Rezension

Literarisches Soulfood

The Secret Book Club - Ein fast perfekter Liebesroman - Lyssa Kay Adams

The Secret Book Club - Ein fast perfekter Liebesroman
von Lyssa Kay Adams

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Liebeserklärung an das Genre Liebesroman – vielfältig, humorvoll und süß

Darf er erwartet, dass sie über alles redet? Darf sie erwarten, dass er alles merkt?

Thea und Gavins Liebe war schon immer ein wenig anders. Ein wenig stürmischer, ein wenig unkonventioneller, ein wenig berühmter. Thea wurde früh schwanger mit den Zwillingen, nach wenigen Monaten haben sie geheiratet – und Gavin war sich sicher, es wäre die eine große Liebe. Diese Art von Liebe, die ein Leben lang hält.
Bis er herausfindet, dass Thea im etwas vorgemacht hat. Bis er merkt, dass sie ihm noch viel mehr vorgemacht hat. Und bis er sich fragen muss, ob sie ihn je so sehr geliebt hat, wie er sie noch immer liebt.

Nun steht ihre Ehe vor dem Ende. Aber Gavin war noch nie jemand, der so schnell aufgegeben hat. Daher ist er bereit alles zu tun, alles zu geben, um seine Ehe zu retten. Was konkret bedeutet: Gavin beginnt Liebesromane zu lesen… Oder in den Worten einer meiner liebsten Nebenfiguren startet Gavin: „Eine scheiß emotionale Reise, Mann.“

Im Klappentext und auch in meiner Inhaltsbeschreibung wird der Fokus besonders auf Gavins Perspektive gelegt. Tatsächlich aber werden beide Positionen durch die Perspektivenwechsel in der dritten Person zu gleichen Teilen beleuchtet. Schnell lernt man beide Positionen zu verstehen. Denn Gavin hat einen Grund, verletzt zu sein. Und Thea hat einen Grund, ihn vor die Tür zu setzen.
Aber bleiben wir noch einen Moment bei Gavin. Er ist ein wirklich besonderer Kerl. Er ist als Baseball-Profi ein gefeierter Star – ständig läuft er Fans über den Weg. Doch wenn es darauf ankommt, wird Gavin seit jeher auf sein Stottern reduziert. Dabei ist Gavin so viel mehr, als das. Und auch so viel mehr als ein Sportler. Er ist durch und durch Familienmensch. Humorvoll und ein wenig schräg. Er ist auf eine niedliche Art unbeholfen, wenn es um die Liebe geht.  Ich würde ja behaupten, er ist der perfekte Bookboyfriend (oder wohl eher Bookhusband) – aber das wäre falsch zu sagen, denn er gehört einfach zu Thea.

Thea und Gavin sind ein ganz wundervolles Team. Und beide wissen das genau. Aber sie wissen auch, dass sie etwas in ihre Beziehung investieren und dafür über ihren Schatten springen müssen. Am liebsten würde Thea genau das tun, als Gavin sie um eine zweite Chance bittet. Aber zu viel hält sie davon ab. Thea denkt immer, IMMER als Mutter. Sie denkt zuerst an die Zwillinge und daran, dass sie eine möglichst unbeschwerte Kindheit erleben. Und in diesem Verhalten ist Thea so authentisch und so liebesvoll, dass man sie einfach gernhaben muss.

Bevor ich THE SECRET BOOK CLUB zu lesen begonnen habe, hatte ich zugegeben ein paar Bedenken. Ich habe bereits mitbekommen, dass die Meinungen bei dem Buch manchmal stark auseinandergehen. Aber nachdem ich es gelesen habe, kann ich mir irgendwie sehr schlecht vorstellen, was man an dem Buch zum Aussetzen haben könnte. Der Liebesroman ist total anders als alle Liebesromane, die ich bisher gelesen habe. Eine kaputte Ehe und eine Liebesgeschichte klingen normalerweise nicht gerade kompatibel – aber EIN FAST PERFEKTER LIEBESROMAN beweist das Gegenteil. Die Liebesgeschichte trifft direkt ins Herz und bedeutet Wohlfühlen pur. Zugleich habe ich mich total in den Humor des Buches verliebt. Ich habe schon lange nicht mehr so oft und so ausgiebig beim Lesen gelacht.
Besonders außergewöhnlich ist außerdem, dass es eine Binnenhandlung im Buch gibt – und zwar der Liebesroman, den der Secret Book Club aktuell liest. Im Fall von Band eins handelt es sich um eine Regency Romance – und ich LIEBE Regency Romance. Die Binnenhandlung war also einfach nur perfekt.
Ebenso perfekt sind all die Nebenfiguren. Man lernt bereits einige Protagonisten der folgenden Bände kennen. Und generell den Secret Book Club. Die Männer sind unschlagbar. Urkomisch. Aber einfach zum Verlieben. Obwohl viele von ihnen Profi-Sportler sind, haben diese Kerle nichts mit den typischen Sportler-Charakteren zu tun. Das kam ziemlich überraschend und war extrem erfrischend.

Eine meiner Sorgen bevor ich zu lesen begonnen habe war, dass der Roman ein wenig zu heiß, ein wenig zu spicy werden würden. Ich habe nichts gegen ein paar spicy Szenen – aber alles im richtigen Maße und mit den „richtigen“ Worten. Letzten Ende war ich aber auch in dieser Hinsicht ein Fan des Buchs. Ja, es ist definitiv heiß und spicy. Aber auf eine „gute Art“. Es geht nicht nur um die spicy Szenen – die spicy Szenen vervollständigen einfach nur das Gesamtbild.

Mein Fazit:
Der erste Band der THE SECRET BOOKCLUB-Reihe konnte mich von Anfang an überzeugen. Ich habe mit Gavin mitgefiebert und ihn dabei angefeuert, um Theas Liebe zu kämpfen. Ich konnte mit Thea mitfühlen und mitleiden, weil ihre Sorgen absolut berechtigt waren. Alles in allem ist der Roman einer der Sorte mit Tiefgang – doch ohne dabei ernst und tieftraurig zu sein. Vor diesem Buch habe ich nicht gewusst, dass Tiefgang so wunderbar mit Humor harmoniert – und allein aus diesem Grund ist es ein totales Highlight. Ich vergebe wohlverdiente 5 Sterne und werde schon ganz bald die weiteren Bände der Reihe lesen.