Rezension

Erster Roman um die besonderen Kinder

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

Du entscheidest dich gar nicht dafür, sondern bleibst einfach. Erst später - Jahre später - beginnst du dich zu fragen, was gewesen wäre, wenn es nicht so gelaufen wäre. (...Erfahrungen des Lebens...)

Inhalt:
Die phantastischen Geschichten seines Großvaters Abe Portman waren für seinen Enkel Jacob immer die spannendsten Erfahrungen seiner gesamten Kindheit. Besonders seine beschriebenen Monster und die eigenartigen Kinder, die Großvater Portman auf seinen Reisen begegneten, hatten es Jacob angetan, bis sich mit dem Älterwerden dies alles relativierte. Als sein Großvater dann jedoch unter eigenartigen Umständen starb und Jacob sogar glaubt, ein Monster erblickt zu haben, als ausgerechnet der mittlerweile jugendliche Jacob Abes Leiche auffindet, sieht er die Geschichten wieder in einem ganz anderen Licht. Mit seinem Vater - der glaubt, dass Jacob eine psychologische Stärkung benötigt - macht der Junge sich auf den Weg nach Wales, wo die kleine Insel ist, auf der sich das Heim mit den besonderen Kinder befinden soll. Voller Freude und mit neuem Mut macht sich Jacob auf dem Weg, findet überraschenderweise nur Ruinen vor. Seine Enttäuschung ist zwar groß, doch als er dann auf die junge Emma trifft, die Jacob zweifelsfrei aus der Bildersammlung seines Großvaters erkennt, weiß er, dass nicht alles so ist wie es ausschaut. Damit beginnt für den Jungen eine abenteuerliche Reise, welche leider auch tödlich enden kann...

Meinung:
Ich hatte das Buch 'Die Insel der besonderen Kinder' schon vor gut zehn Jahren in der englischen Original-Ausgabe bei einem Trip nach Schottland in einer hiesigen Buchhandlung in der Hand. Das Cover hatte meine Aufmerksamkeit erregt; ebenso die vielen bebilderten Seiten bei einem Blick in das Werk. Ich hatte jedoch keine Lust auf einen englischsprachigen Roman. So dauerte es noch zwei Jahre, bis der Roman übersetzt wurde und nochmal viel Zeit, bis ich den Roman dann tatsächlich gelesen habe. Positiv festzuhalten bleibt direkt, dass der Knaur-Verlag die Gestaltung des Buches zum Glück nahezu identisch übernommen hat - dies ist ein sehr wichtiges Element des Debüt-Romans von dem amerikanischen Autor Ransom Riggs, hat der doch aus diesen eingepflegten, alten Bildern mit sonderhaften Erscheinungen einen mystischen All-Age Roman erschaffen. Hierbei würde ich jedoch sagen, dass der Leser auf jeden Fall über zwölf Jahre sein sollte, wobei ich mich der Altersempfehlung der mittlerweile entstandenen Verfilmung anschließe. Es gibt schon ein paar heftige Momente in dem über 400 Seiten langen Roman zu überstehen. Ansonsten hat Riggs ein spannendes Werk um eine Ansammlung besonderer Kinder erschaffen, welche sich vor der eigentlichen Welt und ihren Jägern verstecken müssen. Dieser rote Faden wirft am Ende einige Fragen auf, allerdings ist der Roman von vornerein auf eine Fortsetzung getrimmt worden und so entstehen doch einige nicht ganz so überraschende Cliffhanger. Der Schreibstil des Autors ist einfach gehalten und weiß durch die Handlung zu fesseln. Gewiss erfindet Riggs das Mysterium von Zeitreisen nicht neu, allerdings weiß seine Variante hierzu zu begeistern. Schon mit diesem ersten Roman der Reihe hat der Autor ein eigenes kleines Universum geschaffen, dem man sich wie der Hauptprotagonist Jacob Portman kaum entziehen kann. So muss der Jugendliche letztendlich auch eine wegweisende Entscheidung treffen. Das Debüt von Riggs hat mir ziemlich gut gefallen und ich freue mich schon auf den Folge-Roman. Allerdings werde ich mir wohl zuvor mal den entstandenen Film aus dem Jahre 2016 anschauen...

Fazit:
Gelungenes Debüt des Autors um eine Zeitschleife und vieler besonderer Kinder - welche leider nun die Gejagten sind und in Angst leben... Ein All-Age Roman ab 12 Jahren...

8,0 Sterne