Rezension

Es ist nicht leicht, die Magie beider Seiten in sich zu tragen

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn es etwas gab, das ich über Nathan Copeland sagen konnte dann, dass er möglicherweise ebenso viele Geheimnisse mit sich herumschleppte wie ich. Vermutlich machte ihn genau das so sympathisch.
Seite 70

Quinn hat ein Tattoo im Nacken und keine Ahnung woher es stammt und wem sie es verdankt. Denn Quinn kennt ihre Eltern nicht und wuchs in einer Adoptivfamilie auf. Als Quinn ihr Zuhause verlässt und im ersten Semester an der Vancouver Island University auf Nathan trifft, fühlt sie sich bald zu ihm hingezogen. Instinktiv spürt sie, dass er ebenso voller Geheimnisse steckt wie sie selbst. Und dann sind da noch diese unheimlichen Visionen, die sie seit Monaten verfolgen.

Es klang, als wollte er mich fragen, ob ich etwas dagegen hatte, plötzlich mit einem Bein in einer Welt zu stehen, die ich noch nicht richtig greifen konnte.
Seite 185

Touch Of Ink besticht durch ein wunderschönes Cover und einem tollen Titel. In Kombination mit dem Klappentext wird nicht viel verraten, aber genug um neugierig zu machen. Allein der Untertitel gibt einen ziemlich deutlichen Hinweis. Es ist mein erstes Buch der Autorin, aber es hat mir von der ersten Seite an sehr gut gefallen.

Die Stimmung und Schreibweise in diesem Buch ist sehr ruhig und sanft. Es gibt keine Kanten und Ecken, keine Rauheit, keine schockierende Realität. Es hat mich ein bisschen an die Gefühle erinnert, die die Bis(s) Reihe und die Bücher von Maggie Stievater in mir auslösen. Fans dieser Bücher sollten sich Touch Of Ink auf jeden Fall mal anschauen.

Die Charaktere werden schnell eingeführt. Obwohl sie teilweise Klischees entsprechen, wird doch auch öfter damit gebrochen und die Vielfalt der Figuren hat mir sehr gut gefallen. Nathan ist toll, ehrlich, lieb und Sanft – kein Bad Boy wuhu! Quinn hat sehr mit sich zu kämpfen, immer wieder überfallen sie Gefühle von denen sie nicht weiß wo sie herkommen oder was sie zu bedeuten haben. Sie fühlt, dass da etwas in ihrer Vergangenheit ist, dass das Tattoo in ihrem Nacken etwas zu bedeuten hat und möchte diesen Dingen auf die Spur kommen.

Die größte Magie ist immer die zwischen zwei Seelen.
Seite 335

Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich auf Band II. Am Ende war es mir ein bisschen zu viel, die Dinge überschlagen sich und irgendwie schienen die Sätze hier und da nicht zueinander zu passen. Davor war es hier und da vielleicht etwas lang, etwas zu ruhig, aber auf der anderen Seite tat das ehrlich gesagt auch mal richtig gut! Ich habe lange kein Buch dieser Art von Fantasy mehr gelesen und merke erst jetzt, wie sehr es mir gefehlt hat! Und der Konflikt war wirklich toll, der Aufbau der Tribes und wie alles entstanden ist. Also vielen Dank für dieses wunderbare Buch ♥

Es ist nicht leicht, die Magie beider Seiten in sich zu tragen.
Seite 527