Rezension

Sehr wichtiges Thema, aber mir schoss es oft über's Ziel hinaus

Everything we had -

Everything we had
von Jennifer Bright

Bewertet mit 3.5 Sternen

Triggerwarnung: sexuelle Gewalt!

 

Kates Leben liegt in Trümmern. Seit dieser Nacht vor einem Jahr kann sie weder schlafen noch die Schuldgefühle abstellen. Sie hat Panikattacken und vor so vielen Dingen Angst, dass die Liste gefühlt unendlich lang ist. Doch dann bekommt sie die Chance ihren Traum von einem eigenen Café zu verwirklichen, allerdings gibt es einen Haken: der Neffe ihrer Vermieterin will den Laden ebenso für sich allein wie Kate. 1 Jahr wollen sie ihn sich teilen und dann entscheidet der Umsatz darüber, welcher Laden bestehen bleibt, der andere muss gehen. Was, wenn Kate ihren Traum verliert? Was, wenn sie sich von dieser Wunde nie erholen wird?

 

 

Mich hat dieses Buch ziemlich zweigespalten zurückgelassen. Einerseits fand ich es richtig toll und schön, andererseits hat es mich, gerade am Anfang, auch sehr oft beinahe verzweifeln lassen.

 

Kate tat mir schrecklich leid. Mehr und mehr erfährt man, was passiert ist und auch von ihren Ängsten. Man möchte sie in den Arm nehmen und für sie in den Krieg ziehen.

 

Aiden ist am Anfang einfach nur ein unglaubliches A…! Er benimmt sich schrecklich! Ja, Kate ist seine Konkurrentin, aber seine Aktionen sind nicht nur auf Kleinkindniveau, sondern oft auch einfach gemein. Ist er wirklich so unsicher wegen seines Buchladens, dass er Kate aktiv sabotieren muss? Sowas macht man einfach nicht! Ich war da echt fassungslos und habe ihn gehasst. 

Ich habe so, so lange gebraucht, um ihm einigermaßen wieder zu vertrauen. Mir ging das einfach zu weit, es war zu stark auf die Spitze getrieben. Er hat sich einfach absolut unmöglich benommen.

Dass Aiden auch ganz anders sein kann, konnte ich mir sehr lange nicht vorstellen, doch er kann wirklich süß sein.

 

 

Fazit: Ich konnte praktisch die gesamte Handlung vorhersehen, bis auf die letzte Enthüllung von Samuel (wer das ist verrate ich nicht), ansonsten aber echt alles. An sich stört mich das auch nicht. Was mich viel mehr gestört hat war, dass ich beide Protagonisten am Anfang so extrem überzeichnet fand. Kate wurde als größte Zicke der Welt dargestellt, vollkommen unberechtigt, weil sich ja Aiden nie an Vereinbarungen gehalten, sie erschreckt und Essen geklaut hat. Er hat so viele dämliche Aktionen gebracht, wie sollte sie ihn da nicht anschreien? Ich fand das so extrem schade! Es war mir schlicht zu übertrieben. Mir ist Aiden so sehr auf die Nerven gegangen, dass ich das Buch beinahe abgebrochen hätte. 

Gerettet hat es Kate. Sie hat mich wirklich von Anfang an gepackt und tat mir einfach nur leid. 

Mir war einiges zu abrupt, eben noch zaghaft in eine Richtung bewegt und schwups, viele Meter weiter gesprungen. Mir waren die Brüche zu hart. Über viele Seiten wurde etwas aufgebaut und dann, riesige Kehrtwende und gigantische Sprünge auf wenigen Seiten.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.