Rezension

Unkonventioneller Plot, im historischen Setting und mit einer ganz besonderen Heldin

Anatomy -

Anatomy
von Dana Schwartz

Ab dem Zeitpunkt als ich den Klappentext von „Anatomy – Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz das erste Mal las, war für mich klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Die junge Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden und zwar zu einer Zeit, in welcher Frauen meist weder ein eigener Beruf, noch eine eigene Meinung zugestanden wurde. Zum einen gefiel mir der feministische Ansatz der Geschichte gut, aber auch die Einblicke in die damaligen medizinischen Studienmöglichkeiten waren durchaus interessant. Allerdings benötigt man für die Handlung stellenweise durchaus starke Nerven. Den der Leichenraub und auch Hazels anatomische Studien sind detailliert und bildlich vorstellbar geschildert. Allein diese Aspekte verleihen der Geschichte einen etwas bizarren Touch. Besonders mitreißend waren für mich Anfang und Mitte des Buchs, aufs Ende hin wurde die Handlung dann doch dramatischer und fantasymässiger als gedacht. Hazel mochte ich als Protagonistin allerdings durchgehend sehr gerne. Sie ist von Anfang an eigenwillig, erfährt dann zunehmend eine Entwicklung und auch wenn ich nicht jede ihrer Handlungen logisch fand, fühlte ich doch sehr mit ihr mit. Ein weiteres Highlight war für mich außerdem der Schreibstil. Dieser las sich äußerst fesselnd, passte sich sprachlich an die damaligen Gegebenheiten an, ohne dabei altbacken zu wirken. Alles in allem hält „Anatomy“ was es verspricht. Einen Stern Abzug gibt es lediglich dafür, dass das Ende gerne noch etwas ausgereifter hätte sein dürfen. Einiges bleibt noch offen, wobei prinzipiell auch eine Fortsetzung für mich denkbar wäre.

Mein Fazit: Erfrischend anders, erfüllt von der Liebe zur Naturwissenschaft, allerdings auch mit einigen blutigen Details. Von mir gibt es dafür gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung!