Rezension

Inhaltlich etwas anspruchsarm, dafür lässt sich die Story flott weglesen

Stealing Infinity -

Stealing Infinity
von Alyson Noël

Bewertet mit 3 Sternen

Alyson Noel – Stealing infinity

 

Seit dem Tod ihres Vaters hat sich Natasha verloren. In der Schule werden ihre Noten immer schlechter, sie zieht sich zurück und hat nur noch wenig Freunde. Eine davon ist Elodie, die sie immer wieder aus ihrer Komfortzone herauszieht. Allerdings weiß Natasha noch nicht, dass sich nach ihrem nächsten Clubbesuch ihr Leben vollkommen verändert.

Denn plötzlich wird sie wegen Diebstahl angezeigt und muss die Schule wechseln.

Das Gray Wolf Internat ist aber soviel mehr als eine normale Schule. Der schwerreiche Investor und Schuldirektor folgt nicht nur einer ganz bestimmten Hierarchie, sondern hat auch das Zeitreisen möglich gemacht. Und so findet sich Natasha schon bald in der Vergangenheit, um prächtige Bälle zu besuchen, kleinere Diebstähle zu begehen und ein ganz besonderes Projekt in Angriff zu nehmen.

Ihr zur Seite steht Braxton, der selbst dunkle Geheimnisse hat und Natasha am liebsten aus der Schusslinie heraushalten will.

Wird es ihm gelingen?

 

Ich habe von der Autorin bereits vor einigen Jahren die "Evermore"-Reihe gelesen, obwohl mir seinerzeit die Grundidee gut gefallen hatte, hat mir die Reihe letzendlich nicht besonders gefallen. Mit "Stealing Infinity" wollte ich einen neuen Versuch wagen, denn die Idee und auch die Leseprobe haben mir gut gefallen.

Der Erzählstil ist einfach gehalten, die Story lässt sich wunderbar und flott weglesen, so habe ich nicht mal einen kompletten Tag gebraucht um Natashas Abenteuer beizuwohnen.

Inhaltlich sieht das ganze leider ein wenig anders aus. Auch wenn sich die Story wahnsinnig flott lesen ließ, blieb die Handlung irgendwie auf der Strecke und nach 600 Seiten fehlen mir immer noch viele Antworten.

Ich meine damit nicht, dass wir bereits alle Geheimnisse rund um Braxton, Killian, Elodie oder Artur entschlüsseln, sondern eher die Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Figuren. Auch das Prinzip der Zeitreise ist zwar angerissen, aber hier hätte es mehr Klärungsbedarf gegeben. Ebenso das Ziel, das Natasha verfolgen soll, ist bisher weitestgehend nicht bekannt und generell finde ich Natashas Hintergrund nicht besonders greifbar.

 

Während des Lesens ergaben sich immer wieder die eine oder andere Wiederholung, die nicht den Lesefluss gestört haben, aber am Ende bin ich trotz des flüssigen Lesens etwas enttäuscht, dass inhaltlich nicht mehr dabei rumgekommen ist.

Ich denke, ich werde die Fortsetzung lesen, schon allein um zu sehen, ob ich mit meinen Vermutungen recht habe. Hier wurde meiner Meinung nach einiges an Potenzial verschenkt, vielleicht wäre es besser gewesen die Story etwas mehr zu straffen, mehr Spannung reinzubringen und sich nicht in äußerlichen Beschreibungen der Schauplätze zu verlieren oder auch einiger Charaktere aus der Vergangenheit.

Der moralische Kompass bei vielen Figuren, auch der Hauptfigur, scheint defekt zu sein, was mir viele der Charaktere nicht sonderlich sympathisch werden lässt.

 

Ich habe lange über meine Rezension nachgedacht, für den Moment in dem das Buch gelesen wird, finde ich es schön, nach kurzem Innehalten ist es mir aber letztendlich zu wenig Inhalt. Ich hatte deutlich mehr erwartet und finde es schade, keine positivere Rezension schreiben zu können.

 

Das schwarze Cover mit den goldenen und blauen Details, dem Schwert und vermutlich des Chronographen sind mir sofort ins Auge gestochen. Sehr hübsch ist auch der farblich dazu passende Buchschnitt.

 

Fazit: Inhaltlich etwas anspruchsarm, dafür lässt sich die Story flott weglesen. Trotzdem 3 Sterne, weil die Story auch ihre guten Momente hat.