Rezension

Wundervolle Fortsetzung

Weil ich Will liebe - Colleen Hoover

Weil ich Will liebe
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Die Zeit vergeht, die schlimmen Dinge rücken immer mehr in den Hintergrund. Will und Layken versuchen ihren Alltag so gut wie möglich zu meistern und gleichzeitig ihre Beziehung zu vertiefen. Alles scheint fantastisch zu laufen, bis Will von seiner Vergangenheit eingeholt wird und Layken an seiner Liebe zweifelt.

Meine Meinung:
Ich gebe zu, ich war sehr skeptisch, wie eine Fortsetzung dieser Geschichte sein würde. Für mich war der erste Teil ein Buch, das mich absolut umgehauen hat. Ich finde, die Autorin hat ein wahnsinniges Talent die Gefühle der Beiden nahezu greifbar zu schildern. So was kann immer schnell kitschig werden oder aber wie hier so gefühlvoll und so unbezweifelbar rüber kommen. Jaja, ich weiß, es ist lediglich eine Geschichte … trotzdem. Ich habe bislang selten Bücher erlebt, die in mir ein ständiges Empfinden beim Lesen erwecken, dass ich entweder ununterbrochen lächeln möchte oder zu Tränen berührt bin oder halt mitleide. Da ich dies schon bei Teil eins empfand, der ja sehr viel Drama enthielt, war ich gespannt, wie es mir in Teil zwei geht.

Während  Teil eins noch aus Sicht von Layken geschrieben war, wechselt die Autorin und zeigt hier im Teil 2 dann Wills Sicht. Ich war gespannt, ob der Autorin dies gelingt, da viele Autoren es irgendwie nicht schaffen, das andere Geschlecht in der Ich-Form glaubhaft rüber zu bringen. Auch hier ist man ab und an versucht diese verständnisvolle Seite von Will anzuzweifeln, Gedankengänge, bei denen man eher eine Frau als einen Mann vermuten würde. Aber es sind wirklich winzige Augenblicke, die durch die Vielzahl an glaubhaften Situationen einfach überwiegen. Und ja auch hier schafft es wieder das komplette Buch, mich unglaublich zu berühren.
Sicherlich spielen Will und Layken die Hauptrollen in den Geschichten. Doch all die anderen wichtigen Personen sind so vielschichtig und nahtlos integriert, dass man wirklich das Gefühl hat, man gehört zu dieser Familie, ist ein Teil von ihr.

Auch in diesem Buch wird wieder viel mit Sinnsprüchen, Zitaten und Poetryslam gearbeitet. Und während ich normal kein großer Freund von Gedichten oder ähnlichem bin, gefällt mir diese Art der Gedankenmitteilung in dem Buch sehr sehr gut. Und so habe ich mal ein Zitat mitgebracht:

„Aber ein Herz zu haben, das liebt und geliebt wird, kann schmerzhafter sein, als keines zu haben, denn wo nichts ist, kann auch nichts brechen.“ 

Auch wenn man dachte, die beiden Hauptfiguren haben im ersten Teil so viel Drama gehabt, dass hier eigentlich nichts mehr geschehen kann, irrt man sich gewaltig. Denn auch hier scheint eine Katastrophe die nächste zu jagen. Das machte das Ganze so spannend, dass ich es nicht über mich brachte, das Buch aus der Hand zu legen! Wirklich toll. Es gibt bekanntlich noch einen weiteren Teil. Doch ich bin sehr unentschlossen, ob ich den lesen soll, da die Meinungen dazu so gespalten sind. Eigentlich kann man mit dem Ende dieses Buches hier sehr gut leben … andererseits bin ich nahezu süchtig nach weiteren Geschichten rund um Will und Layken .. ich bin gespannt, welche Entscheidung am Ende siegen wird :)

Fazit:
Eine wundervolle Fortsetzung des ersten Teils, die ich jedem empfehlen kann, der Teil eins mochte. Auch hier ist wieder das Gefühl der Melancholie im Vordergrund, denn natürlich gehen die Katastrophen – aber auch die wundervollen Gefühle weiter. Ich habe das Buch wie süchtig verschlungen!