Rezension

Ein klassischer erster Teil

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Dark-Academia-Romantasy) -

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Dark-Academia-Romantasy)
von Anna Savas

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Four houses of Oxford - Brich die Regeln" ist ein klassischer erster Band. Es werden viele Fragen aufgeworfen, auf die wahrscheinlich erst Band 2 eine Antwort liefern wird - dessen muss man sich bewusst sein, wenn man in Band 1 hineinstartet.

Von Anna Savas habe ich bisher schon einige Bücher aus dem New Adult-Bereich gelesen und war sehr angetan von Ihrem Stil. Auch "Four Houses of Oxford", eine Romantasy für die etwas jüngere Leserschaft, lässt sich gewohnt leicht und flüssig lesen. Einzig die ziemlich verworrene Handlung macht es ab und an ein wenig schwierig, der Geschichte zu folgen. Gerade im Bezug auf die Magie der Vier Farben hätte ich mir ein wenig mehr Input gewünscht: Was können die einzelnen Farben und wo stoßen sie an ihre Grenzen? Wie funktioniert das Ganze? Aber vielleicht gibt hier ebenfalls Band 2 die entscheidenden Hinweise...

Die Handlung hat mich anfangs sehr stark an Stella Tacks "Night of Crowns" erinnert, abgesehen davon, dass es hier nicht um Schach sondern um Spielkarten geht. Es hat ein wenig gedauert, bis die Geschichte Fahrt aufgenommen hat, aber danach war es spannend und unterhaltsam, so dass man leicht bei der Stange bleiben konnte.

Bei den Charakteren musste ich mich öfters mal daran erinnern, dass Harper und Finley ja noch relativ jung sind und deshalb oft etwas unbesonnen und impulsiv agieren. Beide Charaktere finde ich interessant angelegt, aber beide einzeln konnten mich bisher ebenso wenig berühren wie ihre Liebesgeschichte. Leider ist dieser fehlende Draht zu den Protagonisten für mich auch das größte Manko an der Geschichte - ich komme irgendwie nicht ran an die beiden. In erster Linie liegt das wahrscheinlich am Plot selbst: immerhin haben beide ein Kontaktverbot auferlegt bekommen, über das sie sich immer mal wieder hinwegsetzen, nur um kurz darauf doch wieder miteinander zu sprechen. Dieses Hin und Her hat mich recht schnell gelangweilt. Auch die Willkür, mit der die Regeln des Spiels an der einen Stelle gebogen werden, während sie in anderen Momenten akribisch befolgt werden, hat mich ziemlich verwirrt. So konnte ich den Entscheidungen der beiden oft nicht folgen.

Mein Fazit: Eine grandiose Idee und eine spannende Storyline, die leider nicht immer konsequent umgesetzt wurde. Ich hoffe, dass sich viele lose Enden in Band 2 zu einem runden Ganzen verbinden lassen. Für Band 1 vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.