Rezension

Roxy und Shaw und viel Fast Food

Midnight Chronicles - Schattenblick - Bianca Iosivoni, Laura Kneidl

Midnight Chronicles - Schattenblick
von Bianca Iosivoni Laura Kneidl

Bewertet mit 2 Sternen

Roxy ist eine freie Jägerin übernatürlicher Wesen.
Nachdem ihre Mentorin gestorben ist und Roxy versehentlich ein Tor zur Hölle öffnete, was dem dort Wache stehenden Todesboten überhaupt nicht gefiel, wurde sie von eben diesem verflucht.
Durch die versehentliche Sprengung besagten Höllentors sind 449 Geister entflohen und haben sich lustig auf dem Globus verteilt. Roxy hat nun 449 Tage Zeit, um alle Geister wieder zurück in die Hölle zu schicken, wenn sie dies nicht schafft, wird sie selber in die Unterwelt verfrachtet.
Dies passt ihr natürlich gar nicht in den Kram, zumal sie eigentlich auf der Suche nach ihrem verschollen Bruder ist.
Während einer Jagd trifft Roxy auf einen jungen Mann, der von einem Geist besessen ist und schickt diesen kurzerhand zurück ins Jenseits. Der junge Mann kann sich nach dieser Aktion an rein gar nichts mehr aus seinem Leben erinnern und kommt als erstes im Hunterquartier unter, in welchem Roxy lebt, während sie ihre Mission zu erfüllen versucht.
Der Unbekannte ohne Gedächtnis lässt sich Shaw nennen und lebt sich schnell bei den Huntern ein.
Als er von Roxys Schicksal erfährt, setzt er alles daran, ihr zu helfen, denn je mehr Zeit er mit ihr verbringt, umso weniger kann er mit dem Gedanken leben, sie wieder zu verlieren.

In Roxy findet der Leser/die Leserin eine starke, selbstbewusste und doch gefühlvolle Protagonistin, die entgegen aller Widrigkeiten versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Sie nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um Geister zu jagen  oder einfach den Moment zu genießen.
Sehr beeindruckend.

Shaw entwickelt sich zu einem echten Liebling in dieser Geschichte. Die Kapitel, die seine Sicht der Dinge erzählen haben mir fast besser gefallen, als Roxys Geschichte. Er ist auf tolpatische Art charmant, selbstironisch und gleichzeitig attraktiv.

Roxy und Shaw bei ihrer gemeinsamen Reise zu begleiten hat mich oft zu lachen gebracht und doch fehlte mich das gewisse Etwas.
Nach ca. der Hälfte des Buches habe ich mich gefragt, wo die Geschichte eigentlich hin will.
Es ist nicht besonder viel passiert und dafür, dass es eigentlich um Roxys Jagd nach den fast fünfhundert Geistern gehen sollte, ist sie verdammt selten unterwegs, um eben diese zu finden und zu bekämpfen.
Viel öfter erlebt man, wie sie Fast Food ist, sich mit Shaw zankt oder auf Dates geht.

Ich habe etwas völlig anderes erwartet und habe nach etwas mehr als der Hälfte aufgehört.
Leider empfand ich die Geschichte irgendwann nur noch als Zeitverschwendung.