Rezension

Etwas Gutes + Etwas Schlechtes = 3 Sterne

Wild like a River - Kira Mohn

Wild like a River
von Kira Mohn

Bewertet mit 3 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Leserundenexemplar von „Was liest Du?“ bekommen. Danke dafür.

 

Info: Ich bin zurück in meiner Leseflaute. Ist wohl mit ein Grund, wieso ich vieles negativer finde, als es vielleicht ist.

 

 

Meinung:

 

Ich finde die Natur Kanadas wirklich fantastisch dargestellt. Es ist selbst schon fast ein eigener Charakter. Dazu noch all die wilden Tiere und Seen etc. Da will man glatt selbst gern hin.

 

Havens Beziehung zu ihrem Vater und den Hintergrund des Ganzen finde ich interessant. Teilweise war ich etwas sauer auf den Vater, weil einige Entscheidungen fragwürdig waren für einen Vater, der auch mal an seine Tochter denken müsste. Aber letztendlich konnte ich ihn gut verstehen. Er hat viele Nuancen.

 

Havens Vergangenheit und ihre neue Familie haben mir mit am besten gefallen. Vor allem was sie alles angestoßen haben.

 

Haven als Charakter war okay, aber alles rund um ihre Andersartigkeit und Unsicherheit, finde ich zu übertrieben. Sie ist doch nicht Tarzan oder Mogli. Sie liest Bücher, sie hat Internet (zumindest hat sie ein Fernstudium). Ich glaube nicht, dass sie noch nie einen Film oder Serie gesehen hat und deswegen nicht weiß, dass Jeans mit bestimmten Löchern cool sind oder sogar wie man Klamotten kauft. Sie hat doch Klamotten. Irgendwo muss sie sie doch gekauft haben.

Und wieso musste Haven die beiden Jungs direkt am Anfang beim Umziehen beobachten? Das hätte doch echt nicht sein müssen.

 

Haven ist unerfahren, aber warum benimmt sie sich in der Beziehung dann viel erwachsener als Jackson? Sie redet über ihre Probleme und Unsicherheiten. Sie ist diejenige, die über sich, ihre Vergangenheit und mögliche Zukunft redet.

Von ihm wussten wir und sie nur wenig. Vielleicht ist er nicht so interessant wie sie, aber spätestens, wenn seine Freunde und Umwelt, auf seine neue Freundin treffen und das nicht reibungslos läuft, hätte man doch mal über alles mit der Freundin und den Freunden reden können. Aber nein. Alles schön von einander trennen und ignorieren. Aber dann die ganze Zeit unsicher sein und innerlich „rumheulen“.

 

Clay konnte ich die meiste Zeit nicht leiden. Er hat manchmal recht egoistisch und rücksichtslos gewirkt, obwohl er im Laufe der Geschichte ein besserer Freund für Jackson wurde.

 

Was mich aber am meisten stört ist die Instalove Story. Sie treffen sich einmal und direkt ist alles anders. Sie kennen sich nicht mal eine Woche, aber wollen quasi ihr gesamtes Leben für den anderen auf den Kopf stellen. Immerhin reden sie miteinander über wichtige Dinge (was leider nicht selbstverständlich ist), aber ich kann bei der Liebesgeschichte trotzdem nicht mitgehen, wenn sie aus dem Nichts schon vom ersten Moment an total überwältigt sind. Ohne Grund!

 

Das Ende war echt gut (auch was die Beziehung angeht, aber vor allem Havens Backstory) und hat mir den Rest etwas schöner gemacht, aber es kann natürlich nicht ausradieren, wie frustriert ich teilweise war.

 

 

Fazit:

Es ist für mich echt schade, das das ganze Teenie-Liebesgeschichten-Drama mir die interessante Familiengeschichte etwas kaputt gemacht hat. Das zweite war nämlich emotional und mitnehmend. Das erste erschien mir oft sehr kindisch und frustrierend. Daher habe ich 3 Sterne vergeben.