Rezension

Nach Startschwierigkeiten genial!

Das neunte Haus - Leigh Bardugo

Das neunte Haus
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Das neunte Haus“ war für mich wieder eine typische Leigh Bardugo Geschichte und das meine ich im positiven Sinne!

 

Der Anfang war recht anstrengend, was ich tatsächlich bei der Autorin schon öfter so empfunden habe. Man wird in die Geschichte hinein katapultiert und muss sich erst einmal zurecht finden, ohne schon allzu viele Details zu haben. Diese ergeben sich nach und nach, sodass sich das Bild im Kopf klärt. Auch die vielen komplizierten oder unbekannten Begriffe sowie Figuren haben dazu beigetragen, dass das Lesen anfangs noch relativ zäh war. Nach etwa einem Drittel wurde es dann aber plötzlich absolut spannend. Von gefühlt einem auf den anderen Moment war ich völlig in der Geschichte gefangen, kam mit den Namen und Orten zurecht und wollte am liebsten dauerhaft weiter lesen. Genau das, was ich mir erhofft habe, ist eingetreten.

 

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir nach den Startschwierigkeiten eigentlich immer total gut! Ja, er eignet sich vielleicht nicht, wenn man nur eine locker, leichte Lektüre für zwischendurch haben möchte, aber um eine Welt im Kopf erschaffen zu lassen, ist er einfach perfekt. Leigh Bardugo schreibt wahnsinnig bildhaft, sodass man die Details direkt vor sich sieht. Sie lässt einen das gelesene erleben, als sei man hautnah dabei und nimmt einen hierdurch absolut gefangen.

 

Die Charaktere wurden mal wieder wunderbar erschaffen. Sie sind nicht perfekt und haben auch ihre Schattenseiten – genau das mag ich an Bardugos Büchern auch so. Man schließt sie trotzdem ins Herz und fiebert und fühlt mit ihnen mit! Durch die zwischendurch wechselnde Sicht von der Gegenwart in die Vergangenheit, erfährt immer mehr aus ihrem Leben und kann so auf Dauer auch irgendwann die Zusammenhänge komplett erfassen. Das Entdecken der Vergangenheit von Alex hat mir hier besonders gefallen!

 

Leigh Bardo hat mir dieser Geschichte eine Art urban Fantasy Krimi erschaffen. Dieses Zusammenspiel zwischen Fantasy und Krimi hat mir wirklich gut gefallen und war für mich mal was völlig Neues. Auch die Fantasyelemente selbst, habe ich in dieser Form noch nie gelesen und ich hoffe, dass es in den Folgebänden noch viel mehr Infos dazu gibt.

 

Das einzige, womit ich in diesem Buch wirklich so gar nichts anfangen konnte, waren die ab und zu vorkommenden „Tagebuch- und Geschichtsbucheinträge“. Diese waren für mich nichtssagend und haben auch am Ende der Geschichte leider nicht wirklich zu der Geschichte beigetragen.

 

Abschließend kann ich sagen, dass ich wieder mal absolut zufrieden bin und jedem, der anfangs Probleme mit diesem Buch hat, kann ich nur raten: Bleib dran! Meiner Meinung nach wird es noch richtig gut!!