Rezension

Ein durchschnittlicher Roman

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 3.5 Sternen

Stefanie Lasthaus schrieb mit Touch of Ink ein Buch, welches im Gestaltwandler Universum spielt. Da ich solche Settings liebe, wollte ich es unglaublich gerne lesen. Quinn zu begleiten auf ihrem Weg in Vancouver Island. Sie, Nathan, Thomah und Sam bei ihrem kleinen Abenteuer zu begleiten, begeisterte mich sehr.

Leider hatte ich das Gefühl, das Stefanie Lasthaus aus dem ersten Band nicht mehr als eine Einleitung zu Band zwei gemacht hat. Das Setting ist gut und Stefanie Lasthaus hat einen Schreibstil, der einem das flüssige durchlesen des Buches ermöglicht. Durch ihren Schreibstil wurde die kleine Insel Vancouver Island real. Ich hatte die Wälder vor Augen und die Universität mit ihren Studenten. Es war schön in diese Welt einzutauchen und darin zu versinken. Das Setting mit den Gestaltwandlern und den Tribes war wirklich vielversprechend und die Grundidee hat mir unglaublich gut gefallen. Leider fehlte von der ersten Seite an die Spannung. Ich hoffte, dass sie nach und nach entstehen würde jedoch wollte die Spannung nicht wirklich in Fahrt kommen. Trotzdem flogen die Seiten nur so dahin. Es war eine leichte Lektüre für zwischendurch und ich hoffe, dass hier der zweite Band mehr Spannung erwarten lässt.

Mir fiel auf, dass dem Leser hier vordergründlich nur die Protagonisten vorgesetzt werden. Weder lernt er die Nebencharaktere wirklich kennen, noch wurden auf diese näher eingegangen. Der Tiefgang der einzelnen Personen fehlte und so wirkten sie erst einmal ersetzbar und uninteressant. Thomah war einer der wenigen Charaktere, die wirklich an Bedeutung gewannen als sie im Verlauf der Geschichte immer präsenter wurden. Insgesamt lernte der Leser von den Charakteren nur die Protagonisten kennen. Das finde ich sehr schade, da Thomah, Sam und Belle sehr viel mehr sein könnten als nur sinnlose Nebencharaktere.

Quinn als Protagonistin ist eine sympathische junge Erwachsene, die versucht, ein neues Leben aufzubauen. Gefangen von ihren Attacken wird ihr Leben beeinflusst. Sie weiß nichts aus ihrer Vergangenheit und das lässt einen mitfühlen. Bis zum Schluss dachte ich, dass sie Unterstützung benötigt. Ihr fehlten die Kontakte und Freunde und als Belle immer weniger präsent wurde, hoffte ich, dass sie irgendwen findet. Nathan war dabei ein guter Gegenspieler. Quinn entwickelte sich zu einer tollen und klugen Persönlichkeit die jedoch ab und zu naiv handelte. Das gefiel mir an ihr besonders, da es sie realistisch machte. Die Autorin schaffte mit ihr eine tolle Persönlichkeit mit der die Leser mit fiebern können.

Nathan ist ein mysteriöser Charakter bei dem der Leser nicht genau weiß, ob er nun gut oder böse ist. Der Klappentext lässt was gutes vermuten und doch hätte er genauso gut gegen Quinn agieren können. Ich finde, das Nathan gut zu ihr passt und sie sich in ihren Stärken und Schwächen ergänzen. Betrachtet man ihn als Charakter merkt der Leser jedoch schnell, dass er ein Softy ist, der manchmal viel zu nett ist. Deswegen ist er kein typischer Badboy wie er im Buche steht. Das benötigt er jedoch auch nicht. Die Autorin erschuf in ihm einen mysteriösen Good Boy mit einer harten Schale die der Leser nicht so wirklich kennenlernen wird.

Thomah ist mein Lieblingscharakter welchen ich unglaublich gerne kennen lernen möchte. Er ist eine Mischung aus bester Freund und Berater. Er schaut nicht stilschweigend zu sondern sucht eine Lösung für das Problem. Leider war seine Rolle in der Geschichte zu vorhersehbar. Innerhalb kürzester Zeit lernen wir die verschiedenen Seiten an ihm kennen. Die verschwiegene und hilfsbereite Seite gefällt mir an ihm am besten.

Die Nebencharaktere kommen wie gesagt etwas zu wenig vor. Sie sind viel zu stark im Hintergrund weswegen der Leser sie schnell vergisst. Belle beispielsweise verliert vollständig an Bedeutung weil sie keinen Nutzen für die Entwicklung der Geschichte hat. Andere Nebencharaktere bräuchten eigentlich mehr Bedeutung wie Sam oder Maya. Beide waren kurz da und verschwanden dann wieder teilweise aus dem Gedächtnis.

Insgesamt hat mir das Buch persönlich recht gut gefallen. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil dem ich gerne Folge. Ich kannte sie bisher nicht weswegen ich mich überraschen lies, was auf mich zukommt. Die Protagonisten sind sympathisch und passen gut zueinander. Leider hat es auch einige wenige Kritikpunkte. So gefällt mir die Idee und doch war Band eins mehr wie eine Einleitung. Die Nebencharaktere werden zu oberflächlich behandelt um in Erinnerung zu bleiben und sie tauchen zu selten in der Geschichte auf.

Meine Hoffnung liegt nun auf Band zwei und das sich die Spannung in Band zwei entlädt. Trotz der wenigen Spannung muss ich nämlich sagen, dass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen habe ohne es einmal wegzulegen. Das bedeutet für mich, dass mich irgendwas an dem Buch hält und es eine gute Grundidee war.

Das Buch erhält von mir 3,5 von 5 Sterne was eine gute Bewertung darstellt.