Rezension

Einstiegsschwierigkeiten

Book of Night -

Book of Night
von Holly Black

Bewertet mit 3 Sternen

Charlie ist eine gewöhnliche Betrügerin, die ihr Leben umkrempeln will. Sie arbeitet aktuell als Barkeeperin und versucht ihrer Vergangenheit zu entkommen. Vor allem versucht sie sich von den Akteuren des Schattenhandelns zu distanzieren, was nicht so einfach in einer Bar ist. Spätestens als eine Gestalt aus der Vergangenheit auftaucht und ihre Welt ins Chaos stürzen lässt, merkt Charlie, dass sie vor ihrer Vergangenheit nicht weglaufen kann. Und ehe sie sich versieht ist sie wieder mittendrin.

 

Das Cover konnte mich direkt in seinen Bann ziehen. Ich mag die dunklen Farben mit der goldenen Schrift. Diese Kombination lässt das Cover geheimnisvoll wirken. Der Mond passt hervorragend zur Geschichte und auch der leichte Effekt mit der Nacht in der Mitte macht es mystisch. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Holly hat ein Talent fürs Schreiben von Dialogen und das Erschaffen von fantastischen Settings. Das Buch lässt sich im Grunde auch flüssig lesen, jedoch gibt es viele Begriffe, die einfach nicht erklärt werden und über die ich jedes Mal gestolpert bin. Diese Begrifflichkeiten wurden erst im Laufe der Geschichte klar. Wobei ich gestehen muss, dass ich bei dem einen oder anderen Begriff immer noch nicht weiß, was es sein soll.

 

Charlie ist eine Antiheldin, mit der ich nicht direkt warm werden konnte. Es hat eine Weile gedauert um sie zu verstehen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Sie hat nicht unbedingt positive Eigenschaften, sodass man mit ihr direkt sympathisiert. Sie ist ein eher dickköpfiger Mensch, der sehr viele falsche Entscheidungen trifft. Und das obwohl sie eigentlich gar nicht so dumm ist. Was mir gut an ihr gefallen hat, ist ihre mutige und furchtlose Art. Sie ist neugierig und ist gegenüber der Schattenwelt offen.

 

Charlie zu verstehen bzw. ein Gefühl für sie zu bekommen hat ziemlich lange gedauert. Es gibt immer wieder Kapitel, die in die Vergangenheit von Charlie springen. Diese sind hilfreich, um sie besser zu verstehen. Vor allem wird ihre Umwelt dadurch greifbarer. Jedoch haben diese Szenen die Geschichte nicht nach vorne gebracht. Es hat die Geschichte sogar immer wieder unterbrochen.

 

Das Thema der Schattenwelt hat ebenfalls ein wenig gedauert, bis ich es greifen konnte. Leider wird kaum etwas zur Welt erklärt, sodass man ahnungslos durch die Geschichte wandert und Stück für Stück ein wenig mehr erfahren hat. Jedoch hat das auch zur Folge gehabt, dass ich sehr aufmerksam lesen musste, damit ich auf keinen Fall eine wichtige Information verpasse.

 

Die Idee der Schattenwelt hat mir jedoch sehr gut gefallen. Ich finde die Vorstellung, dass man einen lebendigen Schatten hat echt spannend. Und ich bin auch schon auf den zweiten Band gespannt. Denn zum Schluss des Buches hat es mich dann doch gepackt. Gerade das letzte Drittel konnte das Ruder nochmal rumreißen. Denn da kommt die ganze Geschichte erst so richtig in Fahrt und es wird auch spannend, sodass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

 

Auch wenn ich Einstiegsschwierigkeiten in das Buch und die Schattenwelt hatte, so hat mir die Idee sehr gut gefallen. Ich hatte lediglich mit der Umsetzung und Charlie meine Probleme.