Rezension

Ein sehr düsteres Märchen

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

n der Zeit des fortgeschrittenen Zweiten Weltkrieges zieht Ofelia mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem neuen Steifvater. Das neue Zuhause behagt der jungen Ofelia überhaupt nicht, so dass sie sich gerne in dem dunklen umgebenden Wald zurückzieht. Hier begegnet sie einem mysteriösen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Sollte es ihr gelingen diese zu lösen, wird sie die neue Prinzessin sein. Gleichzeitig wird dies zu einem Kampf zwischen Gut und Böse...
Cornelia Funke ist als erfolgreiche Jugendbuchautorin fantastischer Bücher bekannt. Gerade ihre Tintenwelt-Trilogie konnte mich begeistern, so dass ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk war. Inspiriert wurde Cornelia Funke von der Idee und dem Film "Pans Labyrinth" des spanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Sie hat dies nun in einen Fantasyroman umgewandelt und bedient sich in ihrer Erzählung vieler Stilmittel eines Märchens. Ihr fantasievoller und ausgeschmückter Schreibstil verleiht dem Buch einen eigenen  Charme, ist dabei aber stets flüssig und einfach zu lesen. Typisch für ein Märchen unterscheidet sie hier deutlich zwischen Gut und Böse und gibt dem Bösen das Bild des Wolfes, während die Gute eine noch unerkannte Prinzessin darstellt. Das Ganze wird in den historischen Hintergrund der Kämpfe zwischen den faschistischen Spaniern und den Widerstandsgruppen gestellt, was der Szenerie eine dunkle Schwere verleiht. Weiterhin sorgen der dunkle Wald und die zahlreichen Fabelwesen im Labyrinth für eine sehr düstere Atmosphäre. Gerne kommen Märchen auch schon einmal sehr gewalttätig daher, was definitiv auch für dieses Buch gilt. Ich fand es für die Bezeichnung eines Jugendbuches stellenweise schon für grenzwertig, so dass man sich überlegen sollte, wem man das Buch zu lesen geben sollte. Mich hat die Geschichte zumindest gepackt und obwohl der Verlauf durchaus ein wenig vorhersehbar erscheint konnte ich doch gut in die fremde und düstere Welt abtauchen.
Ich persönlich halte "Das Labyrinth des Fauns" für einen gelungenen und fesselnden Fantasyroman, der aus meiner Sicht vor allem von der Erzählkunst der Autorin lebt. Hervorheben möchte ich auch noch die grafische Umsetzung einiger Szenen, wo in sehr liebevoll gezeich-neten Bildern die Fantasie des Lesers ein wenig Unterstützung erhält. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.