Rezension

Ein gelungener Auftakt zu einer spannenden dystopischen Trilogie mit vielen Parrallelen zu "Die Tribute von Panem".

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 4 Sternen

Oft frage ich mich, was die Zukunft für uns Menschen bereithält. Wie mag sie wohl aussehen, unsere Welt, wenn wir weiter so rücksichtlos mit den Ressourcen und mit unserer Umwelt umgehen? Wahrscheinlich lese ich deswegen so gerne Dystopien, auch wenn diese oft mit einer sehr pessimistischen Grundstimmung gestaltet werden.

Ganz so hoffnungslos sieht es in „Die Auslese – Nur die Besten überleben“ von Joelle Charbonneau nicht aus. Hier wird das Leben nach einem großen Kollaps beschrieben, den zahlreiche Kriege, in denen die Menschen sich gegenseitig auslöschen wollten und viele Naturkatastrophen verursacht haben. Doch es gibt große Hoffnungen. Die klügsten Köpfe des Vereinigten Commonwealth werden jedes Jahr ausgewählt, um an einer Auslese teilzunehmen. Diese Auslese soll sicherstellen, dass geeignete politische Führungskräfte sondiert werden und die besten und klügsten Schüler einen Studienplatz bekommen, um in der Zukunft neue Technologien und Verfahren zu entwickeln, die das Leben wieder angenehmer und einfacher gestalten. Für Cia ist die Einladung zur Auslese, um für einen Studienplatz zu kämpfen, die Erfüllung ihrer Träume. Die anfangs harmlosen Tests verwandeln sich für Cia sehr schnell in einen Albtraum. Was wäre wenn dieser ersehnte Studienplatz einen sehr großen Preis hat… wie das eigene Leben? 

Anders als viele Geschichten dieses Genre beginnt „Die Auslese – Nur die Besten überleben“ mit einem sehr hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Obwohl die Katastrophe viele Leben ausgelöscht und die Erde fast unbewohnbar gemacht hat, ist es den Überlebenden der Katastrophe gelungen, das Unglaubliche wahr zu machen. Durch neu entwickelte Technologien wurde verseuchter Boden wieder fruchtbar und kontaminiertes Wasser wieder trinkbar. Hungersnöte wurden besiegt und das Leben auf der Erde wieder einfacher. Und um diese Fortschritte voranzutreiben, haben die führenden Politiker des Vereinigten Commonwealth die Auslese ins Leben gerufen.

Als Leser bekommt man schnell das Gefühl, dass alles in dieser Welt auf dem besten Weg in ein zuversichtliches Leben ist. Jedoch müssen wir genau wie Cia erkennen, dass nicht alles ist, wie es erscheint.

Cia führt uns Leser sanft an die Geschichte heran und berichtet uns über ihr Leben in dieser zukünftigen Welt. Durch ihre sehr präzisen Erklärungen bekommt man schnell einen Zugang zu dieser dystopischen Welt, ihren Bewohnern und Cia selbst. Cia ist jedoch die einzige Figur, die greifbar ist, denn alle anderen sind sehr oberflächlich gestaltet worden. In jedem anderen Buch würde das meine Kritik schüren, aber in diesem Plot ist es einfach ein genialer Schachzug der Autorin.

Cia bekam vor der Auslese eine Warnung: Vertraue niemandem! Und genauso ergeht es dem Leser. Man darf sich nie zu sicher sein bei einer Figur, sonst erlebt man gefährliche Überraschungen. Die Handlung ist ab dem ersten Drittel durchgehend spannend, aber nicht frei von logischen Fehlern, die den Lesefluss nicht ins Stocken bringen. Viele überraschende und nervenaufreibende Wendungen säumen die Kapitel und machen es dem Leser schwer, Pausen einzulegen. Was für mich persönlich schwierig war, ist, dass es einige Parrallelen zu „Die Tribute von Panem“ gibt und diese auszublenden erforderte große Mühe. Trotzdem blieb „Die Auslese – Nur die Besten überleben“ von Joelle Charbonneau für mich eine sehr lesenswerte Geschichte. Das Ende kam überraschend schnell, dafür blieben viele Fragen unbeantwortet.

„Die Auslese – Nur die Besten überleben“ von Joelle Charbonneau ist ein gelungener Auftakt zu einer dystopischen Trilogie, die den Leser zwingt, ihre Geschichte in einem zu verschlingen.

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