Rezension

Langatmig, konstruiert, vorhersehbar

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Auf Touch of Ink war ich sehr neugierig, die Geschichte hat viel Spannung und unvorhergesehene Wendungen versprochen. Die Grundidee zur Geschichte mit den Tribes und den Wandlern fand ich sehr interessant, auch der Schauplatz auf Vancouver Island war ungewöhnlichnund spannend. Nach Ende der Lektüre bin ich leider sehr ernüchtert und echt enttäuscht von dem Buch. Ich habe das Gefühl, dass das Potenzial der Geschichte einfach nicht ausgeschöpft wurde. Ich will mal versuchen zu erklären, woran das lag. 

Ich fange mal bei Quinn an, der weiblichen Protagonistin. Ich habe es während des gesamten Buches eigentlich nicht geschafft, eine Verbindung zu ihr aufzubauen oder gar Sympathie zu entwickeln. Sie blieb mir fremd und ich glaube das lag vor allem daran, dass iht Verhalten manchmal so merkwürdig war und für mich einfach nicht zu einer 18-jährigen gepasst hat. Denn zum einen hatte sie in mancher Hinsicht, wenn es zum Beispiel darum ging, dass jemand anders etwas getan hat, das sie eigentlich hätte verletzen oder wütend machen können, total verständnisvoll reagiert hat, nie wütend wurde, sondern immer völlig neutral versucht hat, die Situation zu erörtern und die Gründe des Handeln des anderen zu verstehen. Für mich war das alles zu glatt und völlig unrealistisch. Auf der anderen Seite war Quinn, wenn es wirklich um sie selbst und ihr Leben ging, total unempfänglich für die Sorgen und den Rat anderer, hat derart impulsiv und ohne nachzudenken gehandelt, dass ich manchmal das Gefühl hatte, sie wäre zwei verschiedene Personen. Auch wenn Nathan sie förmlich angebettelt hat, etwas nicht zu tun oder noch abzuwarten, Quinn gab sich davon völlig unbeeindruckt. 

Quinn hat außerdem eine Blausehschwäche, was zu Anfang des Buches mehrfach betont wurde und für ihr Studium vielleicht ein kleines Hindernis darstellt, aber für die eigentliche Geschichte (zumindest in Band 1) völlig bedeutungslos ist. Dabei wurde immer so ihre Opferrolle betont, als hätte sie so ein unglaublich schweres Schicksal dadurch und würde sich mit dem Studium des Grafik Designs dann doch durchschlagen und plapla. Nicht falsch verstehen, ich kann mir schon vorstellen, dass so eine Sehschwäche einen belastet und ein Hindernis darstellt, aber dennoch war mir das Ganze einfach viel zu dick aufgetragen und ich finde es setzt einfach total Menschen herab, die wirklich große Probleme im Leben haben, die es ihnen erschweren, sich in die Gesellschaft einzufügen. Vielleicht sehe das aber auch nur ich so

Auch mit Nathan konnte ich nicht so viel anfangen, er bleib für mich fast noch unnahbarer als Quinn. Zu seinem Charakter kann ich auch echt nur wenige Aussagen machen. Und da überrascht es dann eigentlcih wenig, dass die Gefühle und die Beziehung zwischen den beiden nicht so zu mir vorgedrungen sind. Tohmah als weiterer wichtiger männlicher Charakter, dessen Rolle ich mal nicht weiter ausführe, hätte eigentlich Spannung in die Sache bringen können. Nur leider wurde mehrfach sehr vehement betont, dass Quinn rein freundschaftliche Gefühle für ihn hegt und auch er selbst machte keine Anstalten, so dass die anbahnende Beziehung zwischen Nathan und Quinn einfach langweilig blieb. 

Das bringt mich zur Handlung im gesamten, die mich eigentlich nicht wirklich fesseln konnte und genauso langweilig war, wie die Zwischenmenschlichen Beziehungen. Alles, was den Leser überraschen hätte können, wurde vorher so offensichtlich in Hinweise verpackt und mehrfach wiederholt, dass das Buch unglaublich vorhersehbar war, sich wahnsinnig gezogen hat und mich echt irgendwann nur noch gelangweilt hat. Kurz vor Ende nimmt die Geschichte dann plötzlich wahnsinnig an Fahrt auf, da bin ich dann komplett überrumpelt gewesen und nicht mehr richtig mitgekommen.. das Buch entlässt danb mit vielen Fragen, einem fiesen Cliffhanger und wirklich schlau wurde man aus der Geschichte nicht. Und wenn ich so darüber nachdenke ist im Buch insgesamt auch nicht sehr viel passiert 

Außerdem wirkte die Handlung für mich an einigen Stellen sehr konstruiert. Ich hatte das Gefühl, manche Charaktere oder Szenen. wurden nur eingebaut, weil ansonsten die Handlung nicht mehr aufgegangen wäre. Auch gegen Ende will Nathan, dass Quinn an einen Ort kommt, von dem sie sich eigentlich hätte fern halten sollen. Komisch, denn nur so war sie dann glücklicherweise zum großen Showdown anwesend.. 

 Also man merkt leider, dass das Buch mir nicht wirklich gefallen hat. Es gab zu viele Unstimmigkeiten und war für mich einfach nicht durchdacht genug.. das Ende macht zwar neugierig auf Teil 2, dennoch werde ich mich diesem fernhalten.