Rezension

Eine schöne Verbindung zwischen Menschen

Morgen, morgen und wieder morgen -

Morgen, morgen und wieder morgen
von Gabrielle Zevin

Bewertet mit 5 Sternen

„Morgen, morgen und wieder morgen“

von Gabrielle Zevin

Sam und Sadie lernen sich im Kindesalter kennen. Seitdem sind sie irgendwie fest miteinander verbunden. Ihre gemeinsame Liebe zu Videospielen führt sie im Leben dazu, zusammen erfolgreiche Spiele zu kreieren, aber auch Niederlagen, Verluste, Einsamkeit zu erleben. Diese wunderschöne Geschichte lässt uns sie begleiten und das Auf und Ab ihres Lebens miterleben. Sie zeigt in genialer Weise wie tief die Verbindung zwischen zwei Menschen sein kann.

Ich habe dieses Buch wirklich genossen. Der Leser entdeckt sofort wie talentiert die Autorin ist, schon bei der weisen Wortwahl in der ersten Beschreibung der Hauptcharaktere. Es hat mir besonders gefallen, dass es keine stereotypische Charaktere dargestellt werden: Sie sind einzigartig und so menschlich, dass man sehr einfach in denen hineinschlüpfen und verständnisvoll allen ihren Handlungen folgen kann.

Der Schreibstil und Rhythmus der Erzählung passen sehr gut, so dass der Leser weder lange Weile hat noch übersättigt von Ereignisse wird.

Man kann außerdem zwischen den Zeilen lesen, dass Zevin sich mit den Themen, worüber sie schreibt, sehr gut auskennt. Tatsächlich entnimmt man ihrer Biografie, dass sie die Ortschaften persönlich kennt und sie selber eine leidenschaftliche Gamerin ist.

In einigen Stellen kommuniziert die Autorin mehr, als sie schreibt. Das heißt, ihre Charaktere erleben ungerechten Situationen, weil sie eine ausländische Herkunft haben, eine bestimmte sexuelle Orientierung, eine Behinderung, oder eben weil sie Frauen sind. Diese Situationen explizit zu erwähnen, ohne dass die Erzählung ihre Magie verliert, ist meiner Meinung nach eine Begabung. Dieses Buch hat ehrlich meine Bewunderung verdient.

Fazit: Lesegenuss garantiert, besonders für Videospiel-Fans, aber nicht nur. Eine Geschichte, die inspiriert und den Leser zum Nachdenken anregt.