Rezension

Erwartungen nur halb erfüllt

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Klappentext hatte mich ja schon sofort in den Bann gezogen, wie auch die Leseprobe. Ich war so gespannt mal wieder eine actionreich, mysteriöse Geschichte über Gestaltwandler lesen. Das war jedenfalls mein erster Eindruck vom Buch.

Ich kam dann auch relativ schnell in die Story rein und kam gut mit dem Schreibstil klar. Man konnte der Geschichte und Quinn immer gut folgen und ihre Eindrücke wurden immer sehr detal wiederholt. Soweit so gut. Auch das erste Treffen der Zwei Protas fand ich speziell und passend, hatte dadurch dann das Gefühl, dass das mein Buch werden könnte. Wir begleiten Quinn ja in ihrem Kunststudium, wo sie auch Nathan kennenlernt. Da dachte ich mir, wir würden es mit ein paar reifen Menschen zu tun bekommen, die gerade erst ins Leben starten.

Aber schon da hat mich das Uni Leben eher enttäuscht. Typische Klischee Zicken Alarm. Und dann noch eine beste Freundin, die sich von anderen rumschupsen lässt und die Quinn natürlich retten muss. Klar gibt es auch im späteren Leben sowas wie Mobbing, aber ich dachte man wäre alt genug seine Probleme mit eckelhaften Menschen selbst zu lösen...

Ansonsten ging es von der Handlung her eigentlich zügig voran. Wir lernen sehr früh, was es mit Nathan und dem ganzen Volk auf der kanadischen Insel so auf sich hat. Schließlich wird auch Quinns "Geheimnis" gelüftet. Dazu muss ich sagen, wurde die ganze Auflösung sehr offensichtlich gestaltet. Ich hatte dann echt Zweifel bzw. wra gespannt, was denn noch im Rest des Buches behandelt werden sollte, wenn eigentlich alles klar war.

Und leider hat sich in die Länge gezogen. Ich weiß nicht warum die Autorin es auf der einen Seite schafft, die Story so zu ziehen, mit unnötigen Details vollzustopfen und dann aber manche Szenen/Kämpfe gar nicht zu Ende erzählt. Potenzial absolut verschenkt an der Stelle. Und dann sind es auch noch die wenigen Szenen, die wirklich spannend waren.

Positiv fand ich aber, die verschiedenen Arten der Gestaltwandler. Das war dann wirklich mal was anderes. Ich fand das echt cool. Auch wenn es in der Geschichte dann weniger um Magier, sondern mehr um Politik und Geheimhaltung ging, fand ich das angesichts der Problematik absolut passend und nicht schlimm.

Kurz zu Quinn selbst: Hatte ab und an meine Probleme mit ihr, da sie teils sehr naiv, egoistisch und besserwisserrische Entscheidungen traf. Sie hatte berechtigte Gründe dafür, ich mochte sie dadurch trotzdem nicht. Dafür fand ich dann Nathan aber nett. Das beschreibt ihn dann eigentlich auch.

Fazit: Wenn sie anfangs noch Potenzial hatte, hat sich die Story dann leider nur gezogen und ist vor sich hin geschwächtelt. Erst gegen Ende hin wurde es dann wieder spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Leider wurden wir so mit vielen offenen Fragen zurückgelassen, die mich doch dazu motivieren weiter zu lesen. Damit hat die Autorin ja bewiesen, dass sie auch packend schreiben kann. Hoffentlich setzt sie das im finalen Band auch so um.