Rezension

Eigenwillige, gelungene Liebesgeschichte

Anatomy -

Anatomy
von Dana Schwartz

Bewertet mit 4 Sternen

Es wurde wohl selten eine Liebesgeschichte geschrieben, in der Leichen eine so große Rolle spielen. Dieses Buch hier ist ein Genremix aus historisches Roman, Romanze und Horror, rund ums Thema Medizin. Das macht das Buch einzigartig und lesenswert.

Es wurde wohl selten eine Liebesgeschichte geschrieben, in der Leichen eine so große Rolle spielen. Dieses Buch hier ist ein Genremix aus historisches Roman, Romanze und Horror, rund ums Thema Medizin. Das macht das Buch einzigartig und lesenswert.

Hazel Sinnett, eine junge Adlige mit dem großen Traum Chirurgin zu werden, ist die Protagonistin dieser Geschichte. Sie ist eigensinnig, mutig, wortgewandt und damit überaus sympathisch. Es macht Spaß an ihrer Seite dieser Erzählung zu verfolgen und mitzuerleben, wie sie gegen gesellschaftliche Normen aufbegehrt und ihrer (zugegebenen schon recht speziellen) Leidenschaft für die Medizin und das Untersuchen von Leichen nachgeht. Sie macht das Buch emotional, nahbar und unterhaltsam.

Die Handlung hingegen offenbart in ihrem Verlauf immer mehr Schwächen. Im Großen und Ganzen ist sie gelungen, doch wenig überraschend und am Ende sehr schnell, fantastisch und notgedrungen zu Recht gebogen. Überhaupt stellt sich die Frage, ob das Buch im Bezug auf die damalige Zeit (abgesehen von den medizinischen Fakten) so tatsächlich authentisch ist.

Zum Glück spielt das jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Das Buch verkündet auf seinem Cover groß eine Liebesgeschichte zu sein und die ist es. Zwar keine reinrassige und keine typische, aber eine gelungene.

Das Buch macht Spaß, solange man sich nicht an den vielen Leichen und der einen oder anderen abstoßenden Operation stört, die in dieser Geschichte zwangsläufig auch ihren Platz haben. Wer Lust hat auf diesen Genremix und eine besondere Protagonistin kennenlernen will, wird an diesem Buch Freude haben.