren und sich vergeben, wie später dann auch Willow und Harris, fand ich gelungen. Hach es gab einfach so schöne viele Momente im letzten Abschnitt, ich kann gar nicht alle aufzählen :)

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Kochbuch-Junkie kommentierte am 01. Dezember 2020 um 21:52

Mir hat auch Everett von allen Charakteren mit am besten gefallen, aber er war auch irgendwie von Anfang an etwas geheimnisumwoben und dadurch sehr interessant.

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Myrna kommentierte am 22. November 2020 um 14:09

Nun habe ich auch den dritten Teil gelesen. Heftig, was da wieder alles passiert. Harris mit Feeney in der Hütte auf Greenwood Island, in der dann später schließlich Everett mit Willow für eine gewisse Zeit leben.

Interessant fand ich, dass Everett bei seiner Verhaftung angibt, er habe das Kind getötet und dafür diese lange Haftstrafe auf sich nimmt. Er wollte sie wohl bewahren und verhindern, dass sie zu Holt kommt. Feeney holte ja dann die Vorratskiste, in der Willow war - das muss zeitnah passiert sein, sonst hätte Willow nicht überlebt.

Man erfährt in diesem Teil vieles und alles fügt sich zusammen. Sogar der medizinische Begriff für Harris' Augenkrankheit wird genannt.

Ich hatte einen sehr positiven Eindruck von Liam Feeney. Willow hatte wohl berechtigte Gründe, ihren Sohn nach ihm zu benennen - er hat sie ja gerettet.

2008 ist "das Jahr des Sterbens": Harris stirbt (1974), Temple stirbt, Liam stirbt, Everett stirbt. Irgenwie ist das etwas Endendes. Die innige Beziehung zwischen Temple und Everett fand ich sehr schön, das hat mich für die Beiden gefreut.

Erstaunt war ich dann über das Tagebuch. Mr. Holts große Angst vor irgendwelchen Enthüllungen schien mir völlig umsonst...

Gefreut hat mich auch, dass Jake Silas einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ich war übrigens entsetzt, wie dieser Davidoff (und seine Chefs) mit den Mitarbeitern auf Greenwood Island umgegangen ist - unglaublich, dass Knut nicht mal seine eigenen Sachen mitnehmen durfte, als er gehen musste, diese dann aber verbrannt wurden! Solche Zukunftsbilder wünsche ich mir in der Realität nicht!

Wirklich, ein Buch, dass mich zutiefst gefesselt und bewegt hat. Ich muss das sacken lassen, bevor ich die Rezension schreibe...

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Buchstabensucht kommentierte am 24. November 2020 um 14:54

Ich habe das Buch nun heute Nacht auch beendet. Das Ende von Teil 2 und dritten Teil habe ich viel schneller gelesen als den Anfang, ich glaube, bis dahin waren mir die Charaktere ans Herz gewachsen.

Meine Lieblingscharaktere sind neben Everett Harris und Liam der Ältere. Den jüngeren Liam fand ich erst ein bisschen weinerlich, war dann aber doch sehr beeindruckt davon, wie er Willow bei Krankheit und Sterben begleitet hat. 

Auch die Zeitsprünge haben meinen Lesefluss zu Beginn etwas verlangsamt, fand es aber sehr schön, wie sich am Ende alle Erzählfäden in ein Großesganzes eingefügt haben. Vom Aufbau her hat es mich dabei ein bisschen an Der Wolkenatlas von David Mitchell erinnert, weil das auch diese unterbrochenen Handlungsstränge hat. 

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Sommerkindt kommentierte am 28. November 2020 um 21:37

Habe das Buch gestern beendet.

Das Ende fand ich schön auch wenn es Raum für Spekulationen läßt also offen ist. Jack setzt also in gewisser Weise die Familientradition fort. Im Sinne von Familie wird man nicht zwangsläufig durch die Geburt sondern durch die Wurzeln die die Leben mit einander verbinden. Dieses Bild hat mir richtig gut gefallen.

Aber jetzt ist auch nachvollziehbarer geworden, warum Harris zu Willow so gefühlskalt war. Und diese soziale Kälte ist wirklich von Generation zu Generation weiter gegeben worden.

Für mich bleibt jedoch doch Everett der tragische Held dieser Geschichte. Er rettet ein Kind und verbringt dafür einen  Großteil seines Lebens im Gefängnis. Auch wenn man Harris handeln nachvollziehen kann. Die Angst vor dem Nichts zu stehen, alles zu verliehren, was er sich aufgebaut hat, plötzlich Mittellos zu sein. Moralisch und Ethisch nein ist es nicht wirklich. Eher selbstsüchtig. Auch wenn Everett mit Temple noch mal eine ganze Zeit glücklich zusammenlebten, wurde ihnen doch Zeit gestohlen.

Auch das Verhalten dieses hartnäckige dran bleiben, dieses verfolgen nicht locker lassen ist nun verständlich. Wenn man bedenkt das er möglicherweise der leibliche Vater von Willow war. Und als Everett dann sagte er habe sie umgebracht ist für ihn die Welt endgültig zusammengebrochen. Auch wenn da vielleicht auch mit hineinspielte das er Hold so nicht mehr unter die Augen treten konnte. Ist er schlussendlich doch im Drogensumpf versumpft wie man so schön sagt.

Mir geht das letzte Bild einfach nicht aus den Kopf Jack mit dem kleinen Jungen an der Hand. Wer weiß vielleicht wirklich ein Neubeginn für beide. Wünschen würde ich es ihr auf jeden Fall.

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soulfire kommentierte am 30. November 2020 um 15:16

Ich habe nun auch das Buch beendet. Nun fügen sich wirklich alle Stränge zusammen und die Rätsel lösen sich auf. Aber bei mir war es nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit. Ich habe mich doch sehr schwer damit getan. Es viel mir auch schwer immer wieder neue Lebensabschnitte zu lesen. Somit könnte ich keiner Person richtig nah sein. Everetts Geschichte berührt mich doch am meisten, da er dieses Kind aufnimmt und rettet und dann doch am Ende im Gefängnis sitzt.
So empfand ich auch, dass alle Lebenslinien sehr düster und tragisch gezeichnet wurden. Sehr wenig Licht.

Die Geschichten jede für sich wahr sehr erzahlenswert. Aber vielleicht war es mir insgesamt zu viel

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gagamaus kommentierte am 07. Dezember 2020 um 14:32

Mir ging es leider ähnlich wie dir. Immer wenn ich mich gerade auf eine Person eingelassen hatte, dass verschwand sie wieder. Und keiner hatte ein Leben, mit dem ich mich richtig identifizieren konnte. Sehr viel Drama und Tragik. Am Besten gefiel mir immer, wenn wieder ein Zusammenhang zu den Bäumen hergestellt wurde. Das ist dem Autor wirklich gut gelungen.

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Fromme Helene kommentierte am 30. November 2020 um 20:25

Jetzt liegt das Ende schon über eine Woche zurück und mir fällt es etwas schwer, alles noch einmal Revue passieren zu lassen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der ungewöhnliche Aufbau und die engen Anbindung an die Entwicklung des Baumbestandes der Erde sorgten für eine spannungsgeladenen Hintergrund. Inhaltliche waren es viele einzelne Entwicklungsgeschichten, die mit einander verflochten sind. Besonders mochte ich, dass hier eine Familie entstanden ist einzig durch die Entscheidung der Protagonisten.

Die gefundenen Jungen binden sich ob des gemeinsamen Schicksalsschlages aneinander und geben sich damit Halt. Ihre Beziehung erhält einen offiziellen Namen: Brüder. Man akzeptiert ihre Entscheidung und sie werden von der Gesellschaft trotz besseren Wissens, auch wie Brüder behandelt und erhalten einen gemeinsamen Familiennamen. Eine ungewöhnliche Entstehung einer Familie, die die Basis der Geschichte bildet – aber erst im Mittelteil den Leser erreicht.

Die Geschichte erzählt eine Familiengeschichte, die keine Blutsverwandtschaft benötigt. Einzig durch ihre Entscheidung eine Familie zu sein, haben sie gemeinsam Verantwortung übernommen und die Aufgaben an die nächste Generation weitergegeben. Am Ende greift Jake die ungewöhnliche Form der Familienbildung wieder auf. Der Kreis schließt sich.

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florinda kommentierte am 01. Dezember 2020 um 04:44

Die Formulierung, dass eine Familie allein durch Entscheidung der Protagonisten entstand, gefällt mir gut!:-)

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Kochbuch-Junkie kommentierte am 01. Dezember 2020 um 21:34

Mir hat das Ende des Buches gut gefallen. Insgesamt habe ich mir das Buch anders vorgestellt, aber es hat mir gut gefallen.

irgendwie fand ich auch die Idee schön, dass man nicht nur eine Familie ist, wenn man blutsverwandt ist sondern auch durch gemeinsame Wurzeln und die Entscheidung dazu, eine Familie zu sein.
Den dritten Teil fand ich auch am spannendsten und habe ihn am schnellsten gelesen, aber ich denke, dass liegt auch daran weil einem die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen klarer waren.

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florinda kommentierte am 02. Dezember 2020 um 00:19

"liegt auch daran weil einem die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen klarer waren"
*unterschreib*
Als immer mehr Puzzleteilchen an ihren Platz fielen und so ein Gesamtbild ergaben, ging alles "glatter".
 

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Kochbuch-Junkie kommentierte am 02. Dezember 2020 um 22:22

Ja, genau.

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Schneeweißchen kommentierte am 03. Dezember 2020 um 07:50

So, ich habe es auch endlich geschafft und bin noch ganz drin in der Geschichte. Wow. 
Was mir sehr gefallen hat. dass wir am Ende nochmal bei Jake angekommen sind. Das war irgendwie meine Lieblingsgeschichte (und das, obwohl ich eigentlich so gar keine Dystopien mag, aber hier erscheint es mir mal so realistisch, vermutlich liegt es daran) und ich fragte mich anfangs, warum sie denn so mittendrin endete.
Endlich ehrfährt man auch, warum Everett so lange ins Gefängnis musste - und auch seine Beweggründe kann man nachvollziehen. Insgesamt war dieser Charakter wieder sehr präsent, weshalb ich ihn gefühlt zum Hauptprotagonisten ernennen würde, obwohl das eigentlich auch zu Jacinda passt.
Ich bin jedenfalls mit dem Ausgang und Ende zufrieden. Happy End passt vielleicht nicht so gut, aber alles wurde aufgelöst und ist irgendwie einfach stimmig. Ein tolles Buch!

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Sancro82 kommentierte am 03. Dezember 2020 um 13:05

Ich bin nun auch fertig mit lesen und finde das Buch richtig gut. Auch wenn ich anfangs etwas irritiert war, dass es in der Zukunft startet. Aber auch die vielen Charaktere, die manches Leid ertragen mussten, sind mir ans Herz gewachsen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 366 bis Ende
Ayda kommentierte am 04. Dezember 2020 um 20:28

Wir sind wieder am Anfanf der Geschichte bei Jacinda. Am Ende fügt sich alles wie erwartet. Ich muss zugeben, dass mich das Buch etwas überfordert hat, da es mir phasenweise zuviel an Komplexität war, man hätte es auch etwas runterbrechen können. Manchmal konnte ich der Handlung nicht folgen. Aber alles in allem ein besonderes, gefühlvolles und tiefgründiges Buch, wofür man sich die entsprechende Zeit nehmen sollte, denn ein Buch für zwischendruch ist es nicht.
 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 366 bis Ende
newra kommentierte am 05. Dezember 2020 um 07:56

Ich gebe dir recht, man sollte das Buch bewusst lesen und nicht mal eben schnell für ein paar Minuten zwischendurch. Alleine auch weil man dann gar nicht die den wunderschönen Schreibstil genießen kann. 

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herrzett kommentierte am 08. Dezember 2020 um 00:15

Hmm. Ich habe das Buch heute bzw. jetzt schon gestern... früh beendet. Im letzten Teil nimmt es dann doch wieder etwas Fahrt auf und die Stränge laufen wieder mehr zusammen. Wobei... habt ihr das zweite Liam-Kapitel gebraucht? Also ich fand die Szene des Abschieds im Transporter (Leseabschnitt 1) schon wahnsinnig bewegend und für mich war es da irgendwie vorbei... dass er nun nochmal auftaucht und sich zurückkämpft um aufzuräumen und etwas in den beton zu ritzen... hm. Das fand ich irgendwie ein bisschen zu viel und hat mir das vorherige so ein bisschen kaputt gemacht. 
Ähnlich ging es mir dann auch mit Jacinda am Ende, dass sie die Reise zurück 'in ihr altes Leben' antritt und die Insel nun irgendwie hinter sich lässt, fand ich sehr schade, zumal alle Generationen vorher bis zum letzten Ende sich für irgendwas eingesetzt haben und da war jetzt plötzlich so ein cut. Gut, sie springt plötzlich über ihren Schatten und fällt die Bäume, wobei ich das ja wieder komisch finde, dass das niemand gemerkt haben will... so ein dicker Baum fällt ja nicht einfach mal eben um und kostet schon sehr viel Arbeit, aber irgendwie hatte es für mich auch sehr viel von Aufgabe.

Das letzte Bild mit dem Baumstumpf und den Jahresringen und der Abschnitt mit "Holz ist eingefrorene Zeit. Eine Landkare. Ein Zellgedächtnis. Eine Aufzeichnung. Deswegen, glaubt Liam, werden Tischler wie er immer Abeit haben. Weil wir Menschen immer Holz um uns haben wollen..."
mochte ich gerade hier sehr. Es nimmt dem Ganzen den Zeitdruck raus und dieser langsame, wertvolle Wachstum. Generell mochte ich hier und da so einige Bilder und Vergleiche immer wieder recht gern, aber gezündet hat dieses Buch bei mir leider so gar nicht. Hätte ich es nicht im Rahmen dieser Leserunde gelesen und nun auch lesen wollen, wäre ich bereits nach der groben Skizze der Familiengeschichte nach dem ersten Teil ausgestiegen. Mal gucken was ich in den nächsten Tagen drüber denke. Hmm...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 366 bis Ende
Mara S. kommentierte am 13. Dezember 2020 um 17:18

Das war eine emotionale Reise. Ich fühl mich ganz mitgenommen. Letztlich scheitern die Menschen an dem Unvermögen sich ehrlich zu lesen und anderen mitzuteilen. Zwischen Harris und Everett ist gleichzeitig soviel Nähe und so viel Distanz, das hat mich ganz traurig gemacht. Wie hätte wohl ein gemeinsames Leben aussehen können? Auf der anderen Seite wäre so wahrscheinlich auch keine Begegnung zwischen den anderen Figuren zustande gekommen und dann hätte die Geschichte ganz anders ausgesehen.

Das Ende fand ich ein bisschen pathetisch. Jake schien mir hier nur den Rahmen zu bilden für die große Familiengeschichte und ihre Zusammenführung der losen Enden, will meinen, sie kam mir als Charakter irgendwie zu kurz.

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman in seiner Dichte und den vielen historischen Zeiten sehr gefallen. Die Grundbotschaft ist ziemlich klar: Der Mensch ist das schlimmste Raubtier auf dieser Welt.

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