Rezension

Okay

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
In Cias Gesellschaft dürfen nur die Besten der Besten regieren, diese werden durch das Verfahren der Auslese ermittelt. Was harmlos klingen mag, ist es ganz und gar nicht. Die Prüfungen sind durch Brutalität und Grausamkeit geprägt. Als Cia für die Auslese auserwählt wird, ist sie im ersten Moment überglücklich, aber diese Einstellung ändert sich bald, ihr wird klar, dass es hier um Leben und Tod geht, nur die Besten überleben und der Rest, niemand weiß es, doch es ranken sich Mythen darum, sicher ist nur, ein gutes Ende nimmt es nicht. 
Hinzukommt, dass ihr klar wird, dass sie niemanden vertrauen darf, ihr bester Freund kann augenblicklich zu ihren schlimmsten Feind werden.

Meine Meinung:
Nach den ganzen euphorischen Rezensionen zu dem Buch, da musste ich es einfach lesen, allerdings muss ich sagen, kann so überzeugen konnte mich die Geschichte nicht, was vielleicht daran liegt, dass ich finde, alle Dystopien scheinen ähnlich. Böse Regierung, Liebesgeschichte, natürlich dann noch das Spiel auf Leben und Tod. Vielleicht war es das Setting, was mich einfach ein wenig gelangweilt hat.

Cia ist eine mutige Heldin, wenn sie es auch selbst nicht ganz so sieht, sie ist gut und beeindruckend beschrieben. Sie hat ihre Ecken und Kanten, wird einen dadurch jedoch sehr sympathisch. Sie kommt aus einer Familie, wo ein Mitglied schon einmal die Auslese überstanden hat – ihr Vater. Er ist es auch, der sie auf die Vorkommnisse vorbereitet, ihr überlebenswichtige Ratschläge mitgibt. Die Familie ist es auch, die Cia durch die Zeit bringt, sie hinter ihr zu lassen, es tut dem Leser im Herzen weh. Wer zur Auslese zugelassen wird, kommt nämlich niemals wieder zu seiner Familie zurück, sondern wird in eine andere Kolonie zugeteilt, ein Abschied auf immer. 

Die Autorin schafft es, eine Brutalität an den Tag zu legen, die eine Gänsehaut entstehen lässt. Welche Qualen und Grausamkeiten anderen Menschen einfallen, damit sie jemanden quälen, es ist schon erschreckend, jedoch auch sehr real, wenn man sich nur einmal die Nachrichten ansieht. Jemand der zart besaitet ist, der sollte dieses Buch lieber nicht lesen, es war doch sehr blutgetränkt. 

Die obligatorische Liebesgeschichte, ich verstehe ja, dass ein bisschen Romanze immer dabei sein muss, aber wenn ich mich in einer Ausnahmesituation befinde, dann habe ich andere Probleme – vielleicht, dass ich überlebe, aber gut, Liebe kann einen auch Kraft geben. Sehr aufdringlich fand ich diesen Strang nicht und doch überspannt es einen großen Teil des Buches. Eine Dystopie ohne Liebesgeschichte sagt mir ehrlich gesagt aber mehr zu.

Es handelt sich um eine Trilogie, somit sollte klar sein, dass es kein klares Ende gibt und doch wird die Geschichte so geschlossen, dass man sich zurücklehnen kann und sagt: Passt so – ich bin zufrieden. Die Neugier auf den zweiten Teil wird allerdings nicht geweckt, mein Interesse wie es mit Cia weitergeht, ist eher nicht vorhanden und vermutlich werde ich auch nicht weiterlesen.

Fazit:
Man kann das Rad nicht neu erfinden und so ist „Die Auslese“ im großen Dystopienmeer kein großer Fisch, der alles andere überschattet. Es ist eine gelungene Geschichte, die alle Elemente vereint, die ein spannendes Buch braucht und doch, schal ist der Geschmack, der im Mund zurückbleibt.