Rezension

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Habe viel mehr von dem Buch erwartet

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 1 Sternen

Dafür, dass das Buch so gehyped wird, habe ich so viel erwartet. Nur leider wurden diese Erwartungen nicht mal im Ansatz erfüllt.

Zunächst einmal: Ich weiß, dass das Thema Angstzustände und Panikattacken insbesondere bei dem Hintergrund sehr sensibel ist. Und viele Verhaltensweisen sind auch nicht erklärbar, aber trotzdem finde ich das Thema in dem Buch nicht gut umgesetzt.

Fangen wir erst mal von vorne an. Sage haut von zu Hause mit ihrem VW-Bulli ab und will wo anders neu anfangen. Doch da sie quasi vor jeder männlichen Person Angst hat, ist das gar nicht so einfach. Schnell trifft sie auch das erste Mal auf Luca und rennt panisch davon. Bis hier her noch alles okay. Nicht wirklich mitreißend oder gefühlvoll, sondern okay.
Doch dann fingen die "Zufälle" an. Sie findet sofort eine beste Freundin, nämlich April, die auch noch die Schwester von Luca ist. Und natürlich haben die beiden eine riesige Wohnung ihrer Mutter, wo sie dann auch später Sage aufnehmen können. Wirklich? Das ist doch einfach nur zu perfekt. Genau wie das mit dem Psychotherapeuten. Nicht nur, dass ihr am Telefon gesagt wurde schon in 9 Wochen! Ich meine, WHAT? Hier in Deutschland muss man mindestens 1 Jahr warten. Das ist total unrealistisch. Nein, sie bekommt sogar aufgrund noch eines "Zufalls" einen noch früheren Termin... Ich verstehe ja, dass es zur Handlung beitragen soll. Aber dann hätte sie doch schon länger auf der Suche sein oder über Vitamin B schneller einen Termin bekommen können. Aber so?! NOP!

Doch kommen wir zu dem Angstthema zurück. Denn das wird ständig wieder erwähnt. Meiner Meinung nach viel zu viel. Generell war es für mich sehr sprunghaft.. so kann eine Angst sein, ich weiß.. ABER sie wirkte in der einen Situation so normal als wäre nichts (auch mit Männern) und dann als hätte die Autorin sich erinnert, dass sie ja Probleme hat, bekommt sie plötzlich Panik in der nächsten ähnlichen Situation. Es war für mich einfach nur inkonsistent und damit konnte ich auch nicht wirklich mit Sage mitfühlen. Insbesondere bei Luca. Erst hat sie Angst vor ihm, dann nicht, dann wieder doch? Dann umarmt sie ihn? Eh okay.

Sage selbst ist für mich einfach ein komischer Charakter, den ich nicht verstehen konnte. Sie handelt widersprüchlich, kindisch und ist total dramatisch. Auch fand ich sie teilweise sehr respektlos. Als sie einmal nämlich durch Zufall alleine bei April und Luca war, weil die weg mussten, hat sie sich nicht einfach nur Aprils Laptop geschnappt. Nein, sie geht auch noch erst mal gemütlich bei denen baden, als würde sie da schon ewig wohnen. SOWAS MACHT MAN NICHT! Und dann ist sie total pleite, weil eine gewisse Sache passiert ist und was tut sie? Erst mal Schmuck bestellen. Auf die Adresse von April und Luca.. Alles klar, vielleicht wenigstens vorher fragen? Doch nicht nur das. Statt Geld zu sparen für sehr wichtige Dinge, weil sie ja schon mietfrei bei denen lebt, gibt sie das GELIEHENE GELD lieber für ein dämliches Halloween Kostüm aus?! Wie wenig Verstand kann man haben?

Das Ende war auch nicht wirklich besser. Es war einfach ein künstliches Drama, damit es noch einen 2. Teil gibt. Damit hat es auch null zu den Charakteren gepasst, wie die sich da benommen haben..

 

Fazit:

Insbesondere Sage als Charakter fand ich widersprüchlich, kindisch und frech. Auch die Story konnte mich nicht packen. Das Buch hatte für mich einfach kein Gefühl und das obwohl es um so ein sensibles Thema ging. Zusätzlich war es für mich einfach zu unrealistisch dargestellt. Es lief für Sage alles zu perfekt..

 

1/5 Sterne