Rezension

Schwer zu sagen

Refugium -

Refugium
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 2.5 Sternen

Larssons Lisbeth und Mikael waren mir lieber als Julia und Kim

Der im Verlag DTV unter der ISBN  9783423283649 erschienene Thriller "Refugium" von John Ajvide Lindqvist stellt den Auftakt zur großen skandinavischen "Stormland"-Trilogie dar (Bd. II "Signum", Bd. III "Elysium"), wurde aus der schwedischen von Franziska Hüther, Ricarda Essrich, Thorsten Alms und Hannes Langendörfer in die deutsche Sprache übersetzt und lässt mich ein wenig unschlüssig zurück.

Einerseits führt uns das mit einem zum düsteren Geschehen (Mord, Folter, Missbrauch) passenden Cover versehene, interessante Protagonisten aufweisende und von einigen Längen abgesehen spannend erzählte Buch bis nach Kuba und China und schafft es außerdem, die doch sehr belastende Thematik durch dezent eingefügte leicht humoristische Atempausen etwas erträglicher zu gestalten, aber...

Man mag es als Kompliment an Stieg Larssons als Milleniumstrilogie bekannt gewordene Bücher "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung" (die Reihe wurde von David Lagercrantz mit den Bänden "Verschwörung", "Verfolgung" und "Vernichtung" fortgesetzt) ansehen, aber ebenso mag man es als - wenn auch geschickt eingebautes - "Abschreiben" bezeichnen:
 
Larssons Protagonistenduo Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist wird in "Refugium" - wenn auch geschlechtsmäßig vertauscht -  als junger Kim Ribbing und ältere Julia Malmros präsentiert. 
Das Ganze wird thematisch behandelt und auf die Originalbücher Bezug genommen.