Rezension

Düstere Regency Romance samt gelungenem Mix aus Liebe, Feminismus, Medizin, Thrillerelementen sowie einem Hauch Mystery

Anatomy -

Anatomy
von Dana Schwartz

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden. Das ist für eine Frau im Jahre 1817 aber leider unmöglich. Doch dann lässt sich der gefeierte Dozent Dr. Beecham auf einen Deal ein: besteht sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht, darf sie bei ihm studieren. Da trifft es sich gut, dass Hazel den Auferstehungsmann Jack kennenlernt, der Leichen ausgräbt und anschließend zu Lehrzwecken verkauft. So beginnt Hazel zu sezieren und zu lernen. Dabei kommt sie nicht nur Jack näher, sondern verstrickt sich auch immer weiter in die dunklen Geheimnisse und Intrigen der Stadt. Denn in Edinburgh gehen finstere Machenschaften vor sich, das erkennt sie ganz klar an einigen eindrücklichen Besonderheiten, die sie an den Toten findet.

Die Atmosphäre ist durchaus bedrückend und makaber. Es wird immer wieder ziemlich blutig und teilweise etwas eklig. Das ist definitiv nichts für schwache Nerven. Mich als Gesundheits- und Krankenpflegerin haben die Beschreibungen der Krankheitsbilder, Behandlungen und Autopsien jedoch sehr interessiert.

Hazel ist eine starke Protagonistin, die bereit ist für ihren Traum zu kämpfen. Dabei muss sie sich in einer von Männern dominierten Welt beweisen und wird dabei so gut wie nie ernst genommen. Schließlich gilt eine gute Partie bei der Bräutigam-Wahl und das Gebären der Nachkommen als einzig anzustrebendes Ziel für eine junge Frau ihres Standes.

Wir finden in dieser düsteren Regency Romance einen gelungenen Mix aus Liebe, Feminismus, Medizin, Thrillerelementen sowie einen Hauch Mystery. Es handelt sich dabei um den Auftakt einer Dilogie. Ich bin schon sehr gespannt auf den Abschluss und hoffe auf ein ebenso fesselndes wie eindrucksvolles Finale.