Rezension

Spannend, düster und ohne Kitsch

Book of Night -

Book of Night
von Holly Black

Bewertet mit 4 Sternen

Ich mag die Bücher von Holly Black sehr und war darum ziemlich gespannt auf ihren ersten Adult-Fiction-Roman. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schon das Cover ist beeindruckend phantastisch-schön.
Der Inhalt von "Book of Night" ist natürlich düsterer und blutiger, doch ebenso unterhaltsam wie ihre Jugendbücher. Es ist spannend und ließ mich nicht los, es gab einige unerwartete Wendungen und Vieles, das unvorstellbar ist - wie bei guter Fantasy eben.

Charlie ist eine junge Frau, die versucht sich als Barkeeperin ein ehrliches Leben aufzubauen und ihre Vergangenheit als Trickbetrügerin Charlatan hinter sich zu lassen. Das ist alles andere als einfach und es gelingt ihr nicht besonders gut. Als im Untergrund des Schattenhandels ein Mord geschieht, der sie in ihre Vergangenheit und Kindheit zurückversetzt, kann sie nicht anders als sich einzumischen. Dabei glaubte sie, ihr Leben nun im Griff zu haben: sie lebt mit ihrer Schwester und ihrem Freund zusammen, der ein durch und durch guter Kerl ist, hat einen Job und ihre größten Sorgen betreffen ihre Schwester und deren Besessenheit einen belebten Schatten zu besitzen. Doch nun muss sie um ihr Leben und das ihrer Liebsten fürchten, wenn sie den Auftrag ihres Feindes nicht zu dessen Zufriedenheit erledigt. Gleichzeitig sehnt sie sich nach Rache und nach echter Liebe.

Diese Welt ist sehr vielschichtig, ich finde es eine wahnsinnig interessante Idee, dass Schatten belebt sein können, manipuliert werden können oder auch gestohlen werden können. Einiges ist wirklich sehr schwer vorzustellen und mir noch nicht ganz schlüssig, etwas wie man mittels Schattenmagie jemandes Gefühlwelt beeinflussen kann und ihn "auf einen Trip schicken" kann. Es ist sehr komplex und durchdacht und nachdem ich dachte "Hhmm, müsste er nicht eigentlich ...", wurde das dann auch aufgelöst.
Charlie und Vince sind sehr sympathische Figuren, wobei zumindest Charlie schon deftig ist. Es ist so normal, wie Charlie immer an der Liebe zweifelt, die doch so klar ist. Das Ende ist voller "OhmeinGott"-Momente und ich würde gern sofort weiterlesen. Leider dauert es bis zu Teil 2 wohl noch eine ganze Weile.