Rezension

Ein Thriller zum Am-Stück-Wegsuchten

Refugium -

Refugium
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich mal wieder ein Thriller-Volltreffer.

Es geht um Julia, eine Ex-Polizistin und jetzige Krimiautorin. Sie hat die ehrenvolle Aufgabe, eine Fortsetzung zu der berühmten Millenium-Reihe von Stieg Larsson zu schreiben. Weil sie sich aber in der Hacker-Szene nicht auskennt, braucht sie hier Beratung und trifft sich mit dem jungen Hacker Kim.

Soweit der Ausgangspunkt. Interessant dabei, dass der Autor Lindqvist seine eigene Geschichte als Aufhänger genommen hat und sie nun Julia erleben lässt. Er hat nämlich den Fortsetzungsband geschrieben.

Mein Lieblingscharakter im Buch ist Kim. Er ist unfassbar reich, hat Schlimmstes erlebt und entgegen der äußeren Beschreibung ist er unfassbar einfühlsam und hilfsbereit.

Das war ein Thriller, den ich zeitlich leider nicht am Stück lesen konnte und dabei völlig hibbelig und kribbelig wurde, weil ich unbedingt weiterlesen wollte.
Man fliegt nur so durch die Seiten, die leichte Lesbarkeit durch kurze Kapitel (manchmal sogar nur ein bis zwei Seiten) hat hier sicherlich auch einen Anteil daran.
Aber vor allem liegt es an der Handlung: spannend und mit vortrefflich gezeichneten Charakteren.
Dabei gibt es auch noch eine kleine Weltreise: von Schweden nach Shanghai und Kuba - letzteres hat mir besonders gut gefallen.

Kleine Schwächen hatte das Buch meines Erachtens bei der Beschreibung einer Vierzehnjährigen, die ich für mindestens 16 geschätzt hätte und die für mich etwas zu ausführlichen und komplexen wirtschaftlichen Verflechtungen.

Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau - ich kann es kaum erwarten, bis ich den nächsten Band der Trilogie in den Händen halten kann!