Rezension

Wie ein langweiliger vorhersehbarer Klischee-Teenie Film

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 2 Sternen

"Touch of Ink: Die Sage der Wandler" - Stefanie Lasthaus

Zunächst einmal finde ich das Cover und die Idee des Buches sehr gelungen. Einfach eine spannende Romantasy. Leider war es alles andere als das.

Zu Beginn des Buches werden wir direkt in eine Vision von Quinn gezogen. Doch schon hier konnte ich nicht mitgerissen werden. Es war einfach alles zu wirr. Quinn selbst fand ich auch eher seltsam. Sie benimmt sich nicht wie eine junge Frau, die aufs College geht, sondern wie ein Teenie. Genau wie gefühlt alle anderen. Es war voll mit Klischees wie diese Dreier-Gangs aus den Filmen mit einem Boss und seinen zwei Mitläufern. Dann noch das Drama-Queen oder das mütterliche Gehabe von manch anderen Personen, was einfach nicht gepasst hat. Und natürlich erzählen die "Bösewichte" erst mal ihren ganzen Plan. Die Charaktere haben mir zu konstruiert und klischeehaft gewirkt, weswegen ich einfach keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Mir fehlte das Authentische, das Individuelle und die Gefühle. Selbst die Dialoge haben sich nicht "echt" angefühlt. Und das obwohl wir sogar aus Nathans und Quinns Sicht lesen durften. Trotzdem fand ich die Gedankengänge nicht verständlich.

Wovon ich ebenfalls mehr erwartet habe, ist die Story selbst. Denn es geht nicht nur um Quinns Tattoo. Wovon ich immer noch finde, dass die Auflösung viel zu einfach und vorhersehbar war. Nein, es verschwinden auch noch Wandler und ihre Sänger. Und das hatte Potenzial. Ich dachte wirklich, jetzt wird es spannend. Stattdessen wird ein Tag nach denen gesucht und sich Sorgen gemacht und schon am zweiten sind sie wie vergessen. Es wird einfach bis zum Ende kaum noch erwähnt und wenn nur noch so, als wenn die Autorin sich selbst erst wieder daran erinnert hat, dass da ja noch Leute verschwunden waren. Dadurch wirkten die Charaktere natürlich noch gefühlskälter. Es hat sich keiner Gedanken gemacht. Es wurden kaum Theorien aufgestellt. Nichts. Und auch die Story plätscherte vor sich hin. Denn es ging wie gesagt viel um die Recherche des Tattoos, dessen Auflösung sehr einfach war. Die ganze Handlung basierte hier auf vorhersehbaren Aktionen und Reaktionen oder banalen Dingen, die nichts zur Handlung beigetragen haben.

Auch die Beziehung zu Nathan fand ich konstruiert. Quinn ist naiv und stur und Nathan meint einen auf Beschützer zu machen und weiht Quinn in nichts ein. Ich meine, really? Das war neben dem ganzen anderen einfach zu viel für die Geschichte. Besonders weil die Zeitspanne meiner Meinung nach sehr klein war, dafür dass die sich so nahe kamen.

Das Ende hat mir kurz nochmal Hoffnung gegeben. Ein großer Kampf mit Verlusten. Und als ich dachte, ja, jetzt wird es richtig episch, war der Kampf schon vorbei? Was?!

Doch jetzt nochmal zum Positiven. Die Idee des Buches fand ich sehr interessant. Auch dass man so nach und nach in die ganzen Themen eingeführt wurde, fand ich gut. Man wurde nicht so überflutet. Wobei es dadurch manchmal zu Verwirrung kam. Jedoch muss ich auch hier noch meckern, denn es sind noch so viele Fragen bei mir zum Thema Tribes offen. Das Grundkonzept, ja. Aber ansonsten habe ich das Gefühl als hätte ich nicht wirklich mehr Einblick in die ganzen Strukturen durch das Buch bekommen, was ich ehrlich gesagt sehr schade finde.

Fazit:

Ich habe mich leider permanent gefühlt wie in einem schlechten Teenie-Film. Die Charaktere haben nicht ihrem Alter entsprechend gehandelt, sondern einfach nur konstruiert und klischeehaft. Auch die Story hatte überhaupt keinen Spannungsbogen, weil jegliches Spannungspotenzial ignoriert wurde.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein einzelner Band mehr als ausgereicht hätte. Hier sind einfach viel zu viele Längen drin, die gekürzt werden könnten.

 

2/5 Sterne