Rezension

es fehlt der Schluss

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von Marc-Uwe Kling

Der Einstieg fiel mehr sehr leicht, da die Sprache recht einfach gehalten ist, erzählend und man als Leser*in so ziemlich schnell einen ersten Einblick bekommt. Gleich darauf ereignen sich auch schon die ersten ermittlungsrelevanten Aktionen und somit geht es im BKA rund. Der Fall der verschwundenen Lena löst bald, nachdem ein Video von einer Vergewaltigung auftaucht, eine rassistische Hetzjagd aus und die Presse ist den Ermittler*innen auf den Fersen. Zu Beginn hat mich das Thema fesseln können, mit der Zeit driftet es zu stark in die KI-Ebene ab, sodass man nicht mehr unterscheiden kann, was real und was fake ist. Gleich geht es auch den Ermittler*innen und somit tappen alle im Dunkeln, die Situation eskaliert und im Endeffekt kommt es auch zu keiner Lösung.

Das Buch ist sehr spannend und temporiech geschrieben und lädt dazu ein, es in einem Rutsch zu lesen. Die Themen sind gewollt aktuell, brisant und wollen provozieren, wodurch ebenfalls Spannung erzeugt wird.

Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, das mir nicht gefallen hat. Man fühlt sich als Leser*in noch mitten im Geschehen und ist beschäftigt mit den neuen Ereignissen und der Verarbeitung der Geschehnisse und dann ist das Buch plötzlich zu Ende. Ich hatte das Gefühl, als ob die letzten Kapitel fehlen würden, da weder eine Aufklärung des Falles stattgefunden hat, noch in irgendeiner Weise ein Abschluss erkennbar war. Mir sind zu viele offene Fragen, ungeklärte Situationen und das Ende zu plötzlich, sodass ich das Gefühl hatte, nur den Teil eines Buches gelesen zu haben.