Rezension

Dieses Buch zählt definitiv zu meinem Jahreshighlight!

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese
von Joelle Charbonneau

Inhalt

Malencia Vale, kurz Cia genannt lebt mit ihren Eltern und ihren Brüder in einer Kolonie. Sie ist gerade 16 Jahre geworden, ein Tag auf den sie sich schon sehr lange gefreut hat, denn heute wird entschieden ob sie zur Prüfung auserwählt wird. Die Auslese nimmt nur die Besten Kandidaten auf, denn nach der bestandenen Prüfung werden sie für die Universität trainiert, an derer sie zum nächsten großen Anführer ausgebildet werden. Aber nicht alle werden die Auslese bestehen, die meisten werden sie noch nicht mal überleben.

Meinung / Fazit

Bei diesem Buch reizte mich alleine schon der kurze Klappentext. Es klang nach einer Dystopie die ich unbedingt lesen musste. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Seit den sieben Stadien des Krieges ist das Land in Kolonien aufgeteilt worden. Cia lebt mit ihrer Familie etwas außerhalb der Five Lakes Colony. Ihr Vater kümmert sich um den Anbau, der immer schwieriger wird da der Boden unfruchtbar und somit das meiste davon verstrahlt ist. Dennoch gelingt ihrem Vater eine große Nachzucht an Gemüse, Obst und Blumen, durch genetische Veränderungen. Ihr ältester Bruder Zeen hilft seinen Vater, da er nicht für die Auslese erwählt wurde. Cia hat jedoch keinen grünen Daumen und hofft weiterhin zur Prüfung zugelassen zu werden.

Die Auslese ist eine Prüfung in der man unterschiedliche Fähigkeiten der Schüler testet. In den ersten Tagen werden die Kandidaten noch mit gutem Essen und reichlich Trinkwasser belohnt. Etwas, das es schon sehr lange nicht mehr in Massen gibt. Die Prüfungen werden von Tag zu Tag schwerer und bald müssen sie einsehen, dass nichts so ist wie es scheint. Die Prüfungen verlaufen nicht gerade unter fairen Bedingungen und bald bleiben nicht mehr viele Teilnehmer übrig. Die Offiziere bilden einen Rat und genau dieser entscheidet über „Bestehen“ oder „Versagen“ über „Leben“ und „Tod“. 

Durch den Krieg hat sich die Auslese eingebürgert, jedes Jahr werden neue mögliche Anführer heranwachsen und der Rat möchte nur die besten davon ausbilden. Da aber nichts davon zu den Menschen in den Kolonien durchdringt, bleibt jeder Anwärter in dem Glauben das die Auslese die Chance ist, ihrem alten Leben zu entkommen. Ein Fehler den viele von ihnen früher oder später mit dem Leben bezahlen müssen.

Cia ist eine wahnsinnig sympathische Hauptprotagonistin. Sie verleiht ihrem Charakter sehr realistische Züge und ihr logisches und strategisches Denken ist beneidenswert. Denn trotz der Gefahr zeigt sie noch immer Gefühl und kümmert sich um die anderen Mitstreiter. Sie gibt der Konkurrenz sogar Ratschläge damit diese die ersten Prüfungen bestehen. Cia bleibt sogar in Ausnahmesituationen völlig ruhig, sie geht die Aufgaben mit Verstand an und lässt aber auch ihr Herz entscheiden.

Als von ihrer Kolonie noch weitere drei Schüler ausgesucht werden und sie sich bereit machen in die Tulsa Stadt zu fliegen, erzählt ihr Vater von den Geheimnissen der Auslese. Seine letzten Worte bleiben Cia noch sehr lange im Gedächtnis; sie solle niemanden trauen…

Tomas ist einer der Auserwählten, er und Cia kennen sich schon lange, sie sind gemeinsam in der selben Kolonie aufgewachsen. Tomas wird die letzte Erinnerung an ihr Zuhause sein, denn Cia wird nie wieder nach Five Lakes heimkehren.

Als die beiden es in die letzte Runde schaffen beginnt ein harter Überlebenskampf. Gemeinsam versuchen sie ihr Ziel zu erreichen und kommen sich dabei immer näher. Was als Freundschaft begann, endet in tiefer Verbundenheit. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und recht schnell wird klar, dass beide aufeinander aufpassen und sich Halt geben. Die Liebesbeziehung zwischen Cia und Tomas wird nie kitschig dargestellt, man hatte das Gefühl das diese Wendung einfach sein muss. Man wünschte Cia sogar eine echte Vertrauensperson an ihrer Seite.

Es stellt sich nur mehr eine Frage: Wie kann man ein System umgehen das schon jahrelang besteht?

Wäre da nicht ein kleines Problem… Kann Cia es sich überhaupt erlauben jemanden zu vertrauen? Mitten in der beschwerlichen Reise erhält sie unerwartet Hilfe von fremder Seite. Der Mann steckt ihr nicht nur Proviant zu, er macht ihr auch Hoffnung auf ein Überleben. Steckt etwa Michael dahinter? Der Offizier der ihr schon einmal geholfen hat? Ich weiß zwar nicht weshalb, aber Michael war mir sofort sympathisch. Auch wenn er sehr selten im Buch vorkam, ich denke seine Rolle wird noch sehr wichtig werden. Ich hoffe im zweiten Teil erfährt man mehr üben den geheimnisvollen Helfer!

„Die Auslese“ ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und rätselhaft. 

Gekonnt beschreibt die Autorin die brutalen Prüfungen und lässt einem kaum zur Ruhe kommen, immer wieder passiert etwas neues völlig Unerwartetes. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und jugendlich gehalten, ich hatte daher keinerlei Probleme sofort in die Geschichte einzutauchen. Auch die Nebencharaktere empfand ich als gut ausgebaut, hier war von allem etwas dabei und man hatte nicht das Gefühl, dass die Charaktere oberflächlich blieben.

Die Idee hinter dem Buch ist zwar nicht neu, wurde aber von der Autorin genial umgesetzt. Hier passte wirklich alles zusammen. Ein wahrer Lesegenuss und mein persönliches Highlight! Für Dystopie Fans ein absolutes und unumstößliches MUST READ! Ich kann es kaum abwarten, am liebsten würde ich den zweiten Teil sofort lesen.
Daher gibt es von mir 5/5 Rawr‘s.

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© Sarah Rawrpunx
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