Rezension

Eine wirklich interessante Idee, die mir leider etwas verbaut wurde ...

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 3 Sternen

Eine wirklich interessante Idee, aber leider überzeugt mich die Umsetzung mit den ganzen Längen nicht ganz. Aber dieses Ende ...

Touch of Ink - Die Sage der Wandler ist der erste Teil der Touch of Ink-Reihe aus der Feder von Stefanie Lasthaus und im Ravensburger-Verlag erschienen. Ich liebe die Bücher des Verlags und als die neuen Bücher in der Vorschau vorgestellt wurden, wurde ich super neugierig auf dieses Buch, klingt es doch erfrischend anders und ja, das ist, weshalb ich es so schade finde, denn die Umsetzung der Idee hat mir dieses sonst wirklich gute Buch verbaut, denn die hat mich eher weniger überzeugt.

Das Cover finde ich einfach wunder-, wunderschön! Die silbernen Punkte sind veredelt, sodass sie super schon im Licht silbern schimmern, wie auch die Umrisse der roten Pflanze. Ich finde das Cover soo hübsch und auch durch die Pflanze und dessen Form korreliert es mit den Tattoos, ebenso der schwarze Hintergrund, der gleichen Farbe wie eben Tinte. Da hat der Verlag wieder tolle Arbeit geleistet!

Quinn wollte mit ihrem Studium in Nanaimo endlich einen Neuanfang wagen, nachdem ihr Leben durch ihre Visionen und Attacken immer mehr zur Qual wurden. Denn Quinn kennt ihre leiblichen Eltern nicht und das Einzige, was ihr aus ihrer Vergangenheit bleibt, ist dieses mysteriöse, wunderschöne Tattoo auf ihrem Nacken. Doch dann trifft sie zu Beginn ihres Studiums auf Nathan, der ihr glatt einen heißersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Wenig ahnt sie, dass Nathan ebenfalls ein Geheimnis verbirgt, das nicht nur ihre Welt auf den Kopf stellt, sondern auch enger mit Quinns Vergangenheit verknüpft ist, als sie es sich je hätte erträumen können ...

Und da kommen wir direkt schon zu einem zentralen Punkt der Geschichte: Dem Schreibstil. Vorweg sage ich nicht, dass ich den Schreibstil nicht mochte, ich fand ihn sehr flüssig und bildlich. Ab und zu war er mir persönlich etwas zu ausschweifend, aber eigentlich war der Schreibstil nicht mein Problem, sondern der Spannungsbogen der Geschichte. Denn der war für mich kaum vorhanden. Der Anfang konnte mein Interesse wecken, aber je mehr ich von der Geschichte las, desto mehr zog es sich in die Länge und wurde langatmig, bis es bald ein echter Kampf wurde weiterzulesen.

Nun ein Wort zu den Charakteren, denn auch bei ihnen bin ich hin- und hergerissen. Wir begleiten sowohl Quinn als auch Nathan durch die Geschichte und während ich Nathan wirklich mochte und er ein durchaus interessanter Charakter mit kontrastreichen Seiten war, so war mir Quinn zunächst ein Rätsel und auch bis zum Schluss bin ich nicht so mit ihr warm geworden, wie ich es gerne gehabt hätte. Mir hat einfach eine Verbindung zu ihr gefehlt und sie war etwas sprunghaft in ihrem Verhalten. Da mochte ich die Nebencharaktere also lieber als unsere Protagonistin, denn diese fand ich wirklich gut ausgearbeitet, sie haben mehr als nur ihre Rollen erfüllt und manche Klischees gebrochen.

Ahh, ich wollte es wirklich lieben, denn dieses Buch hatte unglaublich viel Potenzial. Die Grundidee mit den Wandlern und den Tattoos fand ich wundervoll und man hätte wirklich so viel rausholen können, aber die Autorin entschied sich immer nur ein paar Häppchen hinzuwerfen, sodass man schnell voraussehen konnte, wohin es läuft, nur damit es eben seitenlang auf der Stelle trat und einfach keine Spannung kommen wollte. Ich war enttäuscht und dann kam das Ende.

Und dieses Ende hat es mir doch ein bisschen reingewürgt, denn ich fand das Ende unfassbar gut und der Beweis, dass die Autorin es schaffen kann den Leser zu fesseln, aber es hunderte Seiten lang nicht tat. Es war spannungsgeladen, actionreich und unvorhersehbar. Genau das, was ich mir so sehr ersehnt habe. Es war ein bisschen, als wolle sie einen extra auf die Folter spannen und mitschleifen, um es in den letzten 50 Seiten von über 500 so richtig krachen und mit einem unglaublichen Cliffhanger zurückzulassen. Tja, nun bin ich also hier, so hin-und hergerissen, ob ich wirklich weiterlesen will und gleichzeitig kann man nach so einem Ende doch nicht aufhören, wirklich perfide von der Autorin eingefädelt. Ich werde wohl das Schicksal entscheiden lassen und vergebe 3*** für den Auftakt der Reihe, mit dem mich eine echte Hassliebe verbindet.