Rezension

Gelungener Trilogieauftakt

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Bereits im August 2013 ist dieser erste Band einer Trilogie bei penhaligon erschienen. Die gebundene Ausgabe hat 416 Seiten und wird im zweiten Band Die Auslese – Nichts vergessen und nie vergeben fortgeführt. Abschließend ist im Mai 2016 der dritte Band der Reihe Die Auslese – Nichts ist, wie es scheint erschienen.

Autorin Joelle Charbonneau war für mich bisher ein unbeschriebenes Blatt. Vermutlich liegt das daran, dass Die Auslese ihr erster Schritt in Richtung All-Age-Roman ist. Im englischsprachigen Raum ist vor kurzem ihr neuster Roman Need erschienen. Need klingt vielversprechend und wird hoffentlich bald auch in deutscher Sprache erscheinen. 

Inhalt:

„Sie wurden auserwählt, um zu führen – oder zu sterben

Nach den verheerenden Fehlern der Vergangenheit war sich die Gesellschaft einig, dass nur noch die Besten politische Macht ausüben dürfen. Von nun an sollten die Psychologen darüber urteilen, in wessen Händen die Zukunft des Landes liegen sollte. So entstand die Auslese.

Cia ist sechzehn und damit eine der Jüngsten, die zu den Prüfungen antreten, die darüber entscheiden, ob man für ein Amt geeignet ist. Zunächst ist sie von Stolz erfüllt – bis die erste Kandidatin stirbt! Jetzt breitet sich Angst aus, und Cia erkennt: Nur die Besten überleben …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Auf die Trilogie um die sechzehnjährige Cia bin ich eigentlich nur durch das Erscheinen des dritten Bandes aufmerksam geworden. Tatsächlich ist diese Reihe bisher an mir vorbei gegangen. Ich frage mich, warum..? Nur die Besten überleben ist nämlich ein wirklich gelungener Auftaktband.

„Die Verbindung zwischen einem tollen Kopfkino mit markanten Figuren, wirkt oft grausam und erbarmungslos, aber auch ergreifend und packend.“

                                                                                                 Jugendbuch-Couch.de (25.10.2013)

Man muss schon sagen, dass die Stimmen, die in dieser Reihe eine Abschrift von Panem sehen, nicht völlig im Unrecht sind. Grundlegende Elemente erinnern durchaus an die Tribute von Panem. Aber trotzdem ist es Charbonneau gelungen, ihre Story in eine andere Richtung zu lenken. Sie kreiert keine neuen Hunger Games, sie hat nur ähnliche Grundvoraussetzungen geschaffen bzw. mit einer ähnlichen Idee begonnen. Ich bin kein Freund des Abschreibens bzw. sich zu stark ähnelnder Bücher. Meiner Meinung nach kann diese Trilogie nicht als völlig neuartig, aber auch nicht als Abschrift von Panem bezeichnet werden. Dafür habe ich das Buch und die Entwicklung der Handlung als viel zu fesselnd empfunden. Ich konnte es eigentlich kaum aus der Hand legen und wollte die ganze Zeit wissen, was denn nun wirklich hinter der Auslese steckt. Unglücklicherweise weiß ich das nach der Lektüre immer noch nicht, was die Spannung auf den zweiten Band natürlich immens erhöht.

Cia ist eine kluge Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte verändert und entwickelt. Man merkt, dass die Ereignisse sie prägen und der Autorin gelingt es gut, ihre Veränderungen plausibel zu beschreiben. Der männliche Protagonist Tomas wirkt hingegen teilweise noch etwas blass. Die Entwicklung der Handlung deutet aber darauf hin, dass wir über ihn im zweiten Band mehr erfahren werden.

Nur die Besten überleben ist nichts für schwache Nerven oder eine zu junge Zielgruppe. Ich würde es tatsächlich erst ab einem Lesealter von 16 Jahren empfehlen. Teilweise wird eine Brutalität geschildert, die sehr realistisch wirkt. Diese Brutalität ist keineswegs fehl am Platz – sie macht die Geschichte jedoch erschreckend realistisch und vorstellbar.

Fazit:

Ein gelungener und fesselnder Auftaktband. Die Grundidee des Buches ist allerdings nicht völlig neu. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Handlung im Laufe der Trilogie entwickeln wird!