Rezension

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Kanadische Magie

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 3.5 Sternen

In dem Buch geht es um Quinn, die so etwas wie einen Neuanfang an der Vancouver Island University startet. Dort trifft sie auf Nathan, der ihr einen dringend benötigten und heiß ersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Dennoch besteht zwischen den beiden so etwas wie eine Verbindung und sie fühlen sich zueinander hingezogen. Doch beide tragen schwere Geheimnisse mit sich herum. Quinn trägt seitdem sie mit fünf Adoptiert wurde und sich erinnern kann, ein außergewöhnliches Tattoo im Nacken und wird seit einiger Zeit von komischen Visionen gequält. Nathan ist ein Teil dessen, doch dass ahnen die beiden bei ihrem Kennenlernen noch nicht...

Das Cover von "Touch of Ink - Die Sage der Wandler" hat mich schon auf den ersten Blick begeistert. Ich empfinde, als versprühe es etwas magisches und Geheimnisvolles. Der silberne Glanz der vom Cover ausgeht, verstärkt dieses Gefühl noch zusätzlich. Was mich zusätzlich begeistert ist dieses Softcover welches das Buch umgibt. Es mag sich dadurch schlabberich anfühlen, erschwert es aber auch unschöne Leserillen in den Buchrücken zu drücken.

Dies war mein erstes Buch von der Autorin Stefanie Lasthaus. Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein da sie flüssig zu lesen ist, aber auch mit einer guten Menge an bildgebender Details daherkommt, die einem das Gefühl geben selbst vor Ort in Kanada und ein Teil dieser Geschichte zu sein. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben, die einem einen tieferen Einblick geben und nicht nur mit einer Ansichtsweise daherkommen. Zudem ist es aus der gegenwärtigen Ich Perspektive zu lesen.

Ich wurde mit der weiblichen Protagonistin Quint sehr schnell warm und konnte mich in sie hineinversetzen. Ihre Angst vor erneuten Visionen und Attacken war nachvollziehbar, aber auch ihr Wunsch, ein relativ normales Leben zu führen. Sie ist eine sympathische und nette Persönlichkeit, die sich aber auch zur Wehr setzen kann und sich nichts gefallen lässt. Für ihre Freunde und Menschen die ihr nahestehen, setzt sie sich ein und versucht diese zu beschützen, auch wenn sie dabei vielleicht ein wenig vorschnell ist. Gestört hat mich an ihr, dass sie sich gerne auf Alleingänge begeben hat aus denen sie dann ohne Hilfe nicht mehr so einfach hinauskam.

Auch Nathan war mir sofort sympathisch. Er erscheint auf den ersten Blick sehr locker, liebevoll, aber auch ein wenig sensibel. Man merkte ihm beispielsweise an, dass es ihm wirklich leidtat Quinn den Job vor der Nase weggeschnappt zu haben. Auch ihm sind nahestehenden Personen sehr wichtig und er würde jederzeit für diese sein Leben riskieren. Manchmal dennoch, war er für mich recht undurchsichtig und in seinen Gedanken und Handlungen nicht nachzuvollziehen, da mir diese dann teilweise sehr widersprüchlich erschienen.

Mir fiel es leider anfangs ein wenig schwer mit einigen Elementen der Geschichte warm zu werden. Dies lag wohl aber mehr an mir, als an dem Buch. Wer sich mit den First Nation und Tribes nicht auskennt, wird eventuell wie ich nicht ganz durchblicken und sich über Google oder sonst etwas erst einmal informieren müssen. Erst ein wenig später gelang es mir dann einen ausreichenden Überblick zu haben. Dies trübte allerdings ein wenig den Spaß an der Geschichte. Auch waren die ganzen Informationen die man anfangs immer wieder bekam, sehr trocken zu lesen und wirkten dadurch etwas langatmig.  Dabei ist eine gewisse Spannung so gut wie dauerhaft gegeben. Immer wieder treten neue Fragen auf, bei denen man auf Antworten hofft und mit raten kann. Einiges davon traf bereits auf meine Vermutungen zu und war für mich somit vorhersehbar, mit einigem hatte ich so allerdings nicht gerechnet und war positiv überrascht. Gerade das Ende hatte mich dabei mit voller Wucht getroffen und lässt mich nun voller Spannung zurück.

! Achtung Spoiler!

Ich fand es außerordentlich spannend in die Sage der Wandler einzutauchen und war beeindruckt von den Wandlern an sich, aber auch von ihrer starken Verbindung zu ihren Sängern. Sehr gut gemacht fand ich auch, dass es sich dabei nicht um eine romantische Verbindung handelte. Die Umsetzung der Selbstfindung von Quinn, mithilfe ihrer neu gefundenen Freunde passte sehr gut und gab dem ganzen Buch eine gewisse Harmonie. Quinns immer wiederkehrenden Visionen und dass nebenbei einige Wandler sowie ihre Sänger verschwanden, ließ viel Raum für Spekulationen und gab der Geschichte die perfekte dauerhafte Spannung. Mit dem Ende hätte ich so auf keinen Fall gerechnet und war positiv überrascht. Es lockt mich auf jeden Fall, auch den zweiten Band der Dilogie zu lesen.

Mein Fazit:

„Touch of Ink – Die Sage der Wandler“ ist ein gelungener erster Band mit kleineren Schwächen. Wer sich mit der Kanadischen Tribes nicht grade auskennt, wird es anfangs gegebenenfalls ein wenig schwer haben hineinzufinden, dennoch lohnt es sich dran zu bleiben. Es erwarten einen jede Menge Spannung und Action und auch die Macht der Freundschaft kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Es gibt unvorhersehbare Wandlungen und das Ende bleibt offen für alles, so dass man gespannt auf den zweiten Band der Dilogie warten kann.