Rezension

Einige Logikfehler schmälern den ersten guten Eindruck

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln. Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.

Meine Meinung: 
Nachdem ich das Buch beendet habe, war ich im ersten Moment begeistert, denn der erste Eindruck zählt ja bekanntlich und für mich war dieses Buch erstmal wirklich ein voller Erfolg. 
Kai Meyer erschafft eine komplett neue Welt, in der die Bibliomanten ihre Kraft aus Büchern ziehen und dadurch ungewollt Exlibris erschaffen, also Romanfiguren, die aus ihren Geschichten fallen. Der Autor lässt auf diese Weise viele kleine und neue Ideen einfließen, so dass eine absolut neuartige und abwechslungsreiche Geschichte entsteht, die mich persönlich wirklich in ihren Bann gezogen hat. 

Ich hatte vorher viel Negatives gehört. Einige werden mit den Figuren nicht ganz warm, andere finden die Geschichte zu überladen. Ich persönlich war zwar auch oft verwirrt und musste mir erstmal einen Reim auf die ganzen Geschehnisse und Verbindungen machen, fand die Geschichte aber dennoch einnehmend und spannend. Doch trotzdem kann ich auch die negativen Stimmen verstehen. Denn je länger ich über die Geschichte nachdenke, desto schlechter wird eigentlich mein Eindruck. Das liegt daran, dass ich viele Dinge einfach nicht verstehe. Die Fragen, die ich mir stelle, verraten eigentlich nicht viel über die Geschichte. Leute, die das Buch gelesen haben, wissen aber vielleicht was ich meine. 

So sind meiner Meinung nach die Fragen offen, was eigentlich Furias Vater alles wusste? Warum schickt er sie nach Libropolis und erzählt ihr nicht einfach selbst alles? Was sollte seine Geheimnistuerei? Das ist eigentlich die Hauptfrage, die nicht beantwortet wird, weil Furia im Endeffekt alles selbst aufgedeckt hat ohne seine Hilfe. Mir ist daher nicht ganz klar, was ihr Vater vorher eigentlich wusste und was er von ihr erwartet hat. Immer mal wieder fallen mir also Sachen auf, die ich nicht ganz schlüssig finde und das ist wirklich schade, weil dadurch der gute erste Eindruck wirklich geschmälert wird. Ich vergebe dennoch 4 sehr gute Sterne, weil die Geschichte abwechslungsreich bleibt und Kai Meyer da wirklich was Besonderes erschaffen hat. Auf zu Band 2 :)

Fazit: 
Kai Meyer hat eine neuartige und abwechslungsreiche Geschichte mit vielen neuen Ideen geschaffen. Er entführt uns in eine neue Welt, die viel Fantasie benötigt, aber dann einen tollen ersten Eindruck beim Leser hinterlässt. Ehrlich gesagt, beinhaltet das Buch meiner Meinung nach aber einige Logikfehler und einige Geschehnisse erscheinen nicht ganz schlüssig. Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr merkt man, dass die vielfältigen Ideen einen ein bisschen von der teils nicht vorhandenen Logik abgelenkt haben. Das ist schade! Trotzdem vergebe ich sehr gute 4 Sterne und mach mich direkt mal an Band 2 :) Vielleicht werden dann ja ein paar mehr Fragen beantwortet!