Rezension

Spannende Handlung gepaart mit interessanten Charaktere

Refugium -

Refugium
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Mittsommer in Schweden - eigentlich ein Grund zu feiern. Auch für Familie Helander, die zu diesem Anlass extra ein paar Gäste auf ihre eigene kleine Schäreninsel eingeladen haben. Doch die Party findet ein jähes Ende, als zwei Maskierte von einem Boot aus mit Schnellfeuerwaffen auf die Gastgeber und ihre Gäst schießen. Einzig die 14-jährige Tochter der Gastgeber überlebt den Anschlag. Julia Malmros, ehemalige Polizistin und nun Schriftstellerin, sowie Hacker Kim Ribbig, den Julia durch Recherchen zu ihrem neuen Buch kennen gelernt hat, halten sich zu diesem Zeitpunkt nicht weit entfernt in Julias Ferienhaus in den Schären auf. Sie hören sie Schüsse und sind als erstes am Tatort. Zudem kennt Julia eines der Opfer. Kurzerhand stellen die beiden eigene Nachforschungen an - ganz zum Ärger der Polizei. Denn die Ermittlungen leitet niemand anderes als Julias Exmann Jonny.

Meine Meinung:
"Refugium" ist der Auftakt der Stormland-Trilogie des Schweden John Ajvide Lindqvist. Der Schreibstil des Autors lässt sich gut und flüssig lesen. Schon nach wenigen Kapiteln war ich in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Kapitel sind recht kurz, zudem wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was den Lesefluss fördert und für Tempo sorgt.

Die Charaktere des Buches haben mir gut gefallen, allen voran Julia und Kim. Sie sind sympathisch und authentisch, haben aber auch beide Ecken und Kanten bzw. ihre Päckchen zu tragen. Julia, ehemals Polizistin, nun aber Autorin, hadert mit ihrem neuesten Buchprojekt und hat sich durch eine Kurzschlussreaktion selbst in Schwierigkeiten gebracht. Kim hingegen hat in seiner Vergangenheit schon viel durchmachen müssen und ist gezeichnet von dem, was er erlebt hat - sowohl körperlich, als auch seelisch. Ich fand es sehr spannend, mehr über die beiden zu erfahren. Hierzu tragen auch die neben der heutigen Handlung immer mal wieder eingestreuten Rückblenden aus Kims Vergangenheit bei, die einerseits schockierend und verstörend sind, andererseits dem Leser aber auch viel über Kim und seine Geschichte verraten. Aber auch die übrigen Charaktere, wie beispielsweise Julias Exmann Jonny, sowie die Darstellung der Beziehungen untereinander haben mit gut gefallen.

Der Plot des Buches ist spannend und gut durchdacht. Dank einiger überraschender Ereignisse und ungeahnten Wendungen bleibt es von Anfang bis Ende spannend und ereignisreich, auch wenn es zwischendrin mal etwas gemächlicher zugeht. Es macht Spaß, Julia und Kim bei ihren Nachforschungen über die Schultern zu schauen. Während Kim dabei auf Kontakte und Erfahrungen aus ihrer Zeit bei der Polizei zurückgreift, nutzt Kim das Internet bzw Danknet für seine Recherchen. Die überraschende Auflösung sowie der ereignisreiche Schluss haben mir sehr gut gefallen. Und dank des Cliffhangers am Ende kann ich es schon jetzt kaum erwarten, endlich den zweiten Band in den Händen zu halten.

Fazit:
Eine spannende Handlung sowie authentische, interessante Charaktere haben dafür gesorgt, dass mich das Buch durchweg fesseln konnte. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.