Rezension

Eine gute Geschichte, die leider nicht ganz meinen Geschmack trifft.

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Dark-Academia-Romantasy) -

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Dark-Academia-Romantasy)
von Anna Savas

Zuallererst muss ich sagen, dass ich mit den Subgenre Jugendthriller leider bisher nicht warm geworden bin. »Four Houses of Oxford« zählt zwar zu Romantasy, aber obwohl es sowohl romantische als auch fantastische Elemente enthält, hatte ich beim Lesen oft das Gefühl mich im Bereich Jugend Spannung zu bewegen. Was grundsätzlich nicht falsch oder schlecht ist, nur eben leider nicht ganz meinem Geschmack entspricht.

Die fantastischen Aspekte der Geschichte fand ich ziemlich interessant. Die Mitglieder der »Vier Farben«, einer studentischen Verbindung in Oxford, verfügen über magische Fähigkeiten. Dieser Teil der Geschichte hat mir besonders gut gefallen und birgt einige Geheimnisse, die ich gerne noch lüften würde. Die Romantik, die in die Geschichte eingeflochten ist, ist eine Mischung aus Second Chance und verbotener Liebe. Ich konnte das Knistern in der Luft beim Lesen leider nicht spüren, mochte die beiden Protagonisten Harper und Finley zusammen jedoch trotzdem gerne. Dennoch konnte ich ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehen. Die Anziehung zueinander ist, gerade wegen der tiefgehenden Gefühle, die beide durch ihre gemeinsame Vergangenheit bereits von Beginn an in sich tragen, zu stark, um ihr zu widerstehen. Doch der Preis für die Nähe zueinander ist unfassbar hoch. Die beiden gehen also ein gewagtes Risiko ein, wenn sie sich aufeinander einlassen. Daher fand ich einige Handlungen und Entscheidungen doch sehr naiv.

Die Charaktertiefe ist schön ausgearbeitet und sehr detailreich. Auch die Nebencharaktere sind sehr greifbar beschrieben. Die Beziehung zwischen Harper und Cece, ihrer besten Freundin, ist wohl am komplexesten und sehr authentisch erzählt. Durch ihre Zugehörigkeit zu den »Vier Farben« ist Harper nämlich Außenstehenden gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichtet. Dass sich die Situation zwischen ihr und ihrer besten Freundin dadurch verkompliziert ist nachvollziehbar. Auch die Mitglieder der Verbindung, insbesondere der Antagonist Eli, sind wirklich sehr gelungen.

Alles in allem war die Geschichte gut. Die Handlung ist gut, hat aber spannungstechnisch für mich noch nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft. Aber das ist wie gesagt mein Eindruck und hängt stark mit meinem Lesegeschmack zusammen. Der Schreibstil von Anna Savas ist sehr flüssig zu lesen. Die Idee und das Setting finde ich sehr ansprechend und auch zum Ende hin wurde die Spannung auf Band 2 sehr gut aufgebaut. (Der Cliffhanger ist echt fies!)