Rezension

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Grausam und märchenhaft

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext:
" Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?"

Buchcover und Schreibstil:
Das Buchcover ist einfach verzaubernd! Es macht einen sehr neugierig! Es sind so viele kleine Details abgebildet, die eine Verbindung zum Inhalt darstellen. Ich kannte noch kein Buch von Cornelia Funke und war vom Schreibstil positiv überrascht. Sie weiß, wie man den Leser gewinnen kann. Die Abbildungen zu den Legenden sind wunderschön und machen das Buch noch märchenhafter.

Meine Meinung:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte schon lange keine so tolle Geschichte gelesen, die eher ein Märchen ist, aber auch etwas Wahres an sich hat. 
Jeder von uns träumt von einer besseren Welt. Man sucht immer das Märchenhafte. Das Leben erinnert uns aber ständig daran, dass unsere Welt nicht perfekt ist. Sie ist manchmal sogar grausam. 
Ich fand die Charaktere sehr real. Ofelia ist so zärtlich und gut. Sie ist verträumt und glaubt an Magie und an das Gute, so wie jedes Kind. Carmen Cardoso erfüllt das Klischee der verwitweten Frau. Sie verliebt sich in Vidal, der ihr keine Aufmerksamkeit schenkt und sie auch nicht gut behandelt. Sie wird von allen ausgelacht, duldet trotzdem alles. Vidal ist ein richtiges Monster so wie viele Menschen auf dieser Welt. Er ist eiskalt und wünscht sich nur mehr Macht. Er ist zu allem bereit, um seine Ziele zu erreichen und in ihm steckt kein bisschen Menschheit. Der Faun war für mich etwas schwieriger zu verstehen. Er ist irgendwie wie das Leben: manchmal ist er zu einem gut und hilfsbereit, manchmal zeigt er sich von seiner bösen Seite. Mercedes fand ich sehr sympathisch. Sie ist unglaublich mutig gewesen und hat ihren Bruder Pedro beschützt und ihm heimlich geholfen.  
Das Ende fand ich sehr berührend. Die kleine Ofelia, die so viel Angst hat und sich wünscht, in diese andere Welt zu kommen, wo sie als Prinzessin leben kann, beschützt lieber ihren kleinen Bruder. Dabei opfert sie ihr Leben. Als Vidal die Kleine kaltblütig erschossen hat, habe ich auch die eine oder andere Träne vergossen. Seine Brutalität kennt keine Grenzen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Ofelia doch in die untere Welt gekommen ist, in der sie bei ihren Eltern glücklich sein und in Frieden leben kann.