Rezension

Düsteres, grausames und schönes Märchen

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Titel von Cornelia Funkes neuem Buch verrät es gleich: "Das Labyrinth des Fauns" ist das Buch zu Guillermo del Toros mit dem Oscar prämierten Film "Pans Labyrinth".

Die Handlung spielt im Spanien des Jahres 1944. Die zehnjährige Ofelia zieht mit ihrer Mutter Carmen zu deren neuem Ehemann Capitán Vidal, der in einer verlassenen Waldregion Jagd auf die Widerstandskämpfer gegen das Franco-Regime macht. Ofelia flüchtet sich vor ihrem grausamen Stiefvater in eine phantastische Welt. In einem Labyrinth in der Nähe ihres ungeliebten neuen Zuhauses trifft sie auf einen Faun, der Ofelia für eine lange verloren geglaubte Prinzessin der Unterwelt hält. Er verspricht ihr, dass sie dorthin zurückkehren dürfe, wenn sie drei Aufgaben für ihn erfülle.

Im Buch vermischen sich düstere Märchenwelt und die finsterere Realität. Der Faschismus prägt das Spanien dieser Zeit, so dass auch mehrere Gewalt- und Folterszenen nicht ausbleiben.

Cornelia Funke beschreibt vor allem die märchenhaften Aspekte ganz fantastisch, düster und atmosphärisch. Allein wegen ihres Schreibstils lohnt es sich, das Buch zu lesen. Passend dazu ist "Das Labyrinth des Fauns" wunderschön und detailreich illustriert. Die Märchenwelt wirkt dadurch mindestens so lebendig wie im Film.

Das Buch ist mehr als nur "inspiriert" vom Film, aber wegen Cornelia Funkes fantastischer Erzählkunst unbedingt lesenswert, selbst wenn man den Film bereits kennt. Ein düster-schönes Märchen für Jugendliche und Erwachsene, das dem Film in nichts nachsteht und welches ich gerne weiterempfehle.